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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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beinahe schmerzhaft klopfen. Nie hätte sie gedacht, dass sie schon nach so kurzer Zeit mit Salih die Kontrolle verlieren würde.
    „Und wie stellst du dir das vor? Indem du Sex mit mir hast?“, fragte sie bitter. „Ist das nicht ein bisschen egoistisch? Womöglich erwartest du noch, von mir zu hören, dass nichts an die körperliche Liebe zwischen uns heranreicht?“
    „Ist es nicht so?“
    „Nein!“, leugnete sie.
    „Du hast noch nie gut gelogen.“
    „Und du hast noch nie an einem schlechten Selbstbewusstsein gelitten.“
    „Ich gehe nur von mir selbst aus, Desi.“
    Was für ein Eingeständnis! Desirée wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie fühlte, wie ihr Widerstand dahinschwand …
    „Ach, komm schon“, sagte sie scheinbar leichthin. „Die paar Wochen damals.“
    „Und was ist mit dir? Möchtest du nicht auch diesen … Schlussstrich ziehen?“
    „Das habe ich schon vor langer Zeit getan“, log sie. Inzwischen war ihr bewusst geworden, wie stark seine Anziehungskraft auf sie noch immer war. „An dem Tag, an dem du mir vorgeworfen hast, ich würde mich für Geld verkaufen.“
    „Und, war der alte Mann ein guter Liebhaber?“, fragte Salih mit einem Ausdruck in den Augen, den sie nicht zu deuten vermochte.
    „Welcher alte Mann?“
    „Den du beinahe geheiratet hättest. Schon vergessen? Hat er dich so glücklich gemacht wie ich?“
    „Leo war fünfundvierzig!“
    „War es …“
    „Das geht dich überhaupt nichts an!“
    Sie nahm eines der Gläser und trank einen Schluck. In ihrem Hals brannte es, sie hustete und rang nach Luft.
    „O Gott“, stieß sie hervor. „Was ist das?“ Erschrocken musterte sie das Glas.
    Salih lachte. „Wein, Desi. Einfach nur Wein.“
    Jetzt, wo er es sagte, war ihr sofort klar, dass es stimmte.
    „Verrückt!“ Die Anspannung der letzten Minuten wich einem Lachen, und Desirée ließ sich in die Kissen zurücksinken. „Ich dachte schon, du wolltest mich …“ Sie brach ab. „Hast du so etwas schon einmal erlebt?“
    „Was? Einen Vergiftungsversuch?“
    „Nein!“ Sie lachte. „Dass du etwas getrunken hast im Glauben, es wäre etwas anderes?“
    „Ja. Ein Mal. In England“, erzählte er. „Ich dachte, in der Tasse wäre Kaffee. Doch es schmeckte widerlich, und ich fürchtete schon, jemand hätte sich einen schlechten Scherz mit mir erlaubt. Dabei war es Tee. Schwarzer Tee.“
    Gut gelaunt hörten beide auf, sich gegenseitig zu beschuldigen. Sie lagen entspannt nebeneinander auf den Polstern und lachten – wie in den alten Tagen, oder besser den vergangenen Nächten unter dem Pier im Mondschein.
    Was hatten sie gelacht, wenn sie zusammen gewesen waren! Das war es, was Desirée am meisten gefehlt hatte. Was gab es Schöneres, als mit dem geliebten Mann zu lachen?
    Sobald sie diese Gedanken zuließ, überwältigte sie die Traurigkeit über ihr verlorenes Glück. Was hatten sie nur getan … damals?
    Der Diener brachte auf einem Tablett den nächsten Gang: kleine Schälchen mit verschiedenem, lecker aussehendem Inhalt.
    Desirée, der klar war, wie gefährlich Salih ihr werden konnte, beschloss, sich nicht noch weiter einlullen zu lassen. Was er sich vorstellte – sie zu verführen, um dann einen Schlussstrich zu ziehen –, kam für sie absolut nicht infrage.
    Nein. Ihr war das nicht möglich.
    Sie setzte sich aufrecht und zog die Beine an.
    „Also, wann brechen wir auf?“, fragte sie betont fröhlich, während der Diener ein Schälchen nach dem anderen zwischen sie stellte. „Gleich morgen früh bei Tagesanbruch?“ „Morgen noch nicht. Akklimatisiere dich erst einmal, bevor es in die Wüste geht. Warten wir ein oder zwei Tage.“
    „Aber …“
    „Außerdem habe ich morgen zu tun. Von mir aus übermorgen, wenn du unbedingt willst. Bei Sonnenaufgang.“
    Zustimmend nickte sie. „Wie lange brauchen wir zu der Ausgrabungsstätte?“
    „Wie lange?“ Offenbar spielte er im Geiste die verschiedenen Möglichkeiten durch. „Das kommt darauf an.“
    „Worauf denn?“
    Der Diener verbeugte sich und zog sich dann zurück. Mit einem Löffel richtete Salih etwas von den Speisen auf einem Teller an.
    Gedankenverloren wiederholte er: „Worauf? – Oh, das hängt von vielerlei Umständen ab. Vom Wetter, dem Wind …“
    „Dem Wind? Wir fahren doch nicht mit einem Segelschiff!“, neckte sie ihn.
    „Du weißt genug über die Wüste, um einzusehen, dass ein Sandsturm eine ernste Gefahr darstellt.“
    „Soweit ich die Wettervorhersage verstanden habe, wird

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