Das Mondlexikon
in Übereinstimmung zu bringen. Denn bei der Anpassung bleiben ein paar Stunden „übrig“. Selbst wenn ein Sonnenjahr vergeht – das heißt, der Zeitraum, bis Tag und Nacht im Frühjahr wieder gleich lange dauern –, entsteht ein „Rest“. Zwölf Monate im Mondrhythmus ergeben bei weitem kein ganzes Sonnenjahr von 365 Tagen, sondern eben nur 336 Tage. Dazu kommt: Der „echte“ Mondumlauf dauert ja nicht genau 28 Tage, sondern gut einen halben Tag mehr. Diese fehlende Übereinstimmung versuchte man so zu lösen: Sobald das zwölfmonatige Mond- und das Sonnenjahr nicht mehr übereinstimmten, wurde ein 13. Monat eingeschoben. Damit kam man immerhin auf 354 Tage. Auch im römischen Reich galt dieser Kalender für lange Zeit.
Vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender
Julius Cäsar haben wir es zu verdanken, dass es heute anders ist und bei uns ein Sonnenkalender gilt: der Nilkalender Ägyptens nämlich. Dort berechnete man den Kalender nach dem Steigen und Fallen der Lebensader des Landes, dem Nil. Die Ägypter kannten zwölf Monate mit je 30 Tagen; auch ihnen fehlten danach jedoch fünf Tage aufs tatsächliche Sonnenjahr. Die wurden einfach am Ende angehängt. So kam man damals schon auf ein Jahr von 365 Tagen – wie es unserem „normalen“ Jahr entspricht. Der Nilkalender funktionierte so gut, dass Cäsar ihn für das römische Reich und damit die gesamte, damals bekannte Welt übernahm. Doch auch bei dem nach Cäsar benannten julianischen Kalender fehlten Jahr für Jahr ein paar Minuten.
Nach 1.600 Jahren hatte sich das auf fast zehn Tage summiert. Die katholische Kirche beschloss also eine Kalenderreform. Sie fand im Jahre 1582 statt. Papst Gregor XIII. (1502-1585) entschied, den bis dahin gültigen Kalender des alten römischen Reiches endlich den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen: Auf den 4. Oktober 1582 folgte sofort der 15. Oktober. Gleichzeitig führte Gregor XIII. alle vier Jahre ein Schaltjahr ein, bei dem wir heute noch statt 365 Tagen 366 haben. Dieses Schaltjahr fällt nur dann aus, wenn ein Jahrhundert vollendet wird – und dies auch dann nicht, wenn die neue Jahreszahl durch 400 teilbar ist. Das Schaltjahr 2000 war also ein „echtes“ Schaltjahr mit einem 29. Februar, weil die Zahl 2000 durch 400 teilbar ist. Im Jahre 1900 war es anders: Da gab es keinen zusätzlichen Tag im Februar.
Der nach dem Papst benannte gregorianische Kalender setzte sich in Europa übrigens nur langsam durch. Viele Jahrzehnte herrschte ein kalendarisches Durcheinander: Protestantische Regionen zum Beispiel übernahmen die neue Regelung nur sehr zögerlich; und bei der Landbevölkerung wurde bis in unsere Zeit hinein nach dem Mondkalender gesät und geerntet.
Der Mond in jedem Monat
Den Zyklus des Mondes teilt man innerhalb eines Monats so ein:
Neumond bis zunehmenden Halbmond gilt als erste Phase oder erstes Quartal,
Halbmond bis Vollmond als zweite Phase oder zweites Quartal,
Vollmond bis abnehmendem Halbmond als dritte Phase oder drittes Quartal und
Halbmond bis Neumond als vierte Phase oder viertes Quartal.
Die dazu gehörige Symbolik stellt sich so dar:
Zeugung und Geburt zeigte die zunehmende Sichel an.
Für das Wachstum stand der zunehmende Mond bis zum Vollmond.
Das Sterben der Natur bedeutete der abnehmende Mond bis hin zum Neumond.
Den Tod stellten die drei Nächte des Neumondes dar.
Die erneute Wiedergeburt zeigte die schmale Sichel des zunehmenden Mondes an.
Je nachdem, wie der Mond steht, ob er abnimmt oder zunimmt, ob Vollmond oder Neumond herrscht – stets ist die Wirkung auf Mensch und Natur eine andere. Man erkennt mit einem Blick aufs nächtliche Firmament, in welcher Phase sich der Mond gerade befindet. Beim Lauf des Mondes um unsere Erde unterscheidet man die vier Quartale sowie außerdem Voll- und Neumond als „Sonderfälle“.
Der heilige Tag im Mondzyklus
Der jeweils siebte Tag einer Mondphase gilt in allen Religionen Zeit als heilig. Denn die Gestalt des Himmelsgestirns wandelte sich, sie ging jeweils in eine andere Form über. Daraus entstand die Einteilung der Woche mit einem „heiligen Tag“: Bei uns ist dies der Sonntag; bei den Moslems gilt der Freitag und bei den Juden der Samstag als der heilige siebte Tag: Gott ruhte an diesem Tag – so berichtet es die Schöpfungsgeschichte in den Büchern Moses’.
Das Lexikon zum Mond im Kalender
Abnehmender Mond: die Phase des Mondes von Voll- zu Neumond. Der abnehmende Mond bedeutet allmählich nachlassende Energie,
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