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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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abgesucht, dass wir die Toten aus der Nähe betrachten konnten, ohne Spuren zu zerstören. Nun muss ten sie sich ins Detail begeben, und uns Bericht erstat ten. Sie würden nach Samenflüssigkeiten, Haaren, Fingerab drücken und sonstigen Beweisen suchen und Tatortfotos für die spätere Sichtung schießen.
     
    Diana und ich saßen erneut in Schroers Büro und warteten auf ihn. Wir waren vom Fundort sofort zurück zur Wache gefahren.
    »Wo bleibt der denn?«, nörgelte Diana.
    Manchmal glaubte ich, sie hätte ADS, also ein Aufmerksamkeits defizit-Syndrom. Ihr war es schier unmöglich, eine Minute still zu sein.
    Die Tür öffnete sich und Schroer kam mit sechs unserer Kolle gen in den Raum. Er setzte sich an seinen Schreibtisch. Die ande ren stell ten sich hinter uns.
    Schroer faltete seine Hände übereinander und sah von einem zum anderen. »Wir werden eine Sonderkommission bilden«, be gann er ohne Umschweife. »Vorerst wird sie aus acht Ermittlern, also aus Ih nen, bestehen. Ich übernehme die Leitung. Sie werden wie gewohnt mit ihren jeweiligen Partnern ermitteln und mit den anderen Teams kooperieren.« Schroer machte eine Pause, um auf Kommentare zu warten. Alle blieben stumm. »Wenn ein Team einen Hinweis oder eine Spur findet, wird ein Treffen aller Er mittler einberufen. Ansons ten sehen wir uns wie üblich jeden Morgen um acht Uhr im Bespre chungsraum.« Er blickte in die Runde. »Fragen?«
    Ich räusperte mich. »Wann erhalten wir den Obduktionsbe richt?«
    »Die Leute in der Rechtsmedizin haben mir versichert, dass sie so schnell arbeiten, wie es ihnen möglich ist. Ich hoffe, wir be kommen ihn spätestens zur morgigen Besprechung.«
    »Wissen wir schon, wer die Toten sind?«, fragte Diana.
    Schroer wollte antworten, wurde aber von seinem Handy unter brochen. »Entschuldigen Sie mich.« Er stand auf und verließ den Raum.
    Diana und ich drehten uns zu den ausschließlich männlichen Kol legen um. Es waren ausnahmslos fähige Beamte. Mit jedem von ih nen hatte ich im Laufe meiner Karriere zusammengearbei tet. Ich stand auf und gab allen die Hand, Diana ersparte sich die se anstren gende Geste und begrüßte sie mit einem Nicken.
    »Seid ihr auch am Fundort gewesen?«, fragte Paul.
    »Ja. Es war grausam, gar fürchterlich. Tomas hat es umgehend aus den Socken gehauen, von einer Sekunde auf die andere lag er am Boden und hat sich kräftig den Hintern gestoßen. Ich sag euch, das wird ein hartes Stück Arbeit. Habt ihr ...«
    Ich hob die Hand und unterbrach Diana – Reden war für sie nie zu anstrengend. »Ich glaube, sie wollte euch fragen, ob ihr euch die Lei chen angesehen habt.« Ich warf ihr einen giftigen Blick zu. Wieso hatte dieses ungehobelte Ding ihnen erzählt, dass ich um gekippt war?
    Paul übernahm wieder das Wort. »Ja, haben wir. Kein schöner An blick. Vor allem das Kind ... abscheulich.«
    Ich nickte. »So einen Fall hatten wir noch nie.«
    »Nein? In Amerika ist es an der Tagesordnung, da laufen zig die ser Monster herum, die jeden abschlachten, der ihnen in die Quere kommt. In meiner Ausbildung haben wir viele Fotos aus den Verei nigten Staaten bekommen, als Anschauungsmaterial.« Dianas Au gen drohten aus ihrem Kopf zu ploppen. Ihre Adern an den Schläfen sahen aus wie Würmer.
    »Findest du einen solchen Fall etwa toll?«, bremste ich ihren Ei fer.
    Sie warf mir einen mit Messern gespickten Blick zu. »Toll finde ich es nicht, dass zwei Menschen sterben mussten, aber ich weiß viel über derartige Fälle. Das wollte ich damit ausdrücken.« Sie verfiel in Schweigen und senkte den Kopf. Endlich!
    Ich fing sechs mitfühlende Blicke meiner Kollegen auf. Keiner von ihnen beneidete mich um meine neue Partnerin, gleichwohl sie alle mit ihr ohne Zögern ins Bett gestiegen wären.
    Ich öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder und schluckte herunter, was ich sagen wollte. Schroer kam ins Büro, mit einem Zettel in der Hand. Er nahm Platz und lehnte sich im Stuhl zurück.
    »Das war mein Freund vom Polizeipräsidium Duisburg. Sie ha ben einen Treffer bei den Vermisstenanzeigen.« Er stand auf, ging zu sei nem Flipchart und schrieb zwei Namen auf: Isabel Albe rich, Alter vierunddreißig. Amy-Marie Alberich, Alter zehn.
    Er drehte sich zu uns um. »Das sind die Leichen, die wir auf dem Spielplatz gefunden haben. Es gibt keinen Zweifel. Die Beschreibun gen passen.« Er wandte sich um und schrieb: Ulli Albe rich, Alter sechsunddreißig. »Das ist der Ehemann, er hat sie als ver misst ge

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