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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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kleine Plastiktüte.
    »Ich hab die Tüte«, verkündete er, als er sich Wilkes näherte.
    »Okay. Packen Sie die Waffe ein.«
    Briggs nickte und ging in die Hocke. Er hob den Revolver an seinem Lauf hoch, ließ ihn in die durchsichtige Tüte gleiten und versiegelte vorschriftsmäßig die Tüte mit dem Beweisstück.
    »Wie lange dauert es noch, bis die anderen Krankenwagen hier sind?«, wandte sich Wilkes an die beiden anderen Männer.
    »Nicht mehr lange«, erwiderte Nick. »Sie müssten in fünf Minuten hier sein.«
    Nick und J. V. hatten die beiden Leichen inzwischen eingepackt und hoben sie nun auf die Bahren.
    Wilkes wollte den Sack, in dem Madge sich befand, nicht sehen.
    Er drehte sich zu Briggs um. »Bringen Sie das weg. Ich schau mich mal in der Hütte da um.«
    Briggs nickte hastig und entfernte sich eifrig.
    »Jungs, wir sehen uns«, sagte Wilkes. »Unter angenehmeren Umständen, hoffe ich.«
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte J. V. »Aber ich wüsste nicht, dass wir uns schon jemals zu angenehmeren Anlässen getroffen hätten.«
    Wilkes nickte. Unglücklicherweise war dies nur allzu wahr.
    »Bis bald, Sir.«
    Wilkes wandte sich ab und steuerte auf die Tür der halb verbrannten Hütte zu. Die komplette linke Seite bestand nur noch aus schwarzem Holz und Qualm.
    Er ging zur Tür hinauf, vergewisserte sich, dass die Klinke nicht glühend heiß war, öffnete dann die Tür und trat ein.
    Draußen war es noch immer relativ dunkel und er musste das Licht anschalten. Die Stromversorgung funktionierte noch und als Wilkes die linke Wand der Hütte betrachtete, sah er, dass der Teil, in dem sich einmal die Küchenzeile befunden hatte, vollkommen zerstört war.
    Das Waschbecken, der Kühlschrank und die Schränke waren völlig schwarz und qualmten noch immer. In der Luft lag ein entsetzlicher Geruch von verbranntem Plastik.
    Glücklicherweise waren hier keine Leichen ans Bett gefesselt. Wilkes hatte sich innerlich zwar bereits auf einen weiteren schrecklichen Fund eingestellt, aber wenn er ehrlich war, hätte er dafür nicht mehr die nötige Kraft gehabt. Die Tür zum Badezimmer stand offen, und im Inneren war es dunkel. Er ging hinüber und knipste das Licht an.
    Keine Leichen.
    Mit einem erleichterten Seufzen schaltete Wilkes das Licht im Badezimmer wieder aus und wandte sich wieder dem Wohnraum zu.
    Er ließ seinen Blick durch die kleine Hütte schweifen, konnte jedoch nirgendwo Taschen oder andere Gepäckstücke erkennen, was ihn jedoch nicht überraschte, da vor der Hütte auch kein Auto parkte.
    Was ihm hingegen seltsam vorkam, waren die leeren Limonadendosen und Zigarettenkippen, die auf dem Boden verstreut lagen.
    Irgendjemand war hier drin, dachte Wilkes.
    Er durchsuchte die Kommode, fand jedoch nichts.
    Dann bemerkte er, dass beide Betten zerwühlt waren.
    Eigenartig.
    Dank der Ausweise, die sie bei den Leichen gefunden hatten, wussten sie bereits, dass es sich bei dem Mann, der nebenan gefesselt war, und der Frau, die draußen vor der Hütte neben Madge gelegen hatte, um ein Ehepaar handelte. Morrie und Judy Prescott. Was an sich schon eine Ironie des Schicksals war, da die beiden im Zusammenhang mit einer Schießerei, die vor ihrem Haus stattgefunden hatte, als Zeugen gesucht wurden.
    Vielleicht waren sie ja wirklich unschuldig, dachte er. Trotzdem sollte sich die Ballistik lieber mal das Gewehr anschauen.
    Der Name des Mannes, der gefesselt neben Morrie auf dem Bett lag und noch eine Zeit lang geatmet hatte, war Edward Worchester.
    Sie wussten außerdem, dass jemand in der Hütte gewohnt hatte, die nun vollständig abgebrannt war, möglicherweise sogar Edward.
    Außerdem schien es, als sei letzte Nacht noch ein weiterer Gast im Motel abgestiegen. Ein gewisser Wayne Simons. Das hatte Wilkes dem Anmeldebuch entnommen. Simons hatte ein Zimmer mit zwei Einzelbetten gebucht.
    Wilkes nahm an, dass dieser Wayne und Edward möglicherweise gemeinsam in einem Zimmer abgestiegen waren. Er fragte sich, ob sie wohl Vater und Sohn, ein schwules Pärchen oder einfach nur Freunde gewesen waren.
    Es war demnach möglich, dass Wayne in der brennenden Hütte in der Falle gesessen hatte. Andererseits war er vielleicht auch derjenige, der das Feuer gelegt hatte. Möglicherweise war er für all das hier verantwortlich. Wenn dies jedoch der Fall war, wo zur Hölle war er dann jetzt?
    Und warum sieht es ganz so aus, als sei auch jemand in dieser Hütte gewesen?, grübelte er.
    Vielleicht hat Madge ja auch vergessen, das Zimmer

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