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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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fürchtest du dich doch so sehr! Du musst mich zerstören – aber das kannst du nicht, stimmt's, Mane?«
    Der auf dem Boden liegende Babo stöhnte und hob einen blutigen Arm. »Aber ich kann's, Renemenagota von Rano.«
    Plötzlich spürte Manekato einen heißen, heftigen Windstoß im Gesicht.
    Leute taumelten zurück und schrieen auf. Nemoto hielt sich an Babos Arm fest, um nicht weggeweht zu werden.
    Eine Art Windhose entstand über der Plattform. Sie war der Ausläufer einer spiraligen silbergrauen Säule, die vom Himmel herab stach und plötzlich klar definiert war. Es war ein kontrollierter Wirbelwind wie der, der seit zweihunderttausend Jahren um den Markt gefegt war.
    Und in der Säule aus verwirbelter Luft steckte Renemenagota. Sie hob die Fäuste und verwandelte sich für einen Moment in einen Zweibeiner wie die, deren Führung sie angestrebt hatte. Aber die turbulente Luft vermochte sie mit ihren Schlägen und wüsten Drohungen nicht zu beeindrucken.
    Sie wurde zu einem braunschwarzen Schemen und war plötzlich verschwunden.
    Der Wirbelwind schrumpfte und verschwand wieder im bewölkten Himmel. Eine rote Staubwolke senkte sich auf die Plattform herab.
    Mane schaute sich wie betäubt um. Nemoto klammerte sich noch immer an den gefallenen Babo. Vom Ring der bewaffneten Eiferer war nichts mehr zu sehen.
    Lobegott hatte es umgehauen. Er lag auf dem Rücken und mit derangierter Kutte auf der Plattform. Die Augen flackerten listig 517
    und berechnend – es waren die Augen eines gefangenen Tiers, das nach einem Ausweg suchte. '
    Und dann stellte sein Ham-Boy sich über ihn.
    Lobegott streckte dem Jungen die Hand entgegen und bat ihn mit einem gezwungenen Lächeln, ihm aufzuhelfen.
    Der Junge ballte die Faust und rammte sie Lobegott in die Brust, durch die Kleidung, durch Haut und Rippen.
    Lobegott wollte schreien, aber er hatte keine Luft mehr in den Lungen. Er zuckte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Das breite Gesicht des Hams war ausdruckslos, als er im blutigen Brustkorb herumfuhrwerkte. Dann verzog der Ham-Junge das Gesicht und spannte die Armmuskeln an. Blut spritzte.
    Lobegott warf den Kopf zurück. »Wieso hast du mich verraten … ?«, fragte er mit raspelnder Stimme.
    Dann wurde ihm das Herz zerquetscht, und er erschlaffte.
    Emma Stoney:
    Überall ertönte Geschrei. Mary rannte auf dem Hof umher und stellte sich dem Kampf. Abel war gefallen, doch Mary bewegte sich zu schnell, als dass die Bogenschützen sie ins Visier zu nehmen vermocht hätten, und jedes Mal, wenn sie nah genug herankam, verteilte sie Kopfnüsse, brach Arme und fegte die Gegner mit Fuss-tritten von den Beinen.
    Die Kapelle, die aus einem festen Holzrahmen und Lehmziegeln bestand, war so massiv, wie sie aussah. Emma huschte ins Gebäu-de, schlug die Tür zu und schob einen schweren Holzriegel in eine Nut.
    Kurz darauf hämmerten Fäuste gegen die Tür.
    »Schnell«, sagte sie zu Joshua. »Malenfant. Wo?«
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    Joshua antwortete jedoch nicht, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass er auf ein Kruzifix schaute und das sanfte, schmerzerfüll-te Gesicht eines Messias betrachtete. Joshua schreckte davor zu-rück, vermochte den Blick aber nicht von ihm abzuwenden.
    Das Geschrei vor der Tür wurde lauter, und Emma hörte, dass man versuchte, die Tür aufzubrechen. Sie konnte nicht länger warten. Sie schaute sich in der kleinen Kapelle um, rückte Möbel und einen kleinen, kunstvoll geschnitzten Holzaltar zur Seite.
    Und sie fand eine Luke.
    Die Luke öffnete sich in einen engen dunklen Schacht, der mit hölzernen Sprossen versehen war. Emma kletterte hastig hinunter und stand in einem kurzen Gang. Eine einzige Weiden-Fackel brannte in einer Halterung. Sie riss sie heraus und lief den Gang entlang.
    Der Korridor führte zu zwei Holztüren. Eine Tür schwang auf, und Emma zuckte zurück. Die dahinter liegende Zelle war nur ein Loch mit einem schmutzverkrusteten Boden und geschwärzten ver-kratzten Wänden; es stank nach Blut, Erbrochenem und Urin.
    Die andere Tür war geschlossen. Emma hämmerte dagegen. »Malenfant! Bist du da drin?« Das Holz war so dreckig, dass die Hän-de mit schwarzer Schmiere überzogen waren, als sie sie zurückzog.
    Keine Antwort.
    Im Lichtschein der Fackel sah sie einen dicken hölzernen Riegel, eine kleinere Ausgabe des Bolzens des Festungstors. Sie legte die Hand auf den Riegel und hielt für einen Herzschlag inne. Sie sagte sich, dass sie absolut keine Ahnung hatte, was auf der anderen Seite der Tür lag. Aber wo

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