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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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kaum vorstellbar.«
    »Ja. Und die Umwelt, in die sie versetzt wurden, hatte vielleicht keinerlei Ähnlichkeit mit derjenigen, aus der man sie herausgerissen hatte. In diesem Fall hätten unsere Australopithecinen sich entweder anpassen oder untergehen müssen. Vielleicht war eine Gruppe auf einer Welt mit einer Savanne und Wüste gestrandet …«
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    »Aha. Du willst damit sagen, die haarlosen, langbeinigen Läufer hätten sich vielleicht auf einer solchen Welt entwickelt.«
    »Ja, der Homo erectus. Andere Welten haben andere Resultate hervorgebracht. Später ist der Rote Mond dann zurückgekehrt, hat Proben dieser neuen Populationen genommen und sie auf anderen Erden deponiert – oder vielleicht hat er sie auch zu den Ursprungswelten zurückgebracht und einem Konkurrenzkampf mit der Eltern-Spezies ausgesetzt, in dem sie sich behaupteten oder nicht. Meine Spezies hat einen vergleichsweise jungen gemeinsamen Vorfahr mit Geschöpfen wie den Hams – sie gehören zu der Art, die wir als Neandertaler bezeichnen. Vielleicht wurde eine Gruppe dieser alten Spezies zu der Welt gebracht, die die Hams als Graue Erde bezeichnen und wo sie sich zu den robusten Wesen entwickelt haben, wie wir sie kennen. Und später wurde eine Gruppe Hams zur Erde zurückgebracht. Und noch später wurden Gruppen von Homo sapiens sapiens – also meiner Art – von den Erden der Gruppen namens Englische, Eiferer und zweifellos noch anderer hierher gebracht.« Sie schaute auf die Grafiken. »Vielleicht hat sogar meine eigene Art sich auf einer anderen Erde entwickelt, und wir wurden in einem uralten Zwischenfall vom Mond zurückgebracht.«
    Manekato zupfte sich nachdenklich an der Nase. »Sehr schön.
    Und was ist mit meiner Erde – die du als ›Gestreifte Erde‹ bezeichnet hast?«
    »Es scheint, dass eure Erde von Australopithecinen meiner Erde besiedelt wurde«, sagte Nemoto irgendwie zögerlich. »Ihr scheint morpholo-gisch viel mit der robusten Variante von Australopithecinen gemein zu haben, die sich hier in den Wäldern tummeln und Nussknacker genannt werden.«
    Manekato lehnte sich seufzend zurück, wobei die Gedanken sich angenehm jagten. »Du befürchtest, mich beleidigt zu haben, indem du meine Welt als einen bloßen Ableger bezeichnet hast. Keine Sorge. Zumal deine Hypothese eine Erklärung für das mysteriöse Erscheinen meiner Vorfahren auf der Erde – meiner Erde – ist.« Sie warf einen Blick auf Ne-510
    motos Skizzen. »Das ist ein viel versprechender Ansatz. Dieser merkwürdige Mond ist vielleicht der Schmelztiegel unsrer Evolution: Dass hominide Lebensformen auf so vielen verschiedenen Erden sich unabhängig voneinander entwickelt haben, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Angesichts der langen Zeiträume und der Komplexität der Vermischung, die durch diesen wandernden Mond bewirkt wurde, ist das ganze Bild jedoch sicher komplizierter als dein Abriss – und es ist auch schwer zu glauben, dass deine Erde die Ursprungsheimat der Abstammungslinie ist … Und wie kommt es dann, dass so viele dieser anderen Erden nicht nur hominide Verwandte haben, sondern auch eine gemeinsame Geschichte, sogar gemeinsame Sprachen? Ihr selbst müsst euch schon vor langer Zeit vom Eiferer-Typ abgespalten haben – ihre eigentümlichen Schwänze sind ein Beleg dafür –, und doch gibt es offensichtlich viele Parallelen zwischen eurer Geschichte und ihrer.«
    Nemoto runzelte mit einem tragikomischen Ausdruck die Stirn.
    »Das ist natürlich ein Problem. Vielleicht gibt es so etwas wie historische Konvergenz. Oder vielleicht hat die Wanderung des Monds schon eine Vermischung in grauer Vorzeit bewirkt. Einen kulturellen und linguistischen Transfer …«
    Das war zwar eine sehr vereinfachende Annahme, aber Manekato wollte sie nicht demoralisieren. »Vielleicht. Möglicherweise ist die Wahrheit aber subtiler. Vielleicht ist die Vielfalt der Universen größer, als du glaubst. Wenn sie beliebig groß wäre, würde eine beliebig große Übereinstimmung mit einem gegebenen Universum bestehen.«
    Nemoto ließ sich das durch den Kopf gehen. »Mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der ich in einer hinreichend großen Menge von Leuten meinen Zwilling finden würde.«
    »Das ist die Grundannahme. Je größer die Übereinstimmung sein soll, desto unwahrscheinlicher wäre sie, und eine umso größere Population von … hmm … Zwillingskandidaten müsste man durchsuchen.«
    »Aber der Grad der Konvergenz zwischen, sagen wir, dem Eiferer-Universum und

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