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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Mädchen stand einem Kind gegenüber, das kaum älter war als sie. Es war auch ein Mädchen, das auf wackligen Beinen dastand und ihren Blick nervös erwiderte.
    Es war Tolpatsch, Schattens kleine Schwester. Aber Schatten erkannte sie nicht. Und Tolpatsch hätte diese vernarbte Kreatur mit der grotesken Pilzmaske auch nicht wieder erkannt, selbst wenn sie sich an sie erinnert hätte.
    Schatten war nach Hause gekommen: Verwandelt, unkenntlich, von einem neuen und tödlichen Plan durchdrungen.
    Es war kein Zufall, dass diese Begegnung so schnell erfolgt war.
    Während die restlichen Waldbestände ständig geschrumpft waren, hatten die Nussknacker-Leute, die im grünen Herzen des Walds lebten, ihr Territorium gegen die Einfälle hungriger Elfen-Leute zu 529
    verteidigen vermocht. Deshalb waren die Elfen auf die schrumpfende Peripherie des Walds zurückgeworfen worden und verlager-ten ihr Revier immer näher zu den Bergen und der Ebene.
    Das kleine Mädchen ging auf Tolpatsch zu und berührte zö-
    gernd ihr Gesicht. Tolpatsch knabberte verspielt an ihrem Finger.
    Im nächsten Moment wälzten sie sich balgend im trockenen Laub.
    Als das kleine Mädchen Tolpatsch an die Genitalien fasste, zuckte sie erst zurück. Dann ließ sie die sanfte Berührung neugierig zu.
    Sie jagten sich über den umgestürzten Baumstamm und spielten mit den abgerissenen Blättern. Sie häuften das Laub auf und wälzten sich darin, warfen es in die Luft und rieben sich damit das Gesicht.
    Nun huschten auf der anderen Seite der kleinen Lichtung lautlose Schemen durch den Wald. Es waren Erwachsene, von denen ein paar Kinder dabei hatten. Unter der Führung von Streifen und Silberrücken traten die Leute auf die Lichtung. Ein loser Kreis aufmerksamer Erwachsener umgab die spielenden Kinder.
    Nur Schatten blieb im dunkelgrünen Schatten.
    Silberrücken trat vor. Sie wurde mit einer großen ruhigen Frau konfrontiert. Es war Termite, Schattens Mutter. Zaghaft und ohne den Blick voneinander zu wenden, zupften die Frauen sich gegenseitig am Haar und kämmten sich. Weitere Kinder schlossen sich dem Spiel auf dem Waldboden an.
    Die Männer waren da zurückhaltender. Sie beäugten sich argwöhnisch und praktizierten ein verhaltenes Imponiergehabe mit gesträubtem Fell und Erektionen.
    Plötzlich rannte Zitter auf die anderen Männer zu. Er schrie, stampfte und schlug auf den Boden und trommelte mit den flachen Händen auf einen Baumstamm, wobei er laute, wilde Rufe ausstieß.
    Er wurde von einem stämmigen Mann aus der anderen Gruppe nachgeäfft. Es war der kleine Boss. Die Demonstration seiner 530
    Kraft war beeindruckend. Er schleuderte Felsbrocken auf den Boden, so dass sie zersplitterten, und bog Äste um. Obwohl er nach dem Tod vom Großen Boss nie dessen dominante Stellung erlangt hatte, war er trotzdem eine massige und starke Erscheinung. Die eindringenden Männer zogen sich mit Rufen und erhobenen Fäusten langsam zurück. Und der kleine Boss trat auch den Rückzug zu seinen Freunden an.
    So ging das für eine Weile: Die Kinder spielten, die Frauen kämmten sich oder stellten zögernd sexuelle Kontakte her, und die Männer verliehen ihrer Aggression lautstark Ausdruck. Aber es wurde kein einziger Schlag oder Tritt ausgeteilt und kein Stein geworfen.
    Nun löste ein kleiner muskulöser Mann sich aus der Gruppe und näherte sich der Frau Haarlos. Er war ›der Dicke‹, auch ein Mitglied von Schattens alter Gruppe. Er schien von Haarlos' Kahl-heit fasziniert und strich ihr über die blauschwarze Haut. Sie schien davon angetan und nahm seinen Hodensack in die Hand.
    Nach wenigen Minuten hatten sie Bauch an Bauch kopuliert.
    Dann trennten die Gruppen sich. Die Männer verabschiedeten sich mit ein paar letzten Drohungen, und die Frauen brachen die Körperpflege bedauernd ab. Mütter mussten ihre Kinder von den faszinierenden neuen Spielkameraden losreißen.
    Schatten beobachtete das alles. Und als ihre alte Familien-Gruppe zwischen den Bäumen verschwand, folgte sie ihr.
    Manekatopokanemahedo:
    Die Abordnung zorniger und ängstlicher Bürger wurde von einer kräftigen mürrischen Frau namens Hahatomane von der Nema-Abstammungslinie angeführt.
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    Sie trafen sich im Zentrum der Plattform aus Formenergie. Manekato wartete geduldig, wobei sie bequem auf den Knöcheln ruhte. Sie wurde von Babo und Nemoto flankiert. Hahatomane baute sich vor ihr auf. Ihre Gefolgsleute postierten sich in einer Drei-ecksformation hinter ihr. Die Delegation wurde von

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