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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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die richtigen Fragen stellte.
    Wieder musste Nemoto für Emma dolmetschen. »Du glaubst, wir hätten sie gebaut, die Maschine, die die Welt bewegt? Kind, die Alten stehen hoch über uns – sie sind so weit von uns entfernt wie ich von dir. Verstehst du das denn nicht?«
    Emma schauderte. »Ich will einfach nur wissen, was los ist«, sagte sie trotzig.
    Diesmal verstand Emma Manes gutturale Worte. »Wir hofften, dass ihr uns das sagen könntet.«
    In dieser ersten Nacht blieb Emma in der Schutzunterkunft, die die Daimonen Nemoto zur Verfügung gestellt hatten – obwohl es Nemoto sichtlich widerstrebte, ihr Domizil mit jemandem zu teilen. Ein zweites ›Bett‹ wurde im kleinen Hauptraum der Unterkunft für Emma aus dem Boden extrudiert, und zwar komplett mit Matratze, Kissen und Bettlaken. Das Gorilla-Wesen entschuldigte sich bei Emma für die beengten Platzverhältnisse und versprach ihr für die kommende Nacht eine eigene Unterkunft.
    Anders als die abgerundeten, quasi-organisch wirkenden Strukturen auf dem Scheibenboden war Nemotos Quartier ein quaderförmiges Gebilde mit rechteckigen Türen und Fenstern, was ihm eine sehr menschliche Anmutung verlieh. Doch wie die anderen Strukturen schien es auch aus dem glatten und seltsam warmen, quit-587
    tengelben Substrat gezogen worden zu sein. Es war, als ob der ganze Ort ein fugenloser Klumpen aus gelbem Kunststoff sei, der aus einer riesigen Form geflossen war.
    Aber die Daimonen hatten Nemoto gut versorgt. Sie hatte ein Bett mit einer weichen Matratze und Laken aus einem glatten Gewebe. Sie bekam Früchte und Fleisch zu essen und hatte sogar eine Art Mikrowellengerät zur Verfügung. Es gab Hähne für warmes und kaltes Wasser und ein Bad mit einem Spülklosett.
    Eine Luxus-Suite war das zwar nicht, sagte Emma sich, aber mehr konnte man in Anbetracht der Umstände kaum erwarten.
    Nemoto sagte, dass zum Beispiel die Toilette erst nach ein paar Prototypen richtig funktioniert hätte.
    Die Daimonen selbst benutzten solche Vorrichtungen nicht. Sie schienen keinen Wert auf Intimsphäre zu legen, wenn sie beispielsweise die Notdurft verrichteten. Sie kackten und urinierten, wo sie gerade den Drang dazu verspürten und achteten nur darauf, dass die Fäkalien nicht mit dem Essen in Berührung kamen. Der magische Boden absorbierte die Exkremente und führte sie bestimmt der Wiederverwertung zu. Er beseitigte sogar Gerüche. Trotzdem hatten die Daimonen Verständnis für Nemotos biologische und kulturelle Besonderheiten oder tolerierten sie zumindest.
    Emma war jedenfalls zufrieden.
    Es gab auch Reinigungstücher. Emma stürzte sich darauf und raffte möglichst viele an sich.
    Es gab Kaffee (oder einen Ersatz).
    Es gab eine Dusche.
    Sie genoss die erste Dusche seit Monaten und benutzte Seife und Shampoo, das nicht so roch, als sei es frisch aus der Rinde eines Baums gequollen. Zuerst rann das Wasser pechschwarz an ihr hinab, als ob jede Pore des Körpers mit Dreck verstopft gewesen wäre.
    Nachdem sie das Haar zweimal gewaschen hatte, fühlte es sich wieder wie ihr Haar an. Sie beseitigte den schwarzen Dreck unter den 588
    Fingernägeln. Sie sah sich nach einem Rasierer um, fand aber keinen; also benutzte sie die Steinklingen, die sie einer viele Meilen entfernten Neandertaler-Gemeinschaft geklaut hatte, um sich die Achselhöhlen zu rasieren.
    Während Emma sich abtrocknete, schaute sie aus dem Fenster von Nemotos Unterkunft aufs Lager der Daimonen hinaus.
    Sie beobachtete, wie die großen gorillaartigen Kreaturen in kleinen Gruppen auf den Knöcheln umherliefen. Irgendwie kam sie sich dabei wie ein Primatenforscher vor. H. superior oder nicht, auf jeden Fall sahen sie alle gleich aus, um Gottes willen. Und kleine Comic-Roboter wuselten überall herum, rollten, hüpften und flogen. Sie musste sich in Erinnerung rufen, dass diese Wesen wirklich imstande waren, zwischen Welten zu fliegen, eine Lichtshow am Himmel zu veranstalten, vor der die Aurora borealis verblasste und eine Stadt im Dschungel zu züchten.
    Vor ihren Augen löste einer der ›Gorillas‹ sich auf und tauchte nach ein paar Minuten auf der anderen Seite der Anlage wieder auf.
    In diesem Moment wurde Emma sich im tiefsten Innern bewusst, dass diese schlurfenden, auf Knöcheln gehenden haarigen Muskelpakete trotz ihrer Homo sap- Vorurteile alles andere als Pri-mitivlinge waren.
    Und es war umso erschreckender, dass nicht die Daimonen für die Bewegung des Monds verantwortlich waren, sondern eine andere Ordnung von

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