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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Warum setzen Sie Ihre Pension aufs Spiel, diese beiden lieblichen Ladies, all das gute Essen und Trinken, all den Luxus? Nur wegen einer solchen Dummheit? Sie wollen doch nicht sterben, oder? So eine Verschwendung. So eine schreckliche Verschwendung!
    Rex kratzte sich am Kinn. Er wollte tatsächlich nicht sterben, das zumindest war zutreffend.
    Und dann? dachte Rex. Warten, bis er nicht aufpaßt, und… Kopf ab. Er drehte die Waffe unschlüssig in den Fingern. Mitten zwischen die Augen? dachte er.
    Nein, nein, damit würden Sie den…
    Den Zeitkohl zerstören?
    Ganz genau. Ich hasse Verschwendung. Ich könnte diesen Kohl ganz wunderbar gebrauchen.
    Jede Wette.
    Schnickschnack, dachte Dan. Die Zeit wird allmählich knapp.
    Warum führen Sie nicht einfach eins von Ihren Zauberkunststücken auf und verschwinden? Oder schicken einfach Ihre Tulpa nach Nemesis zurück?
    Dans Gedanken richteten sich auf Rex’ Nase. Rex spürte einen stechenden Schmerz in der Nase. Lassen Sie das! dachte er wütend.
    »Bravo, Chef!« kicherte der Zeitkohl, der die lautlose Unterhaltung belauscht hatte. »Ich dachte bereits für einen Augenblick, wir hätten Sie verloren.«
    »Auf keinen Fall«, antwortete Rex Mundi.
     
    Fergus Shaman bahnte sich einen Weg durch die trümmerübersäte Landschaft. Es roch genauso schlecht, wie es aussah. Er fächelte sich frische Luft zu, doch das schien alles nur noch schlimmer zu machen. Alles in allem war Fergus kein glücklicher Phnaarg. Es war mehr als nur wahrscheinlich, daß selbst jetzt, in diesem Augenblick, jede seiner Bewegungen im phnaargischen Fernsehen übertragen wurde. Und die Phnaargs würden sich sicherlich wundern, wer dieser neue Charakter sein mochte und wohin die Handlung von hier aus führen würde. Zumindest mit letztem Gedanken waren sie nicht allein – er war ganz zuvorderst in Fergus Shamans Verstand.
    Was als eine inspirierte Idee angefangen hatte, um die zurückgehenden Zuschauerzahlen wieder in die Höhe zu treiben, schien schneller und schneller in ein ausgesprochenes Chaos zu degenerieren. Wenn sich diese Schwachköpfe doch nur an ihr Drehbuch halten würden! Wenn sie doch nur im Verlauf ihrer Geschichte stets getan hätten, was man von ihnen erwartet hatte, dann würden inzwischen längst alle in Utopia leben.
    Aber die Erdlinge schienen es einfach nie begreifen zu wollen.
    Man hatte ihnen den gesamten Planeten gelassen, um damit zu spielen, und das also war nun das Resultat. Es sprach nicht gerade für diese Rasse.
    Andererseits – vielleicht war alles ja gar nicht wirklich ihre Schuld. Vielleicht lag es an irgendeinem genetischen Pfusch. Irgendeinem eingepflanzten Wunsch nach Zerstörung. Und vielleicht… ein schrecklicher Gedanke kam Fergus in den Verstand. Vielleicht war ja alles die Schuld der Phnaargs! Hätte man die Erdlinge sich selbst überlassen, anstatt sie um der Zuschauerzahlen willen immer wieder hin und her zu stoßen, wären sie vielleicht ganz gut zurechtgekommen. Danke sehr.
    »Nein!« sagte Fergus. »Das war nicht unsere Schuld. Nicht all das hier.«
    Trotzdem, es war eine verdammte Schande, soviel stand fest. Aber noch war Zeit. Irgendwie war fast immer noch ein wenig Zeit. Genaugenommen war Zeit der entscheidende Schlüssel zu dem ganzen Problem, und Fergus, der mit einem Mal aus Gründen, die ihm selbst rätselhaft waren, ein schreckliches Gefühl von Verantwortung auf seinen Schultern verspürte, war sicher, daß es noch nicht zu spät war, um alles wieder ins rechte Lot zu bringen.
    Der alles andere als selbstlose Phnaarg trottete weiter durch die gefährliche Gegend. Bis er schließlich ein ganzes Stück voraus ein kleines Juwel in der bleichen und korrodierten Landschaft leuchten sah.
    Rex Mundis heruntergekommener Flugwagen stand dicht neben einem Bunkereingang geparkt.
    Fergus Shaman straffte die Schultern, dachte positiv und fiel mit der Nase in den Dreck.

26
    … und jetzt habe ich dieses Buch gefunden. Reiner Zufall – oder Glück? Vergessen Sie’s, ich glaube eher, es war das Schicksal. Meine Eltern haben mir Altenglisch beigebracht. Die archaische geschriebene Schrift, meine ich. Sie haben alles verändert nach dem NHE. Ein vollkommen neues Alphabet, so daß niemand die Wahrheit über die Vergangenheit lesen konnte, schätze ich. Das Fernsehterminal hat allen gezeigt, was sie sehen und denken sollten. Wir haben hingesehen und gelernt und uns Kredits verdient. Es gab überhaupt keine andere Möglichkeit. Nur den neuen Gott, das

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