Das Musical
gekleidet. Zauberhaft. Stark gepolsterte Schultern, die ein gewichtigeres Gefühl verliehen. Schiefe schicke Gürtel. Hüftenge Kampfanzugshosen mit bequemen Beintaschen auf den Oberschenkeln. Kniehohe Stiefel. Betäubungspistolen, Granatwerfer, Flammenwerfer und Schnellfeuerwaffen gehörten alle zur Standardausrüstung, und die Trageriemen waren peinlich genau in abgestimmten Grundfarbtönen gehalten, welche zwar den essentiellen Farbtupfer vermittelten, aber ansonsten in keiner Weise vom stolzen Macho-Image abzulenken vermochten.
»Keiner bewegt sich.«
Rambo und Eric, inzwischen entsprechend ausstaffiert, richteten ihre inadäquate Feuerkraft auf die Eindringlinge.
»Laßt die Waffen fallen«, rief Eric, dessen vollkommener Mangel an Verständnis bezüglich der plötzlichen Verschiebung des Machtgleichgewichts nicht eines gewissen naiven Charmes entbehrte. »Gebt auf. Widerstand ist zwecklos.«
Elvis seufzte resignierend.
Oben im Regieraum sagte Rex Mundi: »Und damit beginnt Phase Zwo.«
Er zog die vorher aufgezeichnete Transmission aus seinem Strahlenschutzanzug, die Elvis ihm für diesen Fall gegeben hatte. Auf der Scheibe stand: ELVIS PRESLEYS GOLDEN GREATS. Irgendwas, das als gesungene Botschaft ausgestrahlt werden sollte, hatte der King dazu gesagt. Rex schob die Scheibe in den dafür vorgesehenen Schlitz und wartete die weiteren Ereignisse ab.
Unten im Studio hatte sich unterdessen ein kleines Tableau gebildet. In seinem Zentrum kniete Dan, ein wenig grün im Gesicht und mit einer blutigen Nase. Ringsum waren Eric, Rambo und Elvis in Position, mit auf den Knienden gerichteten Waffen. Jeder zielte auf eine Stelle nach seinem Gusto.
»Zurück, Freunde!« rief Elvis. Die Agenten Orange blickten sich an, blickten zu Elvis, blickte zum Dalai Lama. »Ein bißchen plötzlich«, ermunterte sie Elvis, bevor das Blicken überhand nehmen konnte. »Und verschwindet. Wir ziehen uns zurück.«
Dan blickte zornig auf. »Ich bin verletzt!« beschwerte er sich, doch Elvis’ Miene verriet ihm alles, was er wissen mußte. »Also gut. Meine Herren, wenn Sie so freundlich wären und gehorchen würden.«
»Fang an mit dem Abspielen, Rex«, rief Elvis in den Regieraum hinauf.
Rex legte den Schalter um. Die leidenschaftlichen Klänge des unsterblichen Klassikers erfüllten das gesamte Studio. »It’s now or never …«sang Elvis.
»Los, jetzt oder nie«, sagte Elvis.
Rex wandte sich zu Christeen um, doch sie war bereits verschwunden, und einmal mehr auch sämtliche Erinnerungen an sie. Die Aufzeichnung war gestartet, und jetzt war er an der Reihe.
Vier Männer rannten den Korridor entlang, der aus dem Studio führte. Drei von ihnen hielten Waffen, der vierte seine Nase.
»Los, dort hinein, in den Aufzug«, sagte der Goldene.
»Sie werden den Strom abstellen«, sagte Eric.
»Sehr gut, Eric«, sagte Rambo.
»Danke, Rambo«, sagte Eric.
»Sie werden den Strom nicht abstellen«, sagte Elvis und stieß den Dalai Dan in den Lift. »Hinein mit dir.« Dan hatte nichts zu sagen.
»Nach oben, Euer Majestät?« fragte Rambo.
»Nach oben. Zu den Landeplätzen.«
Erics halber Kopf hüpfte auf und ab. »Das ist wirklich aufregend«, sagte er.
»Nicht eine Sekunde Langeweile, mein alter unzertrennlicher Busenfreund.«
Der Lift kam zitternd zum Halten, und die Lichter gingen aus.
»Was ist jetzt wieder los?« fragte Eric.
»Sie haben den Strom abgestellt«, sagte Rambo zu ihm.
»Diese Halunken. Wer hätte das gedacht?« sagte Elvis.
Eric wollte sich in der Dunkelheit den Kopf kratzen, doch er erwischte die fehlende Hälfte.
»Kein Streß«, sagte Elvis. Schließlich gingen die Lichter wieder an, und der Aufzug setzte seine Fahrt den Schacht hinauf fort.
»Da.« Rambo grinste übers ganze Gesicht. »Ist dieser Mann der Wiedergekehrte oder nicht?«
»Vorausplanung ist alles«, sagte Elvis. »Ich habe Rex heute morgen gesagt, er soll eine automatische Überbrückung einbauen.«
»Ich würde mich vor Euch auf die Knie werfen, Euer Majestät, wenn in diesem Aufzug ein wenig mehr Platz wäre. Haben Sie Rex gesagt? Sie meinen doch wohl nicht rein zufällig Rex Mundi?«
Oben auf dem Landeplatz ließ Rex den Motor seines Flugwagens hochlaufen. Er hatte ernste Zweifel, ob das mitgenommene Fahrzeug tatsächlich fünf Leute tragen konnte. Vielleicht schaffte es drei auf einen Schlag, wenn sich einer in den Kofferraum zwängte. Aber fünf? Ganz bestimmt nicht.
Die Aufzugstüren öffneten sich, und drei Revolutionäre
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