Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
dann bin ich froh, wenn Sie zusammen mit uns ausgelöscht werden.«
    »Sie haben in der Tat ein bemerkenswert schlagfertiges Mundwerk, junger Mann.« Fergus wandte sich zu Elvis um. »Mister Presley«, ächzte er. »Sie sollten wirklich nicht hier sein, Sir, wissen Sie? Es wäre besser für alle Betroffenen, wenn Sie auf dem allerschnellsten Weg in Ihre eigene Zeit zurückkehren und dort den Wehrdienst verweigern würden. Genau, wie ich es Ihnen von Anfang an vorgeschlagen habe.«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte der King und schüttelte heftig den Kopf.
    »He, langsam, Chef«, heulte der Zeitkohl auf. »Mir wird schlecht.«
    »Kannst du ihm nicht Vernunft zureden?« wandte sich Fergus Shaman an Presleys Hinterkopf. Doch der Zeitkohl wußte keine Antwort.
    »Ich hab’ schon einmal alles vermasselt«, sagte Elvis. »Diesmal mache ich es richtig. Ich hab’ den Antichrist gefangen und hier bei mir, bei allen Heiligen. Was nicht als Gotteslästerung zu verstehen ist.« Fergus Shaman musterte den gefesselten Dalai Lama. »Er ist viel kleiner, als es im Fernsehen immer den Anschein hat«, stellte er fest.
    »Aber ich bin kein beschissener Antichrist! Sagen Sie ihm das!«
    »Halt die Klappe, Kerl.«
    »Also wirklich, das führt doch alles zu nichts. Rex, was halten Sie von der Sache?«
    »Rex?« staunte Rex. »Ich kenne Sie nicht. Wurden wir uns vorgestellt?«
    »Nein, aber ich kenne Sie. Alle Phnaargs kennen Sie. Sie sind ein richtiger Star.«
    »Ein richtiger Star?«
    »Ein richtiger Liebling der Massen. Ich sollte das vielleicht nicht sagen, weil wir recht wahrscheinlich auf Sendung sind, aber es wäre wirklich ein trauriger Tag, wenn wir Sie verlieren sollten, Rex.«
    »Verschwinden Sie, Shaman.«
    »Nein, halt, warte noch! Ich will mehr über diese Geschichte hören. Ein großer Star, sagen Sie?«
    »Ich erzähl’ Ihnen alles, aber nicht hier.«
    »Ja«, stimmte Dan zu. »Das ist alles tatsächlich sehr interessant. Wir sollten wirklich an einen gemütlicheren Ort gehen und in Ruhe darüber reden. Zu mir nach Hause vielleicht?«
    »Wirst du wohl augenblicklich den Schnabel halten, verdammter Schmuck!«
    »Na ja, irgendwohin, aber sofort.«
    Elvis kaute auf seiner vollen Lippe.
    »Ich bin ganz seiner Meinung, Chef«, sagte sein zerebraler Kompagnon. »Allerwenigstens wir beide jedenfalls.«
    Elvis zauderte und schwankte. »Ich weiß es nicht«, sagte er. Er wußte es wirklich nicht.
     
    »Löscht sie aus«, befahl Gloria Mundi.
    »Aber dein Bruder, Liebes?«
    Gloria dachte einen Augenblick lang nach, dann sagte sie: »Egal.«
    »Aber, aber, Liebes! Blut ist dicker als Wasser und all das. Wenn wir eine bessere Welt errichten wollen, dann müssen wir Mitleid zeigen. Sonst sind wären wir nicht besser als…«
    »… Männer.«
    »Ganz genau.«
    »Aber wir kriegen vielleicht nie wieder eine so gute Chance.«
    »Er ist und bleibt dein Bruder. Fleisch von deinem Fleisch.«
    Gloria ließ den hübschen Kopf hängen. »Du hast ja recht. Es wäre Mord.«
    »Ganz genau. Wir müssen mit Liebe regieren. Mit Mitleid und Gefühl.«
    »Das müssen wir.«
    »Trotzdem, wenn alles gesagt ist – er bleibt immer noch ein Mann.«
    »Genau.«
    »Der – rein bildlich gesprochen – alle Männer repräsentiert.«
    »Genau.«
    »Alle Männer mit all ihrer Oberflächlichkeit, ihren Trieben, ihrer Gier und ihrem Streben nach Macht.«
    »Ganz genau.« Dieses Genau hatte, obwohl es genauso aussieht wie die vorhergehenden, eine etwas nachdenklichere, langgezogenere Betonung an sich.
    »Und er hat in unser Bidet geschissen.«
    Gloria bedachte Mrs. Vrillium mit einem wissenden Blick und schwieg.
    »Also werfe ich die Bombe. Was meinst du, Liebes? Soll ich?«
    »Besser so, eh?« Gloria startete das Intro.
     
    Jenseits der Hügel, gar nicht weit entfernt, befand sich eine weitere ausgedehnte Betonpyramide. Sie war das Hauptquartier von Nummer Zwei der Großen Drei.
    Hubbard der Dreiundzwanzigste lümmelte sich auf den weichen Hinterteilen von gut einem Dutzend attraktiver weiblicher Akolythen. Wie die vorhergehenden zweiundzwanzig Hubbards vor ihm, die hingegangen waren, wohin auch immer Burschen wie diese gehen, so war auch dieser hier rundlich und rosig und besaß eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem legendären Andy Divine. Er stemmte sich auf die Hintern derjenigen, die dankbar waren dafür, und nickte einer hübschen Jungfrau zu, deren Aufgabe in der Bedienung der Fernbedienung bestand. Und dann blickte er auf den Bildschirm, der die

Weitere Kostenlose Bücher