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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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dass eine solche Einstellung zu meinem Beruf gehört, dass ich mit den zwanzig Prozent zu schaffen habe, die wie Idioten herumlaufen.« Er strich mit dem Daumen über ihre Fingerknöchel. »Ich weiß, dass du im Augenblick wohl keinerlei gute Seiten an dieser Sache siehst, aber es wird dir wieder besser gehen. Du hast einen wirklich klugen Anwalt, der dafür gesorgt hat, dass du deinen Laden behältst.«
    »Ich glaube nicht, dass mein Geschäft diesen Schlag überlebt.« Neue Tränen strömten aus ihren Augen. »Der Raub des Gemäldes macht immer noch Schlagzeilen. Wenn über Kevins Verhaftung berichtet wird … Davon werde ich mich nie erholen.« Mit der freien Hand wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. »Anomaly ist ruiniert.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte er, und seine tiefe Stimme klang so zuversichtlich, dass sie ihm beinahe geglaubt hätte.
    Doch sie wussten beide, dass ihr Geschäft nie wieder so sein würde wie bisher. Immer würde man sie mit dem Raub des Hillard-Gemäldes in Verbindung bringen. Das hatte Kevin angerichtet. Das hatte er ihr angetan, und es war ihr nahezu unmöglich, Kevin, den Kunsthehler, mit dem Mann in Einklang zu bringen, der ihr, als sie sich nicht gut fühlte, Rosentee gebracht hatte. Wie konnte so etwas Widersprüchliches in einer Person existieren, und wie hatte sie glauben können, Kevin so gut zu kennen, während sie ihn in Wirklichkeit überhaupt nicht kannte? »Glaubt die Polizei, dass er auch diese Antiquitäten gestohlen hat, die man mir bei meiner Vernehmung gezeigt hat?«
    »Ja.«
    Ein schrecklicher Gedanke schoss ihr durch den Kopf, und sie sah Joe über die Schulter hinweg an. »Glaubst du immer noch, dass ich in die Sache verwickelt bin?«
    »Nein.« Er strich mit dem Handrücken über ihre Wange. »Ich weiß, dass du nichts damit zu tun hast.«
    »Wieso?«
    »Ich kenne dich.«
    Ja, genauso, wie sie ihn kannte. Ihr Blick wanderte über sein Gesicht, über die glatt rasierten, ein wenig hohlen Wangen und über das Kinn. »Wie konnte ich so dumm sein, Joe?«
    »Er hat viele Leute hinters Licht geführt.«
    »Ja, aber ich habe fast täglich mit ihm zusammen gearbeitet. Er war mein Freund, und trotzdem habe ich ihn wohl nie richtig kennen gelernt. Warum habe ich seine negative Energie nicht gespürt?«
    Joe legte den Arm um ihre Schultern und zwang sie so, sich mit ihm zusammen in die Polster zurückzulehnen. »Nun, mach dir nichts daraus, die Aura eines Menschen kann eine ganz verzwickte Sache sein.«
    »Machst du dich über mich lustig?«
    »Ich will nur nett sein.«
    Gabrielle unterdrückte einen Schluchzer und sah ihn an. Zuerst Kevin, und jetzt Joe. War denn überhaupt keiner derjenige, für den sie ihn hielt? »Warum bin ich immer so leichtgläubig? Francis sagt mir ständig, ich sei zu vertrauensselig. Das bringt mich in Schwierigkeiten.« Sie schüttelte den Kopf und versuchte, durch Zwinkern die Tränen zurückzuhalten. Joes Gesicht war ihr so nahe, dass sie die Stoppeln des nachwachsenden Barts unter seiner braunen Haut sehen und sein Aftershave riechen konnte. »Manche Menschen glauben, dass man positive oder negative Erfahrungen anzieht, dass man die Leute anzieht, die man verdient.«
    »Hört sich an wie großer Quatsch. Wenn das der Fall wäre, würdest du doch nur rückfällige Vegetarier anziehen, die Auren sehen und das Karma fürchten.«
    »Versuchst du wieder, nett zu sein?«
    Er lächelte. »Wenn du das nicht weißt, muss ich vielleicht noch an mir arbeiten.«
    Sie blickte in sein schönes Gesicht, das sie mittlerweile so gut kannte, in seine eindringlichen Augen mit diesen Brauen, die gewöhnlich hochgezogen waren, wenn er sie anschaute. Sie sah seine gerade Nase und die tiefe Kerbe, die seiner Oberlippe den schönen Schwung verlieh. Sah seine glatte Haut, auf der sich gegen Mittag der beginnende Bartschatten zeigen würde. »Mein letzter Freund konnte Auren sehen, fürchtete das Karma und war Vegetarier. Allerdings kein rückfälliger.«
    »Klingt total aufregend.«
    »Er war langweilig.«
    »Siehst du, das liegt daran, dass du eine Frau bist, die rückfällig wird.« Mit dem Daumen wischte er noch eine Träne von ihrer Wange, während er den Blick über ihr Gesicht wandern ließ. »Du brauchst einen Mann, der wilde, ungebärdige Frauen mag. Ich war auf einer kirchlichen Schule und weiß rückfällige Mädchen wirklich zu schätzen. In der vierten Klasse hat Karla Solazabal immer ihren Faltenrock in der Taille umgekrempelt und mir ihre Knie

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