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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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ob die Schwestern etwas Vielversprechendes nicht aufs Spiel setzen wollten, scheuchten sie rasch ihre Kinder davon und verabschiedeten sich, indem sie einander praktisch auf die Füße traten.
    »Es war nett, Sie alle kennen zu lernen«, sagte Gabrielle, bevor sie weiter in den Park abrückten.
    »Joe soll Sie irgendwann nächste Woche mal zum Abendessen mitbringen«, konnte Joyce gerade noch loswerden, bevor auch sie weiterging.
    »Was sollte das denn?«, fragte Joe. »Wolltest du es mir wegen gestern heimzahlen?«
    Sie nahm die Hand von seiner Schulter und verlagerte ihr Gewicht auf die Fersen. »Ach, nur ein kleines bisschen.«
    »Wie fühlst du dich dabei?«
    »Ich gebe es ungern zu, aber es ist ein echt gutes Gefühl, Joe. Wirklich, ich hätte nie gedacht, dass Rache tatsächlich so süß sein kann.«
    »Nun, dann genieße es, so lange es anhält.« Jetzt war er an der Reihe zu lächeln. »Heimzahlungen sind mörderisch.«

10. KAPITEL
    Joe sah seinen Schwestern und seiner Mutter nach, die rasch in den Massen untertauchten, und seine Brauen zogen sich zusammen. Sie hatten ihm einfach eins ausgewischt. Gewöhnlich gingen sie noch ein ganzes Stück weiter, wenn sie ihm die Laune verdorben hatten. Er verstand nicht, warum sie nicht noch mehr langweilige Weißt-du-noch-Geschichten hervorgekramt hatten, doch er vermutete, dass es mit der Frau an seiner Seite zusammenhing. Offenbar glaubte seine Familie, Gabrielle wäre tatsächlich seine Freundin, ganz gleich, was er dazu zu sagen hatte, und sie hatten einander geradezu überboten, um ihn in ihren Augen als wirklich gute Partie erscheinen zu lassen. Was ihn überraschte, denn seiner Meinung nach hätte ein einziger Blick reichen müssen, um seine Familie davon zu überzeugen, dass Gabrielle nicht sein Typ war.
    Er sah sie an, sah ihr schönes Gesicht, ihr wildes Haar, den glatten nackten Bauch, der den Wunsch in ihm weckte, auf die Knie zu fallen und den Mund auf ihren flachen Körper zu pressen. Sie hatte ihren wunderbaren Körper in ein Gewand gehüllt, das er ohne weiteres mit bloßen Händen würde zerreißen können, und er fragte sich, ob sie diese Kleidung absichtlich gewählt hatte, um ihn in den Wahnsinn zu treiben.
    »Deine Familie ist nett.«
    »Sie waren überhaupt nicht nett.« Er schüttelte den Kopf. »Sie wollten bei dir nur den Eindruck erwecken, dass sie nett wären, für den Fall, dass du ihre Schwägerin wirst.«
    »Ich?«
    »Fühl dich bloß nicht geschmeichelt. Sie wären mit so ziemlich jeder Frau zufrieden. Was glaubst du denn, warum sie dir solch einen Mist erzählt haben, wie zum Beispiel, ich wäre kinderlieb und gut zu Haustieren?«
    »Oh!« Gabrielle riss wie im Erstaunen die großen grünen Augen auf. »Da ging es um dich? Bis auf den Spruch, dass sie dir die Laune verdorben hätten, habe ich nichts von dem, was sie gesagt haben, auf dich bezogen.«
    Er griff nach der Papiertüte, die er aus Anns Bistro mitgebracht hatte. »Benimm dich, oder ich sag Doug, dass du dir den Dickdarm reinigen lassen willst.«
    Leises Lachen sprudelte über ihre Lippen, was ihn erstaunte. Ihr unverfälschtes Lachen hatte er bisher noch nicht gehört, und der überaus weibliche Ton war so süß und hingehaucht und so hübsch, dass er selbst unwillkürlich die Mundwinkel zu einem unerwarteten Lächeln bog. »Wir sehen uns morgen früh.«
    »Ich werde hier sein.«
    Joe drehte sich um und ging zwischen den Ständen hindurch zu der Stelle, wo er seinen Wagen geparkt hatte. Wenn er nicht aufpasste, konnte es passieren, dass er Gabrielle lieber mochte, als gut für ihn war. Er würde sie als etwas anderes als lediglich ein Mittel zum Zweck betrachten, und er konnte es sich nicht leisten, etwas anderes in ihr zu sehen als seine geheime Informantin. Er konnte es sich nicht leisten, eine begehrenswerte Frau in ihr zu sehen, eine Frau, die er liebend gern nackt ausziehen und mit seiner Zunge erforschen würde. Er konnte es sich nicht leisten, diesen Fall noch mehr zu verpfuschen, als er es bereits getan hatte.
    Sein Blick schweifte über die Menschenmenge hinweg, unbewusst auf der Suche nach Drogensüchtigen. Die Cracker, die Haschraucher mit den verquollenen Augen und die nervösen, stets um sich blickenden Heroinsüchtigen. Und alle glaubten, sie hätten sich unter Kontrolle, hätten ihren Trip im Griff, während der Trip so offensichtlich sie im Griff hatte. Seit fast einem halben Jahr arbeitete er nicht mehr im Rauschgiftdezernat, doch es kam immer noch vor,

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