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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Pinsel und den Farbeimer und trat in den kleinen Lagerraum. Dies war die Art von Undercover-Polizeiarbeit, die ihn an den Rand des Wahnsinns trieb – dieses Warten darauf, dass der Verdächtige etwas unternahm. Trotzdem war es wohl doch angenehmer, im Laden zu arbeiten, statt draußen in einem neutralen Wagen zu hocken und sich mit Hot Dogs zu mästen. Angenehmer, aber nicht viel.
    Er bedeckte den Boden mit Folie und lehnte die Bretter, die er am Vortag für das Regal zurechtgesägt hatte, gegen die Wand. Mara folgte ihm wie ein junger Hund und plapperte unentwegt über die unreifen College-Jungen, mit denen sie ausging. Einmal verließ sie Joe, als die Glocke anschlug, kam jedoch kurz darauf zurück, um ihm zu versichern, dass sie für einen reifen, älteren Mann zu haben war.
    Als Kevin schließlich zurückkam, hatte Joe gerade die zwei Regale fertig gestrichen und schickte sich an, die Wände des kleinen Raums zu streichen. Kevin warf Mara einen Blick zu und schickte sie zu Gabrielle. Joe war mit Kevin allein.
    »Ich glaube, sie ist verknallt in dich«, sagte Kevin, als Mara noch einen letzten Blick über die Schulter warf, bevor sie zur Tür hinausging.
    »Ja, kann sein.« Joe legte eine Hand über die Schulter und streckte den Arm über den Kopf. So ungern er es zugab, hatte er doch höllische Muskelschmerzen. Er pflegte sich stets fit zu halten. Also blieb nur eine Erklärung: Er wurde alt.
    »Zahlt Gabrielle genug, um dich für den Muskelkater zu entschädigen?« Kevin war von Kopf bis Fuß in Designerstücke gekleidet und hielt in einer Hand eine Tragetasche von einem Partyservice und in der anderen eine Tüte aus dem Dessousladen ein Stück weiter die Straße hinunter.
    »Sie zahlt mir genug.« Er stemmte die Arme in die Hüften. »Geld ist mir nicht übermäßig wichtig.«
    »Dann bist du wohl nie arm gewesen. Ich war arm, mein Freund, und es ist das Letzte. Es wirkt sich auf dein gesamtes Leben aus.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Man beurteilt dich nach der Marke deines Oberhemds und nach dem Zustand deiner Schuhe. Geld ist alles. Ohne Geld hält man dich für Abschaum. Und die Frauen, die kannst du vergessen. Frauen wollen nichts mit dir zu tun haben, wenn du kein Geld hast. So ist es nun mal.«
    Joe setzte sich auf die Kante einer Truhe und verschränkte die Arme vor der Brust. »Kommt darauf an, welche Art von Frauen du beeindrucken willst.«
    »Nur die kostspieligen. Frauen, die einen Toyota von einem Mercedes unterscheiden können.«
    »Ahhh.« Joe legte den Kopf in den Nacken und sah Kevin neugierig an. »Solche Frauen kosten einen Haufen Geld. Hast du denn so viel?«
    »Ja, und wenn ich mal nicht genug habe, weiß ich, wie ich es bekomme. Ich weiß, wie ich die Dinge bekomme, die ich brauche.«
    Bingo. »Und wie?«
    Kevin lächelte nur und schüttelte den Kopf. »Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich's dir sagte.«
    »Lass es drauf ankommen«, drängte Joe.
    »Ich fürchte, das kann ich nicht.«
    »Spekulierst du an der Börse?«
    »Ich spekuliere nicht, ich investiere in mich, in Kevin Carter, und mehr sage ich nicht dazu.«
    Joe wusste, wann es Zeit war, sich zurückzuhalten. »Was ist in der Tüte?«, fragte er und deutete auf Kevins Hand.
    »Ich gebe eine Geburtstagsparty für China, meine Freundin.«
    »Ach ja? Ist China ihr richtiger Name oder ihr Künstlername?«
    »Weder noch.« Kevin lachte leise. »Der Name gefällt ihr einfach besser als ihr richtiger, Sandy. Ich habe Gabrielle heute Morgen von der Party erzählt, als ich sie an ihrem Stand besucht habe. Sie sagt, ihr hättet schon andere Pläne.«
    Joe hatte geglaubt, deutlich genug geworden zu sein, als er Gabrielle aufforderte, sich seinen Ermittlungen nicht ständig in den Weg zu stellen. Augenscheinlich aber musste er noch einmal mit ihr reden. »Ich denke, wir können es so einrichten, wenigstens für eine Weile zu deiner Party zu kommen.«
    »Bist du sicher? Sie schien ziemlich entschlossen zu sein, den Abend zu Hause zu verbringen.«
    Gewöhnlich war Joe nicht der Typ, der auf dem Barhocker sitzt und über Frauen redet, sei es nun über seine eigene oder die eines anderen. Doch das hier war etwas anderes, hier ging es um seine Arbeit, und er wusste, was er zu tun hatte. Er beugte sich leicht vor, als wäre er im Begriff, ein Geheimnis zu verraten. »Na ja, unter uns gesagt, Gabrielle ist Nymphomanin.«
    »Tatsächlich? Ich habe sie immer für prüde gehalten.«
    »Sie ist alles andere als prüde.« Er lehnte sich zurück

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