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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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nichts mit den Temperaturen außerhalb ihres Stands zu tun. »Welche Sache?«
    Er beugte sich zu ihr vor und sagte mit leiser Stimme, die über ihre Haut floss und ihre Temperatur um noch ein paar Grad steigen ließ. »Was immer dich zum Rasen bringt, Süße.«
    Sie stand hastig auf und strich die Falten in ihrem Rock glatt. »Ich muss …« Verwirrt zeigte sie auf den Verkaufstisch ihres Stands. Ihr Körper lag im Kampf mit Geist und Seele. Ihr körperliches Verlangen kämpfte um die Vorherrschaft. Anarchie. »Ich sollte rasch mal…« Sie trat an ein Tischchen mit Massageölen und ordnete die Reihe kleiner blauer Fläschchen neu. Sie wollte keine Anarchie. Es war nicht gut, wenn eine Emotion die anderen beherrschte. Nein, das war schlecht. Ganz schlecht. Sie wollte nicht, dass ihre Haut prickelte, dass es in ihrem Bauch flatterte, dass ihr der Atem stockte. Nicht jetzt. Nicht mitten im Park. Nicht mit ihm.
    Mehrere Mädchen im College-Alter kamen an ihren Verkaufstisch und stellten Gabrielle Fragen zu ihren Ölen. Sie antwortete und erklärte und versuchte zu verbergen, dass sie Joes Nähe nahezu so deutlich spürte wie eine körperliche Berührung. Sie verkaufte zwei Fläschchen Jasminöl und spürte mehr, als sie es sah, wie er hinter sie trat.
    »Soll ich dir dein Stück Käsekuchen hier lassen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann stelle ich es dir in den Kühlschrank.«
    Sie dachte, er würde jetzt gehen, doch das tat er nicht. Stattdessen fasste er um ihre Taille, legte eine Hand auf ihren bloßen Bauch und zog Gabrielle rücklings an seine Brust. Sie erstarrte.
    Er legte das Gesicht an ihr Haar und sprach direkt an ihrem Ohr. »Siehst du den Typen in rotem Tanktop und grünen Shorts?«
    Sie blickte über den Weg hinweg zu Mother Souls Stand. Der besagte Mann unterschied sich so gut wie gar nicht von den meisten anderen Besuchern des Festivals. Sauber. Normal. »Ja.«
    »Das ist Ray Klotz. Er führt eine Pfandleihe an der Main Street. Letztes Jahr habe ich ihn verhaftet, weil er gestohlene Videorekorder angenommen und verkauft hat.« Er spreizte die Finger oberhalb ihres Bauchs, und sein Daumen streifte den Knoten ihrer Bluse direkt unter ihren Brüsten. »Ray und ich kennen uns schon ewig lange, und vielleicht ist es besser, wenn er mich nicht mit dir sieht.«
    Sie versuchte klar zu denken, trotz seiner Finger auf ihrer nackten Haut, doch es fiel ihr nicht leicht. »Warum? Glaubst du, er kennt Kevin?«
    »Wahrscheinlich.«
    Sie drehte sich um, und da sie keine Schuhe trug, reichte ihr Kopf gerade bis unter den Schirm seiner Baseballkappe. Er schlang die Arme um ihren Rücken und drückte sie so fest an sich, dass seine Nase die ihre berührte und ihre Brüste sich an seinen Oberkörper schmiegten. »Bist du sicher, dass er dich erkennen würde?«
    Seine freie Hand glitt ihren Arm entlang bis knapp über den Ellbogen. »Als ich noch im Rauschgiftdezernat gearbeitet habe, hatte ich wegen des Verdachts von Drogenbesitz mit ihm zu tun. Ich musste ihm den Finger in den Hals stecken, damit er die mit Kokain gefüllten Kondome auskotzte, die er verschluckt hatte«, erklärte er, während seine Finger sanft über ihre Wirbelsäule strichen.
    »Oh«, flüsterte sie. »Das ist ja widerlich.«
    »Das war Beweismaterial«, sagte er dicht über ihrem Mund. »Konnte den Typen doch nicht mit meinen Beweisen entkommen lassen.«
    Während sie so dicht bei ihm stand, seine Haut roch, seine volltönende Stimme in ihrem Kopf nachhallen hörte, klang er völlig teilnahmslos. Als wäre es ganz normal, einen Typen zum Erbrechen zu zwingen. Als würde seine heiße Hand auf ihrer nackten Haut überhaupt keine Wirkung auf ihn haben. »Ist er weg?«
    »Nein.«
    Sie sah ihm in die Augen und fragte: »Was willst du jetzt unternehmen?«
    Statt zu antworten, wich er ein paar Schritte in den Schatten des Stands zurück und zog Gabrielle mit sich. Er hob den Blick und betrachtete ihr Haar. »Was will ich wogegen unternehmen?«
    »Gegen Ray.«
    »Er wird irgendwann weitergehen.« Er blickte ihr in die Augen, seine Finger streichelten ihren Rücken. »Wenn ich dich jetzt küsse, nimmst du das persönlich?«
    »Ja. Du etwa nicht?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf, und seine Lippen streiften ihren Mund. »Das gehört zu meinem Beruf.«
    Sie hielt ganz still, um zu verhindern, dass sie sich an seine warme, massive Brust schmiegte. »Mich zu küssen gehört zu deinem Beruf?«
    »Ja.«
    »Genauso wie Leibesvisitationen?«
    »Mhm.«
    »Würdest

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