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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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ist mein ganz privater Raum«, sagte sie. Ihr Herzschlag stolperte, es dröhnte in ihrem Kopf. »Du kannst da nicht rein.«
    »Warum nicht?«
    »Darum nicht.«
    »Du musst dir schon ein anderes Argument einfallen lassen.«
    So spontan gelang es ihr nicht. »Weil ich es nicht will.«
    Er umfasste ihre Oberarme mit seinen starken Händen und hob Gabrielle einfach aus dem Weg.
    »Nicht, Joe!«
    Er stieß die Tür auf. Einen ausgedehnten Augenblick lang hing Schweigen in der Luft, währenddessen Gabrielle zu jedem Gott, der bereit war zuzuhören, betete, er möge das Atelier seit ihrem letzten Aufenthalt dort verändert haben.
    »Ach, du liebes Jesulein!«
    Ihre Gebete waren offenbar nicht erhört worden.
    Langsam trat er in den Raum, bis er auf Armeslänge entfernt vor dem lebensgroßen Gemälde stand. In diesem Moment wünschte Gabrielle sich nichts sehnlicher, als wegzulaufen und sich zu verstecken, aber wohin hätte sie sich davonstehlen können? Sie blickte über seine Schulter hinweg auf die Leinwand. Die frühe Abendsonne ergoss sich durch die durchsichtigen Vorhänge, malte einen hellen Fleck auf den Holzfußboden und bestrahlte das Porträt mit einem ätherischen Licht. Gabrielle hoffte, dass Joe sich nicht erkannte.
    »Soll das«, sagte Joe und deutete auf das Gemälde, »etwa ich sein?«
    Es gab keine Hoffnung mehr. Sie war überführt. Vielleicht hatte sie Schwierigkeiten mit den Proportionen von Händen und Füßen, aber Joes Penis hatte sie vor keinerlei Probleme gestellt. Ihr blieb nur eines: Sie musste sich mutig der Situation stellen und ihre Verlegenheit verbergen, so gut sie konnte. »Ich finde, es ist mir sehr gut gelungen«, sagte sie und verschränkte die Arme unter der Brust.
    Er sah sie über die Schulter hinweg an. Seine Augen wirkten leicht glasig. »Ich bin nackt.«
    »Unbekleidet.«
    »Das ist verdammt noch mal dasselbe.« Er drehte sich um, und Gabrielle trat neben ihn.
    »Wo sind meine Hände und Füße?«
    Sie hob den Kopf. »Nun, ich hatte noch keine Zeit, sie zu malen.«
    »Wie ich sehe, hattest du aber durchaus Zeit, meinen Schwanz zu malen.«
    Was sollte sie darauf sagen? »Ich finde, die Form deiner Augen habe ich prima hingekriegt.«
    »Und meine Eier auch.«
    Noch einmal versuchte sie, seine Aufmerksamkeit auf weiter oben angesiedelte Details zu lenken. »Deinen Mund habe ich perfekt getroffen.«
    »Sollen das etwa meine Lippen sein? Sie sehen geschwollen aus«, sagte er, und sie war dankbar, dass er nicht mehr seine Genitalien kritisierte. »Und was zum Teufel soll der große rote Ball? Ist das Feuer oder so?«
    »Deine Aura.«
    »Aha.« Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf die beiden Bilder, die an der Wand gegenüber lehnten. »Du warst ja fleißig.«
    Sie nagte an ihrer Oberlippe und sagte nichts mehr. Auf dem Bild, das ihn als Dämon darstellte, war er wenigstens angezogen. Aber das andere, nun …
    »Bei diesen hattest du auch keine Zeit, Hände und Füße zu malen?«
    »Nein, bis jetzt noch nicht.«
    »Soll ich der Teufel sein, oder so?«
    »Oder so.«
    »Und was hat der Hund zu bedeuten?«
    »Das ist ein Lamm.«
    »Ach! Sieht aber aus wie ein Welsh Corgi.«
    Es sah überhaupt nicht wie ein Welsh Corgi aus, doch Gabrielle widersprach nicht. Zum einen pflegte sie ihre Kunstwerke nicht zu erläutern, zum anderen konnte sie ein paar taktlose Bemerkungen ignorieren, die sie auf seinen Schock zurückführte. Sie konnte sich vorstellen, dass es Bestürzung in einem auslöste, wenn man eine Tür öffnete und plötzlich dem eigenen Aktporträt gegenüberstand.
    »Wer ist das?«, fragte Joe und deutete auf das Bild, das seinen Kopf auf Davids Körper zeigte.
    »Weißt du das nicht?«
    »Das bin nicht ich.«
    »Ich habe Michelangelos David-Skulptur als Modell benutzt. Ich wusste nicht, dass du Haare auf der Brust hast.«
    »Soll das etwa lustig sein?«, fragte er fassungslos und schüttelte den Kopf. »Die Haltung stimmt nicht. Ich stehe nie so. Er wirkt tuntig.«
    »Er bereitet sich auf den Kampf gegen Goliath vor.«
    »Verdammt«, fluchte er und zeigte auf Davids Geschlecht, »sieh dir das an. So was Kleines habe ich seit meinem zweiten Lebensjahr nicht mehr in die Hose gepackt.«
    »Du bist total auf deine Genitalien fixiert.«
    »Ich doch nicht, Verehrteste.« Er drehte sich um und deutete mit dem Finger auf sie. »Du bist es doch, die heimlich und hinter meinem Rücken Bilder von meinem nackten Hintern malt.«
    »Ich bin Künstlerin.«
    »Ja, und ich bin Astronaut.«
    Sie war bereit

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