Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg
Enid Blyton
Dolly Band 16
Dollys schönster Sieg
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Dolly ist fassungslos - auf Burg Möwenfels passieren seltsame, unerklärliche Dinge. Wer könnte dahinter stecken ? Dolly legt für ihre Mädchen die Hand ins Feuer, dass sie nichts damit zu tun haben. Dann aber geschieht etwas Dramatisches und Dolly begreift: Eine der Schülerinnen bräuchte dringend ihre Hilfe...
Ein verträumter Sommertag
„Herrlich!“
Dolly drehte sich mit einem glücklichen Seufzer auf den Rücken und ließ sich von dem klaren, im Sonnenlicht glitzernden Wasser des Schwimmbeckens tragen. Wie still es hier zwischen den Felsen war! Unter ihr lag das Meer ruhig wie im Mittagsschlaf, träge geworden von der Last der Sommerhitze. Über ihr erhoben sich die vier mächtigen Türme der Burg, ein paar Mauersegler schossen heran, drehten ein paar übermütige Runden um den Nordturm und verschwanden wieder. Zwischen dem dichten Pelz aus Efeu, der die ehrwürdigen Mauern bedeckte, blitzten hell die Fenster. Rosen nickten Dolly über die Felswand zu, die das Schwimmbecken zur Burg hin abgrenzte.
„Gibt es einen schöneren Platz auf der Welt als Burg Möwenfels? Ich weiß eigentlich gar nicht, warum wir in den Sommerferien fortfahren!“
„Aber ich!“
Dollys Schwester Felicitas, die neben dem Schwimmbecken in der
Sonne gelegen hatte, richtete sich auf und sah lachend zu ihr hinüber. „Wenn du nämlich nicht für ein paar Wochen im Jahr von der Burg getrennt würdest, Hausmutter Dolly, würdest du die Ferien über nicht aus der Arbeit herauskommen. Jeden Tag würde dir etwas Neues einfallen, was unbedingt getan werden muß, und an Erholung wäre nicht zu denken. Außerdem willst du doch nicht behaupten, daß du deinen Urlaub mit Mann und Kind in den Bergen nicht genossen hättest!“
„Im Gegenteil, es war toll! Mama, die sich so rührend um Kathrinchen gekümmert hat, während Klaus und ich die Berge hinaufgeklettert sind! Die gemütlichen Abende auf der Terrasse über dem See! Und dann die durchtanzten Nächte, die Besichtigungsfahrten zu Schlössern und Kirchen, das Klosterkonzert, die drei Tage in Salzburg bei den Festspielen! Lieb von Papa, daß er uns die geschenkt hat. Wir haben einmal wieder richtig Kultur getankt. Denn wann kämen wir hier jemals dazu!“
„Na siehst du!“ Felicitas ließ sich zufrieden zurücksinken. Dolly schwamm ein paar Längen und stieg dann aus dem Becken.
„Wie spät ist es? Ich muß allmählich an meine Arbeit denken!“
„Unsinn. Dieser Tag soll noch einmal ein richtiger Ferientag für uns sein, die Arbeit läuft dir nicht weg. Du hast es nicht nur mir, sondern auch Klaus versprochen!“
Dolly ließ sich lachend neben der Schwester nieder.
„Du hast recht, ich gebe mich geschlagen. Ist Klaus nicht ein Schatz, daß er mit Kathrinchen bei seinen Eltern geblieben ist, damit ich mich ungestört den Vorbereitungen für das neue Schuljahr widmen kann?“
„Klaus ist genauso ein Schatz wie deine kleine Schwester, die drei Tage früher nach Möwenfels zurückgekehrt ist, um dich herfahren zu können!“
„Der wahre Grund hat einen Vollbart und wohnt acht Kilometer von hier entfernt!“ lachte Dolly. „He, du brauchst gar nicht zu versuchen, die aufsteigende Röte in deinem Gesicht unter Sonnencreme zu verstecken, ich sehe alles!“
„Aufsteigende Röte! Das ist ein beginnender Sonnenbrand“, wehrte sich Felicitas. „Wo Will und Clarissa nur bleiben? Sie wollten uns doch gegen drei hier besuchen.“
„Ablenkungsmanöver!“ Dolly ließ nicht locker. „Oder sollte jenes männliche Wesen, das den Vorzug hat, Wills Bruder zu sein, versprochen haben, seine Schwester hierher zu begleiten?“
„Schön wär’s!“ seufzte Felicitas. „Du weißt doch, daß Ralph um diese Zeit noch zu tun hat!“
„Ja, auf einem so großen Gutsbetrieb gibt’s keinen Feierabend für den Junior-Chef. Wer hätte gedacht, daß meine kleine Schwester einmal ihr Herz für das Landleben entdecken würde!“
„Da kommen sie!“
Felicitas war froh, das Gespräch abbrechen zu können. Schlimm genug, daß Dolly ihr Geheimnis herausgefunden hatte, als der Briefträger Tag für Tag einen Brief, dessen verräterischer Absender nicht zu übersehen war, im Ferienhaus der Rieders ablieferte.
Will und Clarissa, die beiden unzertrennlichen Freundinnen und Reitlehrerinnen der Burg und ihrer Schwesterschule, des Möwennestes, kamen die schmalen Steinstufen herunter.
„Entschuldigt, daß wir euch so lange
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