Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
du ja irgendwelche Informanten, die dir von dem berichtet haben. Außerdem könntest du die Anwesenheit von Jake gespürt haben. Immerhin ist er ein Lichtwolf." Ja, sehe ich genauso. Rachels Erklärungen klingen ziemlich logisch.
Kyrion lächelt sie freundlich an: "Gut, ich sehe schon, wo das hinführt. Vielleicht sollte ich es euch einfach beweisen." Er widmet sich wieder dem Buch und schlägt die Mitte auf. Dann blättert er noch etwas weiter nach hinten. "Hm...nehmen wir mal das als Beispiel. Ich denke, dass das ziemlich gut geeignet ist." Er schiebt das Buch zu uns rüber und deutet auf eine Textstelle.
Rachel beginnt laut zu lesen: "Trotz aller Anstrengungen schafften es die fünf Wölfe nicht über den unbezwingbaren Berg. Sie stürzten in die Tiefe, als der Anführer der großen weißen Bestien, die Eisbrücke zum Einsturz brachte..." Rachel liest nicht mehr weiter. Mit entsetztem Blick schaut sie uns nach der Reihe an. "Kommt euch das nicht bekannt vor, Leute? Das war die Situation auf der Brücke!" A-aber wie ist das möglich? Das kann doch gar nicht sein!
Doch Logan wirkt wenig beeindruckt: "Ach was, das soll schon als Beweis gelten? Mir ist das jedenfalls zu wenig. Tut mir leid." Er schiebt das Buch wieder zu Kyrion rüber.
Kyrion blättert noch weiter nach hinten: "Dann erlaubt mir euch noch eine Textstelle vorzulesen. Ich denke mal, dass euch diese vollkommen überzeugen wird." Er räuspert sich kurz und liest dann laut vor: "Endlich hatten sie es geschafft. Die fünf tapferen Wölfe haben alle Hindernisse überwunden und stehen nun vor ihrem Ziel. Mit funkelnden Augen bewundern sie das Haus des Kyrion. Sie haben es tatsächlich geschafft. Alle fünf sind zu einem Rudel zusammengewachsen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch jeder hat seinen Platz gefunden. Viel Glück auf eurer weiteren Reise...Jake, Chris, Rachel, Logan und Jessica." Kyrion schaut wieder auf. Stolz blickt er in die völlig erstaunten Gesichter von uns allen. Sogar Logan ist nun still.
Ich falte die Hände zusammen und sitze kopfschüttelnd da: "Wow...du hast dieses Buch vor vielen Jahrzehnten verfasst...so lange wartest du schon auf uns?" Kyrion nickt und schlägt das Buch wieder zu. "Aber wieso sind es genau wir? Was hat es für einen Grund, dass wir bei dir sind?"
Plötzlich legt Jake, der neben mir sitzt, seine Hand auf meine rechte Schulter und sieht mich verständnisvoll an: "Ich denke mal, dass es das Beste ist, wenn wir Kyrion nun endlich erzählen lassen. Mit Sicherheit wird sich dann alles aufklären." Na dann soll er auch endlich mal beginnen! Mich zerreißt es schon fast vor Neugier!
Kyrion schlägt nun wieder die erste Seite des Buches auf. Während er herumblättert, wendet er sich nochmal an uns: "Ich möchte euch, wie gesagt, zuerst etwas von unserer Geschichte lehren, bevor ich konkret zu euch komme." Er scheint nun die Seite gefunden zu haben. "Falls es irgendwelche Fragen gibt, dann unterbrecht mich einfach. Das ist übrigens die Zusammenfassung des Ganzen. Wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr euch das Buch ruhig nehmen und die ganze Geschichte lesen." Wir nicken nur. Kyrion räuspert sich kurz. Dann nimmt er das Buch auf seinen Schoß und beginnt zu lesen:
"Dies ist die Geschichte, wie unser stolzes Volk, das Jahrtausende lang über die Erde und ihre Bewohner herrschte, letztendlich seine Macht einbüßte. Es ist eine Geschichte von Recht und Unrecht, von Stolz und von Ehre.
Die Wölfe haben schon von Anbeginn der Zeit regiert. Sie waren stolze Jäger und Kämpfer, zeigten aber auch Mitgefühl anderen gegenüber. Über viele Jahrtausende galten sie als die einzigen Herrscher der Welt und man glaubte, dass sich das auch nie ändern würde. Nach tausenden von Jahren der Herrschaft aber, nahm das Schicksal seinen Lauf und eine neue Figur trat auf das Spielbrett: der Mensch. Anfangs galt diese Kreatur noch als wild und ungestüm. Niemand hätte je gedacht, dass diese Rasse jemals eine andere übertreffen könnte. Außerdem griff er nicht in die Natur ein und respektierte die Erde, so wie jedes andere Tier auch. So wurde die Entwicklung des Menschen lange Zeit ignoriert und keiner kümmerte sich recht um diese Lebewesen.
Dann aber, als die Evolution ihren Lauf genommen hatte, wurden diese Wesen immer intelligenter und eigneten sich vieles an Wissen an. Dieses Wissen verwendeten sie im Laufe der Jahrhunderte für viele nützliche Dinge. Der Mensch baute Dörfer, die später zu Städten
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