Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
alleine darüber sprechen." Was er wohl meint? "Kurz gesagt, es geht um deine Vergangenheit und um deine Eltern. Deswegen bist du doch eigentlich zu mir gekommen, oder?" Stimmt...vor lauter Aufregung über die heutigen Ereignisse habe ich mein eigentliches Ziel völlig aus den Augen verloren. Ich bin ja schließlich zu Kyrion gekommen, um etwas über meine Vergangenheit zu erfahren. Aber warum klingt er so besorgt?
Trotz allem versuche ich zu lächeln: "Bitte erzähl mir alles, was du weißt. Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mir etwas über meine Eltern sagen könntest. Leider habe ich kaum eine Erinnerung an sie. Ich war noch sehr klein, als ich von ihnen getrennt wurde. Kannst du mir weiterhelfen?"
Er nickt: "Ja, das kann ich. Hier ist aber nicht der geeignete Ort, um darüber zu reden. Was hältst du von einem kleinen Spaziergang?" Er deutet an, dass ich ihm folgen soll. Das tue ich dann auch. Wir gehen die Treppe runter und verlassen das Haus. Ein kleiner Spaziergang durch den Wald kann ja nicht schaden.
Nachdem wir uns also etwas vom Haus entfernt haben, spazieren wir etwas durch die Gegend. Schließlich frage ich nochmal nach: "Was kannst du mir nun über meine Vergangenheit sagen, Kyrion? Weißt du etwas von meinen Eltern? Ich will alles genau wissen!"
Er lächelt mich an: "Geduld...ich kann ja verstehen, dass du schon darauf brennst, endlich mehr über dich zu erfahren, aber das hat Zeit. Ich habe ja wie immer das tolle Los gezogen, dir alles möglichst schonend beizubringen." Tja, um diese Aufgabe beneide ich ihn wirklich nicht.
Da ich aber schon ein paar Infos bekommen habe, kann ich ihn beruhigen: "Keine Sorge, du brauchst mich nicht zu schonen. Von Jake habe ich bereits erfahren, dass das Rudel, in das ich vermutlich hineingeboren wurde, ausgelöscht wurde. Wir waren vor unserer Reise noch an dem Ort, wo ich geboren worden bin. Die ein oder andere Sache ist mir dann wieder eingefallen, aber ich weiß nichts Genaues."
Kyrion nickt: "Gut...dass du das weißt, macht die Sache schon um einiges leichter. Hat dir Jake auch erzählt, dass das nicht einfach irgendein Rudel war, in das du hineingeboren wurdest?"
Ich stimme zu: "Ja, das hat er auch erwähnt. Er hat gemeint, dass es ein Rudel aus lauter Lichtwölfen war, was ich etwas komisch finde...ich meine, warum sollte ich in einem Rudel leben, das ausschließlich aus Lichtwölfen besteht? Das macht doch keinen Sinn, immerhin bin ich offensichtlich keine von ihnen." Damals hat mich das noch nicht so gekümmert, aber da die Lichtwölfe mittlerweile immer wichtiger zu werden scheinen, finde ich es nun echt merkwürdig. Ein paar Erklärungen wären da nicht schlecht...
"Na ja, so stimmt das nicht ganz." Kyrion setzt sich auf einen Baumstumpf. "Das Rudel bestand nicht ausschließlich aus Lichtwölfen. Es gab da eine Ausnahme. Bevor ich aber dazu komme möchte ich noch wissen, ob du dich an deine Eltern erinnern kannst, Jessica? Weißt du noch ungefähr, wie sie ausgesehen haben?" Komische Frage...aber Kyrion hat sicher seine Gründe.
Ich spiele einfach mal mit: "Ja, ich weiß es sogar noch sehr gut. Immerhin habe ich sie ja erst vor kurzem gesehen." Kyrion schaut mich mit fragendem Blick an. "Natürlich habe ich sie nicht wirklich getroffen, sie sind ja schließlich nicht mehr am Leben...es war in einem Traum."
Nun scheint Kyrion ein Licht aufzugehen: "Ah, so meinst du das. Sie haben ihre letzte Zeit auf Erden genutzt, um sich in deinem Traum einzuschleusen, clever! Zu meiner Frage zurück: wie haben sie ausgesehen?"
Also beginne ich mit der Beschreibung: "Am leichtesten fällt es mir bei meiner Mutter. Sie war eine wirklich wunderschöne Wölfin. Das Bild von ihr bleibt bestimmt immer in meinem Kopf verankert...dieses schneeweiße Fell und ihre leuchtende Aura. Von ihr habe ich auch die blauen Augen geerbt."
Plötzlich unterbricht mich Kyrion: "Fällt dir nichts auf?" Er lächelt mich an. Auffallen? Was soll mir den bitte auffallen? "Denk nochmal an deine Beschreibung eben...weißes Fell, leuchtende Aura, blaue Augen..." Ich weiß nicht recht, worauf er hinauswill. Es sei denn, dass...ach du meine Güte!
Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an: "Meinst du etwa...? Na klar! Das ist doch offensichtlich! Wieso ist mir das noch nicht früher aufgefallen?" Unglaublich! Ich war so in meine Beschreibung vertieft, dass ich das Wesentliche völlig aus den Augen verloren habe. Wie konnte ich nur so blind sein? Alle Anzeichen sprechen dafür, dass
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