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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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sich der Kunde · und könnt' es jemals sein,
Daß sie euch wiedersähen · ihnen schuf es hohen Mut.«
Da dauchten diese Mären · die schöne Kriemhilde gut.
    Gere war ihr Vetter · der Wirt ihn sitzen hieß;
Den Gästen hieß er schenken · nicht länger man das ließ.
Da kam dazu auch Siegmund · als der die Boten sah,
Freundlich sprach der König · zu den Burgunden da:
    »Willkommen uns, ihr Recken · in König Gunthers Lehn!
Da sich Kriemhilden · zum Weibe hat ersehn
Mein Sohn Siegfried · man sollt' euch öfter schaun
In diesem Lande, dürften wir · bei euch auf Freundschaft vertraun.«
    Sie sprachen: wenn er wolle · sie würden gerne kommen.
Ihnen ward mit Freuden · die Müdigkeit benommen.
Man hieß die Boten sitzen · Speise man ihnen trug:
Deren schuf da Siegfried · seinen Gästen genug.
    Sie mußten da verweilen · volle neun Tage.
Darob erhoben endlich · die schnellen Ritter Klage,
Daß sie nicht wieder reiten · durften in ihr Land.
Da hatt' auch König Siegfried · zu seinen Freunden gesandt:
    Er fragte, was sie rieten · er solle nach dem Rhein.
»Es ließ mich entbieten · Gunther der Schwager mein,
Er und seine Brüder · zu einer Lustbarkeit:
Ich möcht' ihm gerne kommen · liegt gleich sein Land mir so weit.
    »Sie bitten Kriemhilden · mit mir zu ziehn.
Nun ratet, liebe Freunde · wie kommen wir dahin?
Und sollt' ich heerfahren · durch dreißig Herren Land,
Gern dienstbereit erwiese · sich ihnen Siegfriedens Hand.«
    Da sprachen seine Recken · »Steht euch zur Fahrt der Mut
Nach dem Hofgelage · wir raten, was ihr tut:
Ihr sollt mit tausend Recken · reiten an den Rhein:
So möget ihr wohl mit Ehren · bei den Burgunden sein.«
    Da sprach von Niederlanden · der König Siegmund:
»Wollt ihr zum Hofgelage · was tut ihr mir's nicht kund?
Ich will mit euch reiten · wenn ihr's zufrieden seid;
Hundert Degen führ' ich · damit mehr' ich eur Geleit.«
    »Wollt ihr mit uns reiten · lieber Vater mein«,
Sprach der kühne Siegfried · »des will ich fröhlich sein.
Binnen zwölf Tagen · räum' ich unser Land.«
Die sie begleiten sollten · denen gab man Ross' und Gewand.
    Als dem edeln König · zur Reise stand der Mut,
Da ließ man wieder reiten · die schnellen Degen gut.
Seiner Frauen Brüdern · entbot er an den Rhein,
Daß er gerne wolle · bei ihrem Hofgelage sein.
    Siegfried und Kriemhild · so hörten wir sagen,
Beschenkten so die Boten · es mochten es nicht tragen,
Die Pferde nach der Heimat · er war ein reicher Mann.
Ihre starken Säumer · trieb man zur Reise fröhlich an.
    Da schuf dem Volke Kleider · Siegfried und Siegemund.
Eckewart der Markgraf · ließ da gleich zur Stund'
Frauenkleider suchen · die besten, die man fand
Und irgend mocht' erwerben · in Siegfriedens ganzem Land.
    Die Sättel und die Schilde · man da bereiten ließ.
Den Rittern und den Frauen · die er sich folgen hieß,
Gab man, was sie wollten · nichts gebrach daran.
Er brachte seinen Freunden · manchen herrlichen Mann.
    Nun wandten sich die Boten · zurück und eilten sehr.
Da kam zu den Burgunden · Gere, der Degen hehr,
Und wurde schön empfangen · sie schwangen sich zutal
Von Rossen und von Mähren · dort vor König Gunthers Saal.
    Die Jungen und die Alten · kamen, wie man tut,
Und fragten nach der Märe · Da sprach der Ritter gut:
»Wenn ich's dem König sage · wird es auch euch bekannt.«
Er ging mit den Gesellen · dahin, wo er Gunthern fand.
    Der König vor großer Freude · von dem Sessel sprang;
Daß sie so bald gekommen · sagt' ihnen Dank
Brunhild die schöne · Zu den Boten sprach er da:
»Wie gehabt sich Siegfried · von dem mir Liebe viel geschah?«
    Da sprach der kühne Gere · »Er ward vor Freuden rot,
Er und eure Schwester · So holde Mär' entbot
Seinen Freunden nimmer · noch zuvor ein Mann,
Als euch der edle Siegfried · und sein Vater hat getan.«
    Da sprach zum Markgrafen · des reichen Königs Weib:
»Nun sagt mir, kommt uns Kriemhild? · Hat noch ihr schöner Leib
Die hohe Zier behalten · deren sie mochte pflegen?«
»Sie wird euch sicher kommen« · so sprach da Gere der Degen.
    Ute ließ die Boten · alsbald vor sich gehn.
Da war's an ihrem Fragen · leichtlich zu verstehn,
Was sie zu wissen wünsche · »War Kriemhild noch wohlauf?«
Er gab Bescheid, sie käm' auch · nach kurzer Tage Verlauf.
    Da blieb auch nicht verhohlen · am Hof der Botensold,
Den ihnen Siegfried schenkte · die Kleider und das Gold:
Die ließ man alle schauen · in der drei Fürsten Lehn.
Da

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