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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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sollen · kommen in dies Land;
Die ihr dahin wollt senden · die macht zuvor mir bekannt.«
    »Das will ich,« sprach der König · »Dreißig aus meinem Lehn
Laß ich zu ihnen reiten« · Die hieß er vor sich gehn:
Durch sie entbot er Märe · in Siegfriedens Land.
Da beschenkte sie Frau Brunhild · mit manchem reichen Gewand.
    Da sprach der König Gunther · »Ihr Recken sollt von mir sagen
Und nichts von dem verschweigen · was ich euch aufgetragen,
Siegfried dem starken · und der Schwester mein,
Ihnen dürf' auf Erden · nimmer jemand holder sein.
    »Und bittet, daß sie beide · uns kommen an den Rhein:
Dafür will ich und Brunhild · ihnen stets gewogen sein.
Vor dieser Sonnenwende · soll er hier manchen sehn,
Er und seine Mannen · die ihm Ehre lassen geschehn.
    »Vermeldet auch dem König · Siegmund die Dienste mein,
Daß ich und meine Freunde · ihm stets gewogen sei'n,
Und bittet meine Schwester · daß sie's nicht unterläßt
Und zu den Freunden reitet · nie ziemt' ihr so ein Freudenfest.«
    Brunhild und Ute · und was man Frauen fand,
Die entboten ihre Dienste · in Siegfriedens Land
Den minniglichen Frauen · und manchem kühnen Mann.
Nach Wunsch des Königs hoben · sich bald die Boten hindann.
    Sie standen reisefertig · ihr Roß und ihr Gewand
War ihnen angekommen · da räumten sie das Land.
Sie eilten zu dem Ziele · dahin sie wollten fahren.
Der König hieß die Boten · durch Geleite wohl bewahren.
    Sie kamen in drei Wochen · geritten in das Land,
Zu Nibelungens Veste · wohin man sie gesandt:
In der Mark zu Norweg · fanden sie den Degen:
Roß und Leute waren · müde von den langen Wegen.
    Siegfried und Kriemhilden · war eilends hinterbracht,
Daß Ritter kommen wären · die trügen solche Tracht,
Wie bei den Burgunden · man trug der Sitte nach.
Sie sprang von einem Bette · darauf die Ruhende lag.
    Zu einem Fenster ließ sie · eins ihrer Mägdlein gehn;
Die sah den kuhnen Gere · auf dem Hofe stehn,
Ihn und die Gefährten · die man dahin gesandt.
Ihr Herzeleid zu stillen · wie liebe Kunde sie fand!
    Sie sprach zu dem Könige · »Seht ihr, wie sie stehn,
Die mit dem starken Gere · auf dem Hofe gehn,
Die uns mein Bruder Gunther · nieder schickt den Rhein.«
Da sprach der starke Siegfried · »Die sollen uns willkommen sein.«
    All ihr Ingesinde · lief hin, wo man sie sah.
Jeder an seinem Teile · gütlich sprach er da
Das Beste, was er konnte · zu den Boten hehr,
Ihres Kommens freute · der König Siegmund sich sehr.
    Herbergen ließ man Geren · und die ihm untertan
Und ihrer Rosse warten · Die Boten brachte man
Dahin, wo Herr Siegfried · bei Kriemhilden saß.
Man lud sie vor zu Hofe · darauf befolgten sie das.
    Der Wirt mit seinem Weibe · erhob sich gleich zur Hand.
Wohl ward empfangen Gere · aus Burgundenland
Mit seinen Fahrtgenossen · aus König Gunthers Lehn.
Den Markgrafen Gere · bat man nicht länger zu stehn.
    »Erlaubt uns die Botschaft · eh' wir uns setzen gehn;
Uns wegemüde Gäste · laßt uns so lange stehn,
So melden wir die Märe · die euch zu wissen tut
Gunther mit Brunhilden · es geht ihnen beiden gut;
    »Und was euch Frau Ute · eure Mutter, her entbot,
Geiselher der junge · und auch Herr Gernot
Und eure nächsten Freunde · die haben uns gesandt
Und entbieten euch viel Dienste · aus der Burgunden Land.«
    »Lohn' ihnen Gott,« sprach Siegfried · »ich versah zu ihnen wohl
Mich aller Lieb' und Treue · wie man zu Freunden soll.
So tut auch ihre Schwester · ihr sollt uns ferner sagen,
Ob unsre lieben Freunde · hohen Mut daheim noch tragen.
    »Hat ihnen, seit wir schieden · jemand ein Leid getan,
Meiner Fraue Brüdern? · Das saget mir an.
Ich wollt' es ihnen immer · mit Treue helfen tragen,
Bis ihre Widersacher · meine Dienste müßten beklagen.«
    Zur Antwort gab der Markgraf · Gere, ein Ritter gut:
»Sie sind in allen Züchten · in Wahrheit hochgemut.
Sie laden euch zum Rheine · zu einer Lustbarkeit.
Sie säh'n euch gar gerne · daß ihr des außer Zweifel seid,
    »Und bitten meine Fraue · auch mit euch zu kommen.
Wenn nun der Winter · ein Ende hat genommen,
Vor dieser Sonnenwende · da möchten sie euch sehn.«
Da sprach der starke Siegfried · »Das könnte schwerlich geschehn.«
    Da sprach wieder Gere · von Burgundenland:
»Eure Mutter Ute · hat euch sehr gemahnt
Mit Gernot und Geiselher · ihr sollt es nicht versagen.
Daß ihr so ferne wohnet · hör' ich sie täglich beklagen.
    »Brunhild meine Herrin · und ihre Mägdelein
Freuen

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