Das nordische Dreieck
er atmete noch immer schwer. Er saß auf dem Karton hinter Mr Fangs Laden – die Realität hatte ihn wieder.
»Hattest du eine Vision?«, fragte Crispin ihn durch sein Smartphone. Er klang besorgt.
Räuspernd hielt sich Cain das Display vor die Augen und wagte kaum, den blonden Mann anzusehen, dessen Bild ihm immer noch entgegenleuchtete. Wie viel hatte Cris mitbekommen? Hatte er seine Erregung gesehen?
»Ich hatte eine Vision, aber ich glaube nicht, dass sie etwas mit der Mission zu tun hat.« So heftig hatte es ihn noch nie getroffen, denn normalerweise bekam er von seiner Umgebung immer noch alles mit und blieb stets Herr seiner Sinne. Aber Cain wusste, was seine Vorhersehung bedeutete: Sie zeigte seinen Todestag.
»Du hast dich angehört, als würdest du draufgehen. Mann, ich hatte echt Angst um dich!« Crispin kratzte sich an einer Braue. »Also hat sie keinen Hinweis erbracht, wer das Artefakt gestohlen hat oder wo es sich gerade befindet?«
Cain blickte nicht mehr in die Kamera seines Handys, das sein Bild zur Zentrale in Grönland übertrug, und schüttelte den Kopf. Sein Gesicht musste tomatenrot sein. Noch immer drückte sich sein Schwanz gegen seine Jeans, das Blut rauschte heftig pochend durch seinen Körper. Wer war diese Frau? Cain hatte sich noch nie viel aus dem anderen Geschlecht gemacht, was wohl mit seiner menschlichen Vergangenheit zusammenhing. Er hatte in seinem früheren Leben nicht gerade viele oder angenehme Erfahrungen in Bezug auf Sex gesammelt, aber diese blonde Sirene hatte es irgendwie geschafft, seine verloren geglaubten Triebe zu entfesseln.
»Ich melde mich, sobald ich was herausfinde«, fügte Cain rasch an, bevor Cris noch Genaueres wissen wollte, kappte die Verbindung und fuhr sich durch sein schwarzes Haar, was er immer unbewusst machte, wenn ihn etwas beschäftigte.
Tief durchatmend holte er sich noch einmal die heftigen Sinneseindrücke vor sein geistiges Auge. Die Vision war sehr real gewesen – also schien das gerade Durchlebte in den nächsten Tagen stattzufinden, was nicht hieß, dass es sich unbedingt erfüllen musste. Die Zukunft war noch nicht geschrieben, Abweichungen waren ständig möglich. Außer, diese Erfahrung gehörte zu Cains fest bestimmtem Schicksal, dem konnte selbst er nicht entkommen.
Cain war wirklich nicht wild darauf, bald einen Abgang zu machen, aber wenn er an die schöne Frau dachte, die hingebungsvoll an ihm gelutscht hatte, pochte sein Schwanz schon wieder im schnellen Takt seines Herzens.
Und das … war überhaupt nicht gut.
NEU
Beim ersten Sonnenstrahl
von Inka Loreen Minden
Dies ist eine dreiteilige Serie über einen Halbmagier, einen Gargoyle und das Rätsel des Steinfluchs.
Enthält: Romantik und Homoerotik
Teil 1 entspricht ca 70 Taschenbuchseiten
London im Jahre 1862
Nach einem Besuch auf der Weltausstellung werden Davids Eltern vor seinen Augen ermordet. Ein geflügeltes Wesen, das David zuerst für einen Dämon hält, rettet ihn vor dem sicheren Tod. Seitdem fühlt er sich von diesem Geschöpf beobachtet.
Jahre später lernt er seinen Retter kennen und zwischen den beiden erwächst tiefe Zuneigung. Gemeins am reisen sie na ch Paris, um den Mord aufzuklären. Die Spuren geben ihnen immer neue Rätsel auf. Dabei stoßen sie auf allerhand Gefahren und seltsame Gestalten, die ihre zarte Liebe auf eine harte Probe stellen.
Teil 2 erscheint Juni/Juli 2012
Wenn die Serie abgeschlossen ist, wird die Geschichte auch als Taschenbuch erhältlich sein.
Sta unend schlenderte David durch die Menschenmassen. Die zweite Weltausstellung in London – und er war mit seinen Eltern mittendri n! Die Exposition war brechend voll. Leute rempelten sich an, das Geschrei der Aussteller übertönte das allgemeine Stimmengewirr und die Luft war stickig. All das störte David nicht. Ehrfürchtig sah er hoch zum Glasdach des Ausstellungspalastes, der die zwei größten Kuppeln der Welt besaß. Das gigantische, hallenartige Gebäude aus Ziegel, Eisen, Glas, Holz und Stein war ebenso faszinierend wie die Innovationen, die auf über zwölf Hektar Fläche vorgestellt wurden: Babbages Rechenmaschine, die Kautschukverwendung für die Gummiherstellung, das Bessemer-Stahlproduktionsverfahren.
1862 würde Vaters Jahr werden. Er hatte eine gr andiose Erfindung gemacht: einen Kühlschrank, der ohne ätzendes Ammoniak betrieben wurde. Vater hatte sein Patent einigen Unternehmen vorgestellt, die sich brennend
Weitere Kostenlose Bücher