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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Anbauen und Ernten von Kräutern wurde gefördert. Angeführt von Delyon lebten die Lehren der Alten Wege wieder auf.
    Eine Hausdame des königlichen Haushalts schlüpfte leise in den Saal und unterbrach seinen Gedankengang. Sie flüsterte Rath einige Worte ins Ohr. Sofort sprang er auf und folgte ihr hinaus.
    “Rath!” Delyon folgte ihm. “Stimmt etwas nicht? Mein Bruder …?”
    Rath schüttelte den Kopf. “Immer noch keine Nachricht von Idrygon. Nehmt es mir nicht übel, wenn ich hoffe, dass es so bleibt. Euer Bruder ist ein herrischer Mann. Keiner, den ich je zum Feind haben möchte.”
    “Ich weiß. Aber wenn Ihr nicht wegen Idrygon mit einem so ängstlichen Gesicht den Rat verlässt, was ist es dann?”
    Rath lief schneller. “Etwas, das mir mehr Sorgen macht als Idrygon oder selbst die Han – unser Kind kommt!”
    “Das ist alles?” Delyon sah erleichtert aus. “Was für ein freudiges Ereignis. Die Geburt eines Erben!”
    “Ihr habt leicht reden, mein Freund.” Rath rieb sich die feuchten Hände an seiner Tunika ab. “Wartet nur, bis die Reihe an Euch ist!”
    Er winkte ihm zum Abschied zu und eilte mit unköniglicher Hast zu den Familiengemächern. Als er das Geburtszimmer betrat, hörte er die aufmunternde, feste Stimme von Sorsha Swinley. “Jetzt dauert es nicht mehr lange. Noch ein paar Wehen, und du wirst das Kind herauspressen können, glaube ich.”
    “Nicht lange?” Rath ging zu Maura, nahm ihre Hand und warf Sorsha einen vorwurfsvollen Blick zu. “Wie lange müht sie sich schon so ab? Hat man dir nicht gesagt, du sollst mich rufen, sobald es losgeht?”
    “Und was hättet Ihr tun können, Hoheit?” Es war schon ärgerlich, wie ungerührt die Bauersfrau in sich hineinlachte. “Hättet hier herumgelungert und wärt allen Leuten auf die Nerven gegangen, wie die meisten Männer in so einer Situation. Mit dem Segen des Allgebers wird es nicht mehr lange dauern.”
    “Gib Sorsha keine Schuld”, flüsterte Maura erschöpft. Ihr Haar kringelte sich feucht und zerzaust auf dem Kissen. Gesicht und Augen glühten. Wie konnte er ihr etwas verweigern, wenn sie, mit seinem Kind schwanger, so schön aussah. “Ich befahl, dich nicht zu rufen, bis die Stunde nahe ist. In diesem Fall steht der Befehl einer Königin selbst über dem eines Königs”.
    “Aber ich wollte bei dir sein.” Er wusste, er hätte nicht viel tun können, außer sich Sorgen zu machen.
    “Jetzt bist du ja bei mir.” Mauras Gesichtszüge verkrampften sich. “Denk dran, du musst ein Königreich regieren. Und bei Sorsha bin ich in guten Händen.”
    “Hast du große Schmerzen?” Rath strich ihr eine feuchte Locke aus der Stirn.
    Sie hatte die Lippen zu fest zusammengepresst, um ihm antworten zu können. Aber sie hielt seine Hand so fest umklammert, dass sie ihm fast die Knochen brach. Als die Wehe vorüber war, sank sie aufs Kissen zurück und hob seine schmerzenden Finger an die Lippen.
    “Wann hast du je gesehen, dass die Angst vor Schmerzen mich abhält, zu bekommen, was ich will?”, wiederholte Maura die Worte, die sie in jener Nacht gesprochen hatte, als er sie zum ersten Mal besaß. Es war Raths glücklichster Moment gewesen … bis jetzt.
    Ein Kind auf die Welt zu bringen war so schmerzvoll, wie die Zeugung lustvoll war. Der Gedanke schoss Maura durch den Kopf, als sie sich an Raths Hand klammerte. Jede Wehe war quälender und länger als die vorhergehende.
    Sorsha bat sie, die Knie anzuziehen und zu pressen. Dabei versprach sie ununterbrochen, es würde nicht mehr lange dauern. Aber doch schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sie ihr Kind endlich auf die Welt brachte.
    “Sie ähnelt mehr einem Gesetzlosen als einer Prinzessin”, scherzte Rath und sah verwirrt und stolz zugleich aus, als er seine Tochter zum ersten Mal in den Armen hielt. Das winzige Wesen ergriff seinen Finger. “Und sie packt auch so zu!”
    “Sollen wir sie immer noch Abrielle nennen, wie wir vorhatten?”, gluckste Maura. “Oder wäre dir Ratha oder vielleicht Vangette lieber? Weil das mehr nach einem stolzen Gesetzlosen klingt?”
    “Hör nicht auf deine Mutter”, sagte Rath zu dem Baby. “Abrielle war eine stolze Frau. Sie war unerschrocken und klug. Es ist der passende Name für dich.”
    Der Säugling ließ einen kräftigen Schrei hören.
    “Ich glaube, eure kleine Prinzessin ist hungrig”, meinte Sorsha, die eifrig dabei war, Maura zu waschen und es ihr nach der Geburt bequem zu machen.
    “Wie heißt es bei den

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