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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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ungewöhnlich hart. »Ich mache alles fertig. Zwei der Mädchen können mir helfen.« Sanft schob sie Karoline zur Tür. »Gehen Sie hinaus in den Garten. Die Sonne wird Ihnen guttun.«
    Karoline wollte widersprechen, aber dann nickte sie und verließ das Zimmer. Der Gutshof war menschenleer. Alle Arbeiter waren in den Weinbergen beschäftigt. Aus dem Küchentrakt erklang leises Singen, es war ein altes afrikanisches Lied in der Sprache der Zulu, das die Mädchen gern sangen. Ein paar Kapkrähen zogen am Firmament vorüber, zwei Hühner waren aus den Stallungen entwischt und flatterten aufgeregt hinüber zum alten Weinberg, der ganz in der Nähe des Hauses stand. Er war, wie die Ruhlands gern sagten, die Schatztruhe des Gutes, denn die alten Rebstöcke, die hier standen, lieferten immer noch höchsten Qualitätswein.
    Langsam schlenderte Karoline durch den Nutzgarten, über eine Obstwiese hinüber zu der alten Rosenlaube, in der sie schon oft Zuflucht gesucht hatte.
    Innen war es schattig, es duftete süß nach den letzten Rosen, die ihre gelben und zartroten Blüten der Sonne entgegenreckten.
    Mit einem kleinen Seufzer lehnte Karoline den Kopf an das alte Spalierholz und schloss die Augen. Madeleines Tod, ihre bösartige Haltung, die sie sogar noch in der Sterbestunde gezeigt hatte, bedrückte die junge Gutsherrin. Warum nur war Madeleine so voller Hass gewesen? Sie hatte sich doch das Leben, das sie geführt hatte, selbst gewählt.
    Â»Warum ist sie zurückgekommen? Sie bringt nur Kummer und Leid.« Ein paar Tränen liefen ihr über die Wangen, sie machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. Es tat gut, sich einmal gehenlassen zu dürfen, Tränen reinigten die Seele, das hatte ihr Vater immer gesagt.
    Der Mann, der leise zur Laube gekommen war, blieb sekundenlang stehen und sah auf die Frau nieder, die seit ihrer ersten Begegnung sein Herz gewonnen hatte.
    Karoline schien seine Nähe zu spüren. Sie hob den Kopf und sah ihn mit wehem Blick an.
    Da hielt es David nicht länger. Drei Schritte nur, dann war er bei ihr und zog sie in die Arme. Seine Lippen strichen liebkosend über ihre Stirn, er spürte an der Schläfe das aufgeregte Pochen ihres Blutes. Ein tiefes Seufzen, fast schon ein Stöhnen kam über seine Lippen, als er ihren Mund mit einem langen Kuss verschloss.
    Karoline schmiegte sich an ihn. »Halt mich«, flüsterte sie. »Halt mich fest, David. Ich brauche dich so sehr.«
    Und er hielt sie fest, während seine Lippen ihr helles Haar küssten. Dann begann er sie zu streicheln, vorsichtig zunächst, so als hätte er Sorge, sie könne ihn zurückstoßen. David Bernhard war sich genau bewusst, dass das, was sie hier taten, Karoline die gesellschaftliche Ächtung einbringen würde. Er war ein Mulatte, ein Mischling. Für die obere Gesellschaftsschicht, der auch die schöne Gutsherrin angehörte, war er beinahe ein Mensch zweiter Klasse. Er wusste, dass Karoline dies nie so gesehen hatte. Und niemals würde sie so etwas aussprechen. Doch es gab viele hochangesehene Bürger in Kapstadt, die eine strenge Trennung zwischen Schwarz und Weiß einhielten.
    Und er, David Bernhard, hatte nun einmal das Blut eines Schwarzen in sich!
    Â»Küss mich.« Karoline nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihm in die Augen. »Küss mich, David.«
    Wie konnte er noch vernünftig bleiben? Seine Lippen legten sich auf ihre, der Kuss war sanft und innig, doch dann brach die Leidenschaft durch. Behutsam schob er ihre Lippen auseinander, seine Zunge spielte mit ihrer Zunge, vorsichtig erforschte er ihren Mund, während er fühlte, wie ihn Karoline immer intensiver zu streicheln begann.
    Seine Erregung wuchs, er schob seine Hand in den Ausschnitt ihres Kleides, merkte nicht, dass zwei Knöpfe absprangen. Als seine Finger die zarte Haut ihrer Brust berührten, schrie Karoline unterdrückt auf.
    Â»Komm zu mir«, flüsterte sie an seinem Mund, und ihre Hände umfassten sein Gesicht, zogen es tiefer, so dass sein Kopf zwischen ihren Brüsten lag.
    Â»Nein.« Er biss sich auf die Lippen, bis er Blut schmeckte. Sanft hob er den Kopf, legte seine großen Hände über die ihrigen und zog sie von seinem Gesicht. »Wir müssen vernünftig sein, Karoline. Du bist heute verwirrt. Verängstigt, traurig und wütend zugleich. Und deshalb weißt du nicht, was

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