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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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wenn ich sie nicht mitgenommen hätte«, erwiderte er. »Autsch!«, rief er, als Georgia ihn unter dem Sitz trat.
    Ein kurzes Schweigen. Warne rieb sich den Unterschenkel.
    »Glauben Sie auch, dass unter dem Park ein Atomreaktor vergraben ist?«, fragte Pepper.
    »Häh?«
    »Es gibt da so ein Gerücht. Denken Sie nur mal an den Stromverbrauch! Dieser Ort ist praktisch eine ganze Stadt. Stellen Sie sich mal den Strom vor, den man erzeugen muss, um die ganze Sache am Laufen zu halten - die Klimaanlagen, die Fahrgeschälte, die Computer. Im Zentrum hab ich eine Frau von der Verwaltung gefragt, und sie hat gesagt, hier wird Wasserkraft eingesetzt. Wasserkraft! Mitten in der Wüste! Ich. He, schauen Sie mal - da ist es!«
    Warne blickte nach vorn, dann erstarrte er unwillig. Er hörte, dass Georgia heftig nach Luft schnappte.
    Die Schwebebahn hatte gerade eine besonders scharfe Kurve genommen. Vor ihnen wurde die Schlucht beträchtlich breiter. Eine gigantische kupferfarbene Fassade erstreckte sich von einer Felswand zur anderen, vom oberen Rand der Schlucht bis zum Boden. Sie schillerte hell in der Morgensonne. Es war, als würde die Schlucht plötzlich an einer massiven Mauer aus poliertem Metall enden. Die Sackgasse war natürlich eine Illusion, denn der hinter der Mauer liegende Park wurde von einem großen, kreisförmigen Felsental umgeben. Aber der Anblick war großartig, atemberaubend und auf seine spartanische Weise wunderschön. Die einzigen Öffnungen in der Fassade waren zwei in der Mitte des oberen Teils liegende winzige Quadrate, in die die Schienen der Schwebebahn hineinführten. Am oberen Rand der Wand war in riesigen Lettern aus irgendeiner schillernden Substanz das Wort »UTOPIA« angebracht. Die Buchstaben blinkten und glitzerten, und je nach dem Stand der Sonne gingen sie an und aus. Hinter der Schrift ragte eine hohe geodätische Kuppel auf, ein kompliziertes Gitterwerk aus kristallinen Polygonen und Metallverstrebungen. Auf ihrem Scheitelpunkt knatterte eine Flagge mit dem stilisierten Emblem eines violetten Vogels auf weißem Untergrund.
    »Boah«, sagte Georgia leise.
    ». Wir hoffen, dass Ihr Besuch Ihnen Vergnügen bereitet. Und vergessen Sie nicht: Falls Sie irgendwelche Fragen oder Bedenken haben, sind Sie eingeladen, unsere Besuchersalons im Inneren des Nexus oder in den einzelnen Welten aufzusuchen. Bitte, bleiben Sie auf Ihrem Platz, bis die Schwebebahn ihren Haltepunkt erreicht hat.«
    In der Bahn breitete sich Stille aus, und sie glitten ins Dunkel hinein.
     
    08:10 Uhr
    Der Nexus, ein riesiger, lang gestreckter, freundlicher Raum, war mit dem gleichen polierten Metall und Holz verkleidet wie das Transportzentrum. Restaurants, Geschäfte, Andenkenbuden und Besuchersalons reihten sich rechts und links an den Wänden auf und schienen in endlose Fernen zu reichen. An der Endstation der Schwebebahn folgte Warne den anderen eine Rampe hinunter. Georgia in seinem Schlepptau schaute sich neugierig um. Er konnte bis zur hoch über ihnen aufragenden Glaskuppel sehen, die einen gewaltigen, wolkenlosen Himmel einrahmte, der sich wie eine blaue Glocke über dem Nexus wölbte. Vor ihm glänzten im schräg einfallenden Sonnenlicht Auskunftsstände und anmutige kleine Springbrunnen. Großflächige, doch diskrete Schilder wiesen den Besuchern den Weg in die vier »Welten«, aus denen der Park bestand: Camelot, Gaslight, Boardwalk und Callisto. Die Luft war kühl, etwas feucht und voller gedämpfter Töne: menschliche Stimmen, das Plätschern von Wasser und irgendein leiserer Klang, den Warne nicht identifizieren konnte.
    Am Ende der Rampe wartete eine Gruppe junger Männer und Frauen. Sie waren einheitlich mit weißen Blazern bekleidet und hatten Mappen unter dem Arm. Sie wirkten, als seien sie miteinander verwandt. Warne fragte sich halb im Scherz, ob die Utopia-Angestellten hinsichtlich ihrer Größe, ihres Gewicht und ihres Alters irgendwelchen Bestimmungen unterworfen waren. Als er dann sah, dass eine der Frauen mit festem Schritt auf ihn zukam, verwarf er die Idee.
    »Dr. Warne?«, sagte die Frau. »Ich bin Amanda Freeman.«
    Sie schüttelte ihm die Hand.
    »Ich sehe es«, erwiderte Warne und deutete mit dem Kopf auf das am Aufschlag ihres Blazers befestigte Namensschild.
    Er fragte sich, woran sie ihn erkannt hatte.
    »Ich bin hier, um Sie in Utopia einzuweisen und Ihnen eine kurze Orientierungshilfe zu geben«, sagte die Frau. Ihre Stimme klang angenehm und war fast so flott wie ihr Gang.
    Sie

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