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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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„Lassen Sie die Toten ruhen — und suchen Sie nicht nach Dingen, die überhaupt nicht existieren."  
     Die Detektive blickten sich gegenseitig betroffen an. Strong pfiff bedeutungsvoll durch die Zähne.  
     „Du meinst — das Testament?" fragte Strong gespannt. „Das hat dir der Landstreicher Brandy verraten, was? Nun sag' schon — bist du ihm begegnet?"  
     „Dreimal dürfen Sie raten", lächelte Pete.  
     Yale fluchte leise vor sich hin. „Höre mal", sagte er nach einer Weile. „Ich glaube, dich richtig verstanden zu haben, als du behauptet hast, du wärest verrückt. Du meintest damit natürlich etwas anderes! Du wolltest auf das Mädchen — auf Nora Paddington — anspielen, nicht wahr?"  
     „Da Sie Detektiv sind", meinte Pete gelassen, „möchte ich es Ihrer Kombinationsgabe überlassen, das Richtige herauszufinden. Darf ich jetzt gehen?"  
       
     „Leider", seufzte Yale, „besitzen wir keine Möglichkeit, dich zurückzuhalten. Wir könnten irgendeinen Trick mit dir versuchen, etwa behaupten — du habest stehlen wollen oder so etwas Ähnliches — und dich unter diesem Vorwand ein bißchen verhauen. Aber das ist nicht unsere Art. Wir sind immer gerecht. Warum kümmerst du dich um Sachen, die doch nicht ganz ungefährlich sind? Bedenke — wer das Geld hat, der hat die Macht!"  
     „Wenn Sie dieser Ansicht sind", sagte Pete ernst, „so wird es Zeit, daß man Sie eines Besseren belehrt."  
     Strong griff in die Brusttasche und holte eine abgewetzte Brieftasche hervor. Er blätterte in einem dicken Bündel Geldscheine.  
     „Willst du eine schöne Reise machen?" fragte Strong. „Eine Seereise, nach Südamerika oder in die Südsee, nach Hawaii? Hast du irgendeinen Wunsch, den wir dir erfüllen können? Bist du schon einmal in Kanada auf Bärenjagd gewesen?"  
     „Ich muß Sie leider enttäuschen", lächelte Pete. „Ich bin nicht bestechlich — wirklich, Sie bemühen sich vergeblich!"  
     „Überlege es dir", sagte Strong. „Wir werden dich morgen einmal auf deiner Ranch besuchen ..."  
     „Wir legen auf deine Freundschaft großen Wert", versicherte Yale süß-sauer. „Willst du Detektiv werden? Du kannst in unser Unternehmen eintreten und wirst als Detektiv ausgebildet. Das ist ein furchtbar interessanter Beruf, kann ich dir verraten ..."  
       
     Pete tat, als müßte er überlegen. „Hm — und welche Gegenleistung würden Sie verlangen?" erkundigte er sich.  
     „Oh — nichts Besonderes", meinte Yale. „Du sollst uns nur sagen, wo sich der Vagabund, ein gewisser Brandy, versteckt hält — und natürlich müßtest du Somerset sofort verlassen, sagen wir, auf einen Monat — oder, so lange du willst."  
     „Danke", sagte Pete. „Das wollte ich nur wissen. Sie hören wieder von mir!"  
     Die Detektive blickten ihm schweigend nach, wie er das Zimmer verließ.  
     „Unangenehme Geschichte!" meinte Yale. „Wir müssen den Bengel im Auge behalten — und Nora Paddington sehr gut bewachen, sehr gut!"  
     Die Detektive riechen den Braten — Pete wird erschossen — Rote Tinte — Nora Paddington brennt durch.  
     Der Geheimbund hielt eine Beratung ab. Rings um den Stallschuppen waren Wachtposten aufgestellt. Es ging dem Abend zu, und draußen wurde es schon dämmerig, aber noch immer suchten Pete und seine Freunde vergeblich nach der rettenden Idee.  
     Der Trick mit der Kiste — Petes „Geheimwaffe" — hatte versagt. Nun war guter Rat teuer. Dorothy kam mit der Kutsche angefahren und brachte belegte Brote, auf daß die vereinigten Streitkräfte mangels Verpflegung nicht an Schlagkraft verloren.  
       
     Der Chef des Spionagedienstes, Johnny Tudor, erschien und meldete, daß nichts zu melden wäre. Im „Silberdollar" war alles beim alten. Mister Applewood und dessen Sekretär waren von der Ghost-Ranch noch nicht zurückgekehrt. Die „Giftspinne" — wie der Deckname für Miss Emerson lautete — hockte am Fenster und belauerte die Leute, die unten vorbeigingen. Die Detektive jedoch, welche Johnny vom Fenster eines gegenüberliegenden Hauses aus mit dem Fernglas beobachtet hatte, lagen auf ihren Betten und hielten ein Nickerchen.  
     „Offenbar, um dafür in der Nacht Wache zu halten", meinte Pete. „Gefährliche Gegner! Bis jetzt ist es uns nicht einmal gelungen, mit dem Mädchen zu sprechen. Selbst wenn wir es fertigbringen, Nora zu entführen, wenn wir die Möglichkeit dazu fänden, so wird das Mädchen einfach nicht mitgehen

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