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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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     „So stibitze — aber flink", sagte Pete. „Laß dich nicht erwischen!" Fred Harper flitzte davon. Indessen entwickelte Pete weiter seinen Plan: „Sam und Johnny — ihr zwei geht sofort los und besorgt eine Leiter, die lang genug ist, um das Fenster von dem Zimmer zu erreichen, wo Nora Paddington wohnt. Sobald im Haus das Licht ausgeht, richtet ihr die Leiter auf — und du kletterst hoch, Dorothy!"  
     „Ich?" sagte das Mädchen entsetzt. „Und wenn mir die Detektive eins auf den Kopf geben? Ich bin ja gewiß nicht ängstlich, aber — es sieht so aus, als wäre die Tapferkeit neuerdings eine Angelegenheit für Frauen."  
       
       
     

 „Erstens", sagte Pete, „bist du keine Frau, sondern bloß ein Mädel ..."  
     „Eine Dame!" verbesserte Dorothy.  
     „Von mir aus — z w e i Damen", quittierte Pete. „Von mir aus — ein ganzes Damenpensionat! Und du mußt es tun, weil keine andere Möglichkeit besteht. Ich garantiere, daß du keine Gefahr eingehst — außer, wenn du nervös wirst und von der Leiter herunterfällst. Gerade w e i 1 du ein Mädchen bist, besteht eine gewisse Aussicht für das Gelingen des Planes. Weißt du, warum? Weil Nora Paddington auch ein Mädchen ist."  
     „Wie klug du bist!" spottete Dorothy.  
     „Danke, dessen bin ich mir bewußt", versetzte Pete steif. „So höre also, du Pessimist: Wenn du abends nach Einbruch der Dunkelheit in deinem Zimmer sitzt, und ein hübscher junger Mann wie ich klettert über eine Leiter durch das Fenster herein — was würdest du dann tun?"  
     „Ich würde mich totlachen — weil du ja ebenso gut durch die Tür hereinkommen könntest."  
     Pete stöhnte laut. „Du sollst dich doch in die Situation von Nora Paddington versetzen! Wenn ich da hineinklettere — was wird sie tun?"  
     „Ich verstehe — sie würde erschrecken — vielleicht um Hilfe rufen--"  
     „Ja, und zwar, ehe ich imstande bin, irgendeine Erklärung abzugeben. Siehst du, und darum mußt du in das Zimmer klettern. Ein Mädel fürchtet sich nicht vor einem anderen Mädel — hat zu einem anderen Mädel viel eher Vertrauen. Das dürfte also klar sein! Bliebe noch das  
       
     Licht, das im geeigneten Augenblick ausgehen muß. Wer versteht etwas von Elektrizität?"  
     „Ich", meldete sich Bill Osborne. „Ich habe schon mal einen .Schlag' gekriegt!"  
     „Das sind recht mangelhafte Kenntnisse", meinte Pete. „Du weißt, wie sich elektrischer Strom anfühlt — aber nicht, wie man mit ihm umgeht."  
     „Unser Haus ist an das neue Stromnetz angeschlossen", verkündete Conny Potter. „Ich weiß auch, wo im .Silberdollar' die Tafel mit den Sicherungen angebracht ist — im Keller. Man kann da bequem vom Hof her durch die Luke einsteigen."  
     „Geht in Ordnung!" sagte Pete erleichtert. „Nimm eine Taschenlampe mit — im Dunkeln faßt man allzu leicht daneben und bekommt dann einen elektrischen Schlag. Sobald du einen Pfiff hörst, zählst du in Gedanken bis .zwanzig' — aber nicht zu schnell zählen, hörst du? Es müssen zwanzig Sekunden vergehen — pro Zahl eine Sekunde."  
     „Begriffen!" sagte Conny.  
     „Wenn du bei .zwanzig' bist, drehst du eine Sicherung heraus — legst sie aber auf die Zählertafel — und verschwindest. Das ist alles. Ab mit dir in den Keller!" Conny sauste davon, indessen kamen Sam und Johnny mit der Leiter zurück. „Nun brauche ich noch rote Tinte", erklärte Pete, „und dann kann es losgehen . . ."  
     Die rote Tinte besorgte Bill Osborne im Handumdrehen — und dann ging es los.  
       
     Miss Emerson war mit dem Nähen eines Kleides beschäftigt und beobachtete das Mädchen, das am Tisch saß und in einem Buch las, als unversehens das Licht ausging.  
     Im Nebenzimmer, wohin sich die Gouvernante sofort begab, war es gleichfalls dunkel. „Das Licht ist aus!" rief sie erschrocken.  
     „Sie merken aber auch 31165", knurrte Mister Applewood, der sich gerade mit seinem Sekretär und den Detektiven beriet. „Yale, gehen Sie doch mal 'runter und sehen Sie nach, was da los ist ..."  
     Man hörte Yale, wie er sich im Dunkeln durch das Zimmer tastete.  
     „Naaaa--", sagte Yale gedehnt. „Ob da nicht wieder  
     die Bengels dahinterstecken —?"  
     Es war zu hören, wie er die Tür öffnete und auf den Flur hinaustrat. In diesem Augenblick geschah es--.  
     K r r r e n g ! donnerte ein Revolverschuß. Im Flur blitzte es auf. Ein gellender Schmerzensschrei war zu

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