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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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wollen. Sie weiß ja nicht, wer wir sind und in wessen Auftrag wir handeln. Und selbst wenn sie es wüßte, so bleibt fraglich, ob sie zu dem Landstreicher Vertrauen hat. Sie hat ihn nie gesehen, nur einmal einen Brief von ihm erhalten — und den hat sie sogleich verbrannt, ehe die ,Giftspinne' ihn wegnehmen konnte."  
     „Willst du uns nicht vielleicht doch die Zusammenhänge erklären, Pete?" fragte Bill Osborne.  
     „Das geht nicht", sagte Dorothy rasch. „Es ist ein großes Geheimnis. Übrigens habe ich eine Idee: Wir müssen die Detektive aus dem Hause locken! — Dann gilt es, die Gouvernante abzulenken, um dann rasch und energisch zu handeln ..."  
     Dorothy erklärte ihren Plan, der allseitigen Beifall  
     fand. Die nötigen Vorbereitungen wurden getroffen. Pete verfaßte mit verstellter Handschrift einen Brief:  
     „An Miss Nora Paddington!  
     Versuchen Sie, heute abend der Aufsicht der Gouvernante zu entrinnen. Ich habe Ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen und erwarte Sie in der kleinen Blockhütte am Waldrand südöstlich Somerset. Brandy."  
     Pete erteilte die letzten Anweisungen, die Freunde nahmen ihre Beine in die Hand und stellten sich dort auf, wo Pete es angeordnet hatte.  
     Es war schon dunkel auf der Straße, als Pete — die Zettelbotschaft hatte er an einen Stein gebunden — unter dem offenen Fenster des Zimmers stand, wo Nora Paddington und die Gouvernante wohnten.  
     Ein rascher Schwung — der Stein flog durch das Fenster — und Pete zog sich eilig zurück. Er versteckte sich in einem Hauswinkel und wartete. Jetzt würde die Gouvernante den Stein aufnehmen und die Botschaft lesen, und dann — aha, da ging schon im Zimmer der Detektive das Licht an!  
     Die Detektive würden denken, der Zettel wäre von Brandy geschrieben — und natürlich würden sie sofort zu der Blockhütte reiten, um — nanu? Was war das?  
     Bei dem Zimmer der Detektive wurde das Fenster geöffnet. Ein Mann beugte sich heraus — es war Yale — und warf etwas auf die Straße hinaus — den Stein!  
     Klirr! machte das Fenster. Das Licht verlöschte. Weiter geschah nichts — absolut nichts.  
       
     Pete schlich über die Straße und nahm den Stein auf. Ein Zettel war daran befestigt, und darauf stand etwas geschrieben.  
     In einem Hauswinkel zündete Pete ein Streichholz an und las, was Yale geschrieben hatte:  
     „An Pete Simmers!  
     Du mußt dir etwas Neues einfallen lassen, mein Junge. Die Idee war ja ganz nett, aber es ist nun einmal unser Beruf, wachsam zu sein. Wenn du vernünftig bist, so nimmst du unser Angebot an und läßt dich von uns zum Detektiv ausbilden. Eine gewisse Begabung besitzt du für diesen Beruf.  
     Yale.  
     P.S.: Nur nicht verzagen! Versuche es doch einmal anders herum — weniger auffallend."  
     Pete verzagte keineswegs. Er ärgerte sich nicht einmal. Ein guter Feldherr muß auch zu verlieren verstehen.  
     „Angriff abgesagt!" ließ Pete durch Sam Dodd, der ihm als „Melder" diente, den bereits aufmarschierten Streitkräften mitteilen. Dann schickte er sich an, die elf Jungen vom „Bund der Gerechten" — sowie Dorothy — zu einem Angriffsplan aufzustellen. Unterdessen kamen Mister Applewood, ein etwas korpulenter Herr mit Glatze, und der Sekretär Nobody von ihrem Ausritt von der Ghost-Ranch zurück.  
     Johnny Tudor, Abteilung Spionage, hörte, was Applewood zu dem Sekretär sagte, bevor die beiden Herren im Hause verschwanden: „Wir versuchen es morgen noch einmal. Irgendwo muß das verdammte Dokument ja  
       
     versteckt sein ..." — Und Nobody, der Sekretär, antwortete: „Notfalls müßten wir energisch werden. Sie nehmen auf dieses trotzige Geschöpf, Ihre Nichte, noch viel zu viel Rücksicht. Lassen Sie mir freie Hand, und Sie sollen sehen, wie rasch das Mädel eingesteht, wo das Testament versteckt ist . . ."  
     Als Johnny Tudor, der dieses kurze Zwiegespräch belauscht hatte, Pete darüber Bericht erstattete, wunderte er sich, wie gelassen Pete die Mitteilung hinnahm.  
     „Du hast deine Sache gut gemacht, Johnny", sagte Pete nur. „Es ist nichts Neues für mich — aber es bestätigt, was ich bereits über die Zusammenhänge weiß. Na, dann wollen wir mal die Sache von einer anderen Seite her anpacken, wie Mister Yale so schön angeraten hat. Zuerst einmal brauchen wir einen Revolver . . ."  
     „Den kann ich von meinem Vater stibitzen", erklärte Fred Harper, der Sohn des Tischlers.

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