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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Schwanengefieder herausgeangelt!"
    „Wenn er das versuchte, erlebte er die größte Enttäuschung seines Lebens!" meckerte der andere belustigt. „Meinst du, ich bin aus Dummsdorf? Denkst du, ich ließ die Papiere im Gefieder des Schwanes stecken? Nein — ein Griff, und ich hielt sie in der Hand, kaum daß er die Puppenbude verlassen hatte!"
    „Warum müssen wir dann jetzt noch einmal hierher, wenn du sie schon hast?" fragte sein Komplice begriffsstutzig.
    „Weil gleich darauf jemand auftauchte und mich beinahe erwischt hätte!" belehrte ihn sein edler Freund. „Ich durfte es natürlich nicht riskieren, mit den Papieren in der Tasche geschnappt zu werden. Also tat ich das einzig Richtige: Ich versteckte sie anderswo, und von dort holen wir sie jetzt ab!"
    „Wo verstecktest du sie, wenn ich fragen darf?" knurrte sein Gefährte unwillig.
    „Köpfchen!" erwiderte sein Kumpan lachend. „Natürlich hatte ich nicht viel mehr als zwei Sekunden Zeit, nach einem geeigneten Versteck zu suchen! Aber ich brauchte ja gar nicht danach zu suchen! Mein neues Versteck war genau so gut wie das im Schwanengefieder. Ich nahm einfach der Puppe, die mir am nächsten stand, die Perücke vom Kopf, tat die Papiere darunter und setzte sie wieder auf den Holzschädel. Genial, was?"
    „Hoffentlich sind sie noch dort!" knurrte der andere. „Geht mir alles viel zu sehr durcheinander!" Er war ein unverbesserlicher Pessimist.
    „Unsinn!" belehrte ihn sein Freund.
    Sie gingen weiter.
    Johnny schlich hinter ihnen her wie ein Mäuschen. Der Papagei auf seiner Schulter verhielt sich vorbildlich still. Wahrscheinlich hatte er tagsüber zu viel geschrien und schonte jetzt seine Stimme.
    Sie kamen beim Puppentheater an. Die Fremden verschwanden in der hölzernen Bude. Johnny wagte sich nicht hinein. Es war auch nicht nötig, ihnen zu folgen, denn zwischen den Brettern, aus denen die Bude zusammengeschlagen war, gab es so viele Spalten und Ritzen, daß er bequem sehen konnte, was da drinnen vor sich ging; vorausgesetzt, daß die beiden Licht machten.
    Und sie machten Licht. Wie hätten sie auch im Finstern die richtige Puppe finden sollen?
    Das Öllämpchen auf dem rohen Holztisch der Bude gab nur einen flackernden, undeutlichen Schein. Die beiden Männer betrachteten die an den Wänden herumstehenden Puppen. Der Mann, der eben noch so zuversichtlich gewesen war, schien sich jetzt nicht mehr völlig im klaren zu sein. Er schüttelte bei dieser Puppe den Kopf und schüttelte ihn bei jener; zum Schluß aber murmelte er verblüfft: „Weiß Gott — jetzt, bei dieser schandbaren Beleuchtung, sehen sie alle gleich aus!"
    „Wußte doch, daß es wieder schiefgehen werde!" brummte sein Genosse, der Pessimist.
    „Quatsch!" entgegnete der andere. Gleich darauf hatte er sich entschieden. „Die ist's!" behauptete er von einer Dame, die wie eine Königin angezogen war, aber ein Gesicht wie des Teufels Großmutter hatte. „Jetzt erinnere ich mich wieder!"
    Er nahm der Puppe die Perücke vom Kopf.
    Aber es lag nichts darunter.
    „Hab's doch gleich gewußt!" murmelte der Pessimist.
    „Man kann sich ja wohl mal täuschen, wie?" erwiderte der erste erbost. „Was ist denn dabei? Im Notfall nehmen wir eben allen Puppen, die es hier gibt, die Perücken ab! Ist in fünf Minuten geschehen!"
    Sie machten sich sofort ans Werk.
    Aber sie fanden unter keiner Perücke mehr als den Holzkopf, der dazu gehörte.
    „Das versteh' ich nicht!" murmelte der erste Mann verstört.
    Der zweite wollte etwas erwidern. Aber noch ehe er den Mund auftun konnte, erlitt er den größten Schrecken seines bisherigen Lebens. Irgend etwas geisterte in die Bude, irgend etwas schlug ihm recht unsanft gegen den

    Kopf, und eine heiser krächzende Stimme schrie erbost: „Hilfe! Mord! Hilfe! Mord!"
    Die beiden rannten, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her. Es dauerte kaum fünf Minuten, da hörte man, wie sie über die Mauer kletterten.
    Johnny hatte die Sache sehr viel Spaß gemacht. „Komm, Laura!" sagte er zufrieden. Einträchtig wanderte er mit dem Papagei ins Haus zurück. Schließlich war es draußen doch recht kühl für einen Jungen, der nichts anderes auf dem Leib hatte als ein Nachthemd.

    Fünftes Kapitel
    DOCH ALLES KOMMT ANDERS!
    Auf zur Salem-Ranch! — „Der größte Detektiv der Welt" sucht mit der Lupe Spuren und fällt John Watson in die Hände — Inzwischen lernt der süße Johnny schwimmen und . . .

    Am anderen Morgen gab es für Pete und Sam viel zu tun.
    Pete

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