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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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der Stirn. Erregt wackelte er mit den Ohren. Die Timpedow wußte also doch, was sie wollte. Ja, es kam darauf an, die tausendste Uhr zu finden. Die Eieruhr, die nur dreieinhalb Minuten rieselte.  
      „Ein herrliches Automobil", seufzte John Watson, „wenn ich das gewänne, würde ich ganz Somerset auslachen. Dieser Pete Simmers hat mich ja damals um mein Auto gebracht. Ha, der Bursche soll Augen machen!"  
      Watson rieb sich die Hände. Er sah sich im Geiste schon als Direktor der Eieruhrenfabrik. Eine Lebensstellung! Er würde nie mehr für diese blöden Somerseter sein kostbares Leben zu riskieren brauchen!  
      „Ja, es ist so", sprach er mit Würde, „das ist das große Glück. Ich werde sofort sämtliche Eieruhren, die Mr. Dodge in seinem Generalstore hat, aufkaufen. John, du bist ein Sonntagskind. Du wirst die Dreieinhalbminutenuhr finden!"  
      Plötzlich fiel dem wackeren Hilfssheriff die Timpedow wieder ein. Ha! Sie hatte doch was von .nachher sind sie alle ausverkauft' gesagt? Wollte diese Schlange etwa auch sämtliche Eieruhren aufkaufen? Das mußte verhindert werden!  
      John Watson war schon zur Tür hinaus. Jimmy, der sich auf den Stufen des Vorbaues lümmelte, schrie entsetzt auf. Sein lieber Onkel hatte ihm in der Eile auf die Finger getreten. Aber der liebe Onkel hatte weder Augen noch Ohren für seinen greinenden Neffen. Er kannte nur noch einen Gedanken: Eieruhren!  
      Wie ein wilder Leitstier schoß er die Straße hinunter. In der Ferne sah er schon eine große Menschenansammlung. Und die Leute standen vor dem Store! Die wollten doch nicht etwa auch---?  
      Schon schnaufte der Hilfssheriff heran. Brutal machte er von seinen Ellenbogen Gebrauch.  
       
      „Platz!! Vorsicht!! Platz für das Gesetz!!" schrie er.  
      Die Leute murrten; dennoch ließen sie den Hilfssheriff durch. Endlich stand er im Laden.  
      „He, Mr. Dodge", schrie er, „was geschieht hier? Was drängen die Leute so?"  
      „Gut, daß Sie kommen, Mr. Watson ', schrie der Storekeeper zurück, „ich weiß schon gar nicht mehr, was ich anfangen soll. Alle wollen Eieruhren haben. Dabei hatte ich nur drei Stück am Lager. Wo soll ich denn die Eieruhren nur hernehmen?"  
      „Ruhe!!" donnerte John Watson los. „Hiermit erkläre ich sämtliche Eieruhren für beschlagnahmt!"  
      Aber da hatte Watson was Schönes angerichtet! Das ,Volk' begehrte auf. Alles schrie durcheinander. Man schubste und drängelte, daß um ein Haar die Theke umgefallen wäre. Aber da hatte Onkel John einen rettenden Gedanken. Er kletterte auf den Ladentisch, zog seinen Colt und schoß gegen die Decke. Sofort trat Ruhe ein.  
      „Geht nach Hause, Leute", jammerte Mr. Dodge, „ich habe keine Eieruhren mehr. Ich will gern welche bestellen. Meinetwegen dreitausend. Aber jetzt geht nach Hause."  
      „Wenn der Laden nicht in drei Minuten geräumt ist, muß ich Gewalt anwenden! Los, verschwindet, Leute!,, donnerte Mr. Watson.  
      Tatsächlich drängte die Menge aus dem Hause. John Watson sah es mit großer Genugtuung. Er stieg von der Theke und schüttelte Mr. Dodge die Hand.  
       
      „Na, alter Freund", sagte er gönnerhaft, „wie habe ich die Lage gemeistert? Ja, da müssen erst Männer kommen. Die wilde Meute hätte Ihnen noch den ganzen Laden ruiniert."  
      „Das stimmt, Mr. Watson. Ich danke Ihnen auch!" Der Storekeeper schüttelte herzlich die Hand des ,Gesetzes'.  
      „Nun", sagte Watson geziert, „ich denke, Sie könnten Ihren Dank auch anders abstatten."  
      „Wie?" Mr. Dodge machte ein abweisendes Gesicht.  
      „Nun, ich meine, könnte ich nicht Ihre Eieruhren mal schnell durchprobieren? Vielleicht ist eine dabei, die nicht richtig läuft."  
      „Ich habe doch keine mehr", seufzte der Storekeeper, „leider! Das wäre ein gutes Geschäft geworden. Ich hätte heute morgen mindestens tausend verkaufen können."  
      „Was? Da schlage doch der Donner drein! Sie haben keine Eieruhren mehr? Nicht eine einzige?"  
      „Nein, nicht eine einzige! Ich hatte ja nur drei Stück am Lager, aber die sind längst weg."  
      „Und wer, wenn ich fragen darf, hat diese gekauft?" Der Hilfssheriff fragte es sehr lauernd.  
      „Wer wohl sonst als die so geschäftstüchtige Mrs. Timpedow!" Mr. Dodge rieb sich lachend die Hände.  
      „Was? Die Timpedow? Ausgerechnet die? Das werde ich ihr heimzahlen! Sofort werde ich die Eieruhren beschlagnahmen!!" Der Hilfssheriff kochte vor Wut.

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