Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
Vom Netzwerk:
Hände. John Watson  
       
      stand mit dummen Gesicht dabei. Er mußte einsehen, daß er hier keinen Blumentopf gewinnen konnte.  
      „Werde mich mal im .Weidereiter' stärken", knurrte er vor sich hin, „vielleicht fällt mir dabei doch noch der rettende Gedanke ein."  
      Der Hilfssheriff trottete eilig von hinnen, begleitet von dem hämischen Gelächter der Timpedow und ihrer Anhängerschaft.  
      *  
     
      Joe Jemmery, von seinen Freunden auch .Listige Schlange' genannt, hatte diesen ereignisreichen Vormittag keineswegs verschlafen. Oh, nein, das kleine, flinke Schneiderbürschchen hatte Augen und Ohren überall gehabt. Er hatte sich sogar für seinen letzten Cent eine Zeitung gekauft, um die blödsinnige Eieruhren-Geschichte auch richtig zu erfassen. Joe war nämlich stets für Genauigkeit."  
      Zur Zeit saß »Listige Schlange' auf der Rampe des Somerseter Güterschuppens und läutete mit den Beinen den Esel zu Grabe. Er blinzelte teilnahmslos in die Sonne und bewegte den obligaten Kaugummi im Munde. Aber so teilnahmslos, wie er tat, war der Kleine doch nicht. Er beobachtete scharf. Er hörte das Streitgespräch der Timpedow, und sah, wie Hilfssheriff Watson verduftete. Er rieb sich die Nase. Das war ein Zeichen dafür, daß er jetzt scharf kombinierte.  
      „Möchte wissen", sprach er endlich vor sich hin, „was dieser Watson nun unternimmt. Kann mir nicht denken, daß er sich geschlagen gibt. Na, werde mal die Lage peilen."  
       
      ' Listige Schlange' rutschte von der Rampe und huschte wahrhaftig schlangengleich um die Ecken. In wenigen Minuten hatte er das Gasthaus .Zum Weidereiter' erreicht. Da die Fenster weit geöffnet waren, hörte er sofort Watsons Stimme. ,Na also', dachte Joe, ,da haben wir den Ausreißer ja schon eingefangen! Wollen gleich einmal hören, was er zu sagen hat'. Der Boy setzte sich unter das Fenster, wobei er den Rücken gemütlich an die Hauswand lehnte und die Beine weit von sich streckte. Der Kaugummi wanderte unterdessen weiterhin im Munde herum.  
      „Es ist doch eine Schande", hörte er Watson sagen, „das Gesetz wird in Somerset nicht mehr respektiert. Ich werde in Zukunft andere Seiten aufziehen müssen."  
      „Über was haben Sie sich denn so geärgert'" wollte der Keeper wissen. „War es wieder der Bund der Gerechten?"  
      „Ach was", sagte John Watson geringschätzig, „diese albernen Bengel sind bei mir längst abgemeldet. Nein, habe mich über die Eieruhrenpühose geärgert."  
      „Über was für ein Ding?" Der Wirt schien noch nichts von der Anzeige im Tucson Star gehört zu haben.  
      Joe hörte jetzt das Knistern von Zeitungpapier, und dann las John Watson mit lauter Stimme die Anzeige vor. Der Keeper aber lachte wie toll. Er konnte sich einfach nicht beruhigen.  
      „Mensch, Watson", schnaufte er endlich, „und an den Quatsch glauben Sie? Da hat sich doch einer einen Witz erlaubt!"  
       
      „Das ist kein Witz, das nennt man Reklame", sagte Onkel John geschwollen. „Mir scheint, lieber Freund, Sie haben noch nichts von der Macht der Reklame gehört, was?"  
      „Ach so, ja, das könnte natürlich auch sein. Und über was haben Sie sich so geärgert, Watson?"  
      „Darüber, daß jetzt halb Somerset nach Tucson fahren will. Hätte doch genügt, wenn einer gefahren wäre, nicht?"  
      „Sie müssen eben den anderen zuvorkommen", sagte der schlaue Wirt, „man muß schneller als die anderen sein, Watson. Nur wer blitzschnell handelt, bringt es im Leben zur Meisterschaft."  
      „Sie haben gut reden", knurrte Onkel John, „aber was soll ich denn machen? Ich weiß doch nicht, wie ich schneller als die anderen nach Tucson kommen soll."  
      „Wie geht es eigentlich Ihrem Freunde Pete Simmers?" sagte der Keeper jetzt harmlos.  
      „Pete? Was weiß ich? Wie soll es ihm gehen? Meinetwegen kann er eingehen. Was hat das mit den Eieruhren zu tun?" Bei John Watson fiel der Cent eben sehr langsam.  
      Aber Joe Jemmery vor dem Fenster erfasste die Sachlage ^sofort. Er wußte, was der Wirt sagen wollte. Im selben Augenblick handelte er schon. Er sauste, so schnell er konnte, die Straße hinunter und langte in Sekunden vor der Schmiede an.  
      Fünf Minuten darauf saß ,Listige Schlange' im Sattel. Im gestreckten Galopp fegte er zum Town hinaus.  
       
      Um diese Zeit verließ John Watson gerade den .Weidereiter'. Sein Gesicht strahlte wie eine neue Bratpfanne.  
      „Habe es ja gleich

Weitere Kostenlose Bücher