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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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murmelte Kasper Nummer drei. „Das ist das Zeichen!" Und laut fügte er hinzu: „Sieh her, Boy!"
    Er vollführte die gleichen Bewegungen wie Pete vor ihm, und der Junge verbeugte sich tief und rief Conny herein, um den Lumpen-Kaspar, wie der respektwidrig von den Boys genannt wurde, für zehn Minuten auf den Korridor zu führen.
    „Hiergeblieben!" zeterte Jimmy. „Nicht rausbringen! Ich will hören, was hier geredet wird."
    Es half nichts. Conny hatte ihn schon gepackt und zog ihn hinter sich her; Pete aber schloß, als er mit dem Mann im Burnus allein war, wieder die Tür und sagte: „Eure Hoheit wissen also, was hier gespielt wird?"

    „Na — natürlich", kam — wieder gequetscht — die Antwort. „Hätte ich sonst das Signal gekannt?"
    „Gewiß nicht", bestätigte Pete ehrerbietig. „Dann sind Eure prinzliche Hoheit also der wahre .Kronprinz von Timbuktu'? — Übrigens ist in der Flasche dort echter schottischer Whisky. Wenn Sie den Verstoß gegen den Koran auf Ihr Gewissen nehmen wollen —"
    „Der Gent aus Koran ist mir unbekannt, und wenn es um einen guten Schluck geht, verstoße ich alles. Schenk ein, Boy! Wenn ich schon mal Kronprinz bin, will ich auch bedient werden. Das steht mir zu!"
    Pete gehorchte. Der Durstige drehte sich um, nahm den Schleier zur Seite, goß den Inhalt des dargebotenen Glases herunter, verhüllte wieder sein Antlitz und machte eine neue Wendung, so daß er Pete wieder in die Augen blicken konnte.
    „Wir mußten", meinte Pete nun weiter, „in der bewußten Sache sehr behutsam vorgehen, weil hier in Somerset der beste Sheriff der Staaten sein Unwesen treibt. Sie haben doch gewiß von ihm gehört? Sein Name ist John Watson, und wo er auch nur den Schatten eines Verbrechens wittert, da knallt sein Colt wie — na, eben wie Watsons Colt."
    „Der Name ist mir geläufig", kam es wohlgefällig zurück. „Aber mich schreckt der nicht! Ich nehme es jederzeit mit ihm auf."
    „Sagen Sie das nicht, Hoheit! „Das habe ich auch gedacht, wenn ich ihm einen Streich spielen wollte, und doch schlug er stets als erster zu."
    „Bei dir — das ist etwas anderes, obwohl du ein verteufelt geschicktes Köpfchen zu haben scheinst. Aber nun berichte weiter. Nee, erst gib mir noch einen Doppelten; die Reise von Frisco — ich meine, der Weg nach Somerset hat mir gewaltigen Durst gemacht."
    Während der Mann im Burnus unter einem tiefen Seufzer des Wohlbehagens erneut gegen seine mohammedanische Religion sündigte, sprach Peter weiter: „Dem Sultan von Timbuktu war durch seine Sterndeuter vor einigen Monaten geweissagt worden, daß in Somerset ein Mann auftauchen würde, der sein vor sechzehn Jahren geraubter Sohn ist. Darum schickte er seinen Großwesir und drei Krieger über das große Wasser, um seinen verlorenen Sohn — Sie also, wenn Ihre Behauptung richtig ist — "
    „Ich verbitte mir jeden Zweifel, Junge!"
    „— seinen verlorenen Sohn bei freier Reise und Wiedereinsetzung in alle Ehren und Rechte heimzuholen. Unglücklicherweise setzte sich der Sultan jedoch mit einigen Gents dieser Stadt in Verbindung, die nun den Beschluß faßten, einen falschen Prinzen einzuschmuggeln, da der richtige noch nicht aufgetaucht war."
    „Aha! Es wird Licht! Es wird sonnenhell!" rief der Mann im Burnus. „Usher — Dulles — Malcolm! Ich will die Kojoten gar nicht alle aufzählen."
    „Und weil sie diesen Entschluß faßten, war dieser .Kaspar Hauser-Bande' der erwähnte berühmte Sheriff ein Dorn im Auge. Sie kidnappten seinen Neffen, dem übrigens nichts geschehen ist, und —. Aber warum erzähle ich das Ihnen alles? Sie sind doch selbst Mitglied dieser Organisation und demnach über alles im Bilde."

    „Wie geht es diesem Neffen und wo ist er? Wehe, wenn ihm ein kümmerliches Haar gekrümmt ist!"
    „Dem Neffen geht es gut. Er wird in einigen Tagen wieder auftauchen. Gleich nach der Mutprobe, die über Eurer Hoheit endgültige Anerkennung entscheiden soll."
    „Mutprobe? Natürlich, i c h weiß Bescheid! Aber wiederhole es doch noch einmal. Ich muß herausfinden, ob du mich nicht doch beschwindelst."
    „Der Sultan", sagte Pete ernst, „rechnet mit der Möglichkeit, daß sein Sohn nicht mehr lebt. Er braucht aber einen Nachfolger, der in seinen leeren Marmorpalästen residieren und in goldenen Betten schlafen und das Schwert der Gerechtigkeit schwingen soll. Und die Weissagung bedeutet, wie es heißt, nicht unbedingt, daß der in Somerset auftauchende Jüngling wirklich Seiner Majestät

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