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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Fleisch und Blut ist. Sie lautet wörtlich: In Somerset lebt ein Tapferer, der vom Schicksal zum Sultan von Timbuktu aus erkoren ist; holt ihn und setzt ihn auf den Thron!"
    „Alle Wetter! Gieß mal schnell noch einen ein, Boy! Weißt du denn überhaupt, wo Timkutbu liegt?"
    „In Nordafrika, am Rande der Sahara. Es —"
    „Danke, das genügt mir. In Amerika also, weil Amerika ja in Afrika — hm — Schwamm drüber, ich wollte dir nur mal aufs Zähnchen klopfen. Aber die Mutprobe —"
    „Pssst!" machte Pete geheimnisvoll. „Lauscht da nicht jemand?" Er öffnete die Tür und gab Conny heimlich einen Wink. Sein Freund eilte sofort herbei und schleifte Jimmy mit.
    „Ich muß abbrechen, Hoheit!" rief Pete. „Ich sehe am Ende des Korridors Unbefugte. Seien Sie huldvoll zu Ihrem Zimmergenossen. Auch er ist kein Schwindler, sondern handelt im guten Glauben. Aber er ist nicht Mitglied des Geheimbundes; er darf nichts von der Weissagung erfahren." Dann flüsterte er Jimmy ins Ohr: „Er weiß nichts von dir. Halt die Ohren steif!" Und bevor der Mann im Burnus weitere Fragen stellen konnte, schnappte die Tür ins Schloß, und der Schlüssel wurde umgedreht.
    Der Mann im Burnus setzte sich an den Tisch und bediente sich selbst. Seine Gedanken jagten sich, je mehr „Medizin" er zu sich nahm.
    „Dieser Kojote hat gelogen, daß sich die Balken biegen." Mißtrauisch schielte er zur Decke. „Aber erkannt hat er mich nicht; dazu ist er ja auch zu dumm. Na schön, sollen sie mich erst mal feiern. Abwarten und Schnaps trinken! Wie hieß es doch in dem schönen Brief, den ich in Frisco erhielt? Ich will ihn schnell noch mal durchlesen. Möchte nur wissen, wer ihn geschrieben hat. Joe Brent etwa? Aber der hat doch keine Schreibmaschine."
    Der Mann schob die rechte Hand in den Burnus-Schlitz und zog das besagte Schreiben vor, das er nun zum hundersten Male eifrig studierte. Es lautete:
    „Teurer Sir!
    Kommen Sie sofort nach Somerset zurück. Dort sind zwei Menschen am Werk, die sich als den berühmten Findling Kaspar Hauser ausgeben. Hinter der Sache steckt ein Komplott. Kostümieren Sie sich als Araber; behaupten Sie gleichfalls, Kaspar Hauser zu sein, verstellen Sie Ihre markige, von allen Gangstern so gefürchtete Stimme, erklären Sie, Sie wollten ein Reiter werden wie Ihr Vater vor Ihnen, sprechen Sie so wenig wie möglich und dann — warten Sie ab! Sie werden auf diese Weise schnell der Mittelpunkt der Ereignisse und werden nach kurzer Zeit die Fäden der Verschwörung entwirren können. Um ihren Neffen brauchen Sie keine Sorge zu haben. Kommen Sie; aber kommen Sie schnell! Ich schicke diesen Brief an die Polizei in Frisco, weil ich annehme, daß Sie sich dort bei der Suchaktion nach Mr. Jimmy gemeldet haben.
    Mit untertänigster Ehrfurcht
    Ein treuer Freund."
    „Ob dieser treue Freund der gleiche ist, der mir Jimmys Entführung nach San Francisco vorausgesagt hat?" Ein Jammer, daß ich diese Warnung verloren habe. Aber ich denke, sie liegt noch in meiner Wohnung. Vielleicht hätte ich besser getan, dort zuerst mal schnell vorbeizugehen. Jetzt ist es zu spät. — Sagtest du was, Kollege?"
    Der arme Jimmy, der bereits auf seinem Bett lag, hatte aufgestöhnt; er antwortete auch nur mit dumpfen Wehlauten, als der „Araber" ein neues Gespräch mit ihm anknüpfen wollte. Und so ließ dieser von weiteren Versuchen ab, dem rätselvollen Komplott auf den Grund zu kommen, für heute wenigstens. Dann leerte er die Flasche und streckte sich zum Schlaf auf das weiche Lager. Nach einer Minute schnarchte er wohlgefällig und träumte von Timbuktu, von Marmorschlössern, goldenen Bettstellen und dem Schwert der Gerechtigkeit.

    Pete war unterdessen in Mr. Dulles Geräteschuppen zu dem verhafteten Großwesir geeilt, der es sich mit philosophischer Gelassenheit auf einer Matraze wohl sein ließ.
    „Ah, Pete!" rief er seinem Besucher entgegen. „Ich dachte mir schon, daß du kommen würdest. Du spielst mir aber schöne Streiche! Vielleicht habe ich es verdient. Es reizte mich, meine Kräfte wieder einmal mit dir zu messen, und ich gebe zu, daß ich auch jetzt den kürzeren zog. Aber Wirbel genug haben wir gemacht, was? Du hattest dabei den Vorteil, daß ich mich nicht zu erkennen geben darf, um nicht von der Volkswut gelyncht zu werden. Sonst —"
    „Mr. Smaller", sagte Pete hastig, „Sie haben doch einen Freund, der fliegen kann und ein Flugzeug besitzt. Bud Kramer meine ich, der damals bei der Marsmenschen-Geschichte

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