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Das Phantom von Schreckenstein

Das Phantom von Schreckenstein

Titel: Das Phantom von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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andern Boys ihre Dolche um.
    Breitgrinste Andrew über den Tisch: „You are perfectly right, Miss Horn.“

 
    Überraschung im Kartoffelsalat
     
    Vierundzwanzig Stunden nach dem Teebesuch auf Schloß Rosenfels fing es an. Die Ritter begaben sich zur Arbeitsstunde, genau wie drüben die Mädchen. Die Boys hatten sich in die Folterkammer zurückgezogen, wo ihnen Colin Mac Donald aus der Schulchronik übersetzte, was die Schreckensteiner im Lauf der Zeit alles angestellt hatten. Zuerst war es ein leichtes Kribbeln im Magen, wie auf der Achterbahn. Langsam kroch es hoch, in die Lungen, daß man, ohne vorausgegangene Anstrengung, plötzlich tief durchatmen mußte. Der Pulsschlag zog an, Nackenmuskeln verspannten sich, es fiel schwer stillzusitzen und die Hände ruhig zu halten. Mancher Kopf wurde schwer, bis man sich schließlich einer merkwürdigen Unruhe bewußt war, für die es keinen ersichtlichen Grund gab.
    „Ich hab so ein pelziges Gefühl“, sagte Pummel beim Abendessen“, als ob uns ein starker Sender mit Wellen behämmert.“
    „Vielleicht ist Theobald unter die Amateurfunker gegangen!“ witzelte Klaus. Doch niemand lachte.
    Schulkapitän Ottokar sah die Sache nüchterner. „Heut nacht machen unsere Boys ihren ersten Streich, und wir bibbern, wie unsere Eltern, wenn die Versetzung gefährdet ist.“
    „Enormously!“ rief Armin, um das tolle Wort auch einmal öffentlich auszusprechen.
    Hans—Jürgen, der Dichter, hatte einen anderen Vergleich. „Wir sind wie ehemalige Sportskanonen, die den Nachwuchs trainieren.“
    Nach dem Essen standen in allen Flügeln Boys, von Rittern umringt. Sie probierten geliehene Trainingsanzüge an und leise Schuhe. Dabei ließen sie sich erklären, warum ein Sprungseil zur Streichausrüstung gehört, und daß man die Taschenlampe besser an einer Schnur um den Hals hängt, damit man sie nicht verliert. Dampfwalze vertraute Andrew seine Dietriche an. Wie in der Geographiestunde hörte Strehlau Bill und Neu den Slalom auf der Treppe ab.
    „Start left – after three steps go to the right…“
    „Und versteckt die Räder im Wald!“ mahnte Beni. Er hatte seinen Drahtesel dem rothaarigen John gegeben.

    Nach der Verkleidung sammelten sich die Boys im Wohnzimmer. Hier wollten sie abwarten, bis zum Start um 23 Uhr. Die Minis schleppten eine Kaffeekanne voll heißer Bouillon an.
    „It will be a cold night“, erklärte der kleine Egon.
    Da erschien überraschend der Rex mit Mauersäge, Old-Boy Iain und Colin Mac Donald. Auch sie zeigten nicht die gewohnte Ruhe. Der Ausdruck, mit dem sie die Boys musterten, schwankte zwischen belustigt und besorgt.
    Ganz anders die Boys. Nach Schreckensteiner Art auf mehrere Stühle verteilt, hingen sie herum, schlürften laut und verrieten keinerlei Gemütsbewegung.
    Mauersäge wollte wissen, was sie denn vorhätten und schaltete englisch: „What do you… ks… intend to… ks… do?“
    Nachgerade gelangweilt, zogen die Boys die Schultern hoch. Bill meinte, das werde sich an Ort und Stelle ergeben. Sie hätten sich vergeblich die Köpfe zerbrochen, die besten Streiche seien bereits gemacht. Sekundenlang herrschte Schweigen.
    „Die haben Nerven“, murmelte Andi schließlich.
    „Weil sie keine Ahnung haben!“ raunte Stephan ihm zu. Der Rex schaute undurchsichtig. „Good luck!“ wünschte er und verließ mit Mauersäge und den beiden Gentlemen das Wohnzimmer.
    „You have nervs“ übersetzte Martin wörtlich, und Strehlau übersetzte den Boys, was er damit gemeint habe.
    Ein dumpfes Poltern über dem Wohnzimmer beendete alle Gespräche. Die Ritter lauschten nach oben.
    „Theobald, ich mach dich kalt!“ reimte Beni. Niemand lachte.
    „Teilen wir die Wachen ein“, schlug Mücke vor. „Die Hühner wissen bestimmt, daß etwas passiert. Und nach der Marzipanschlacht gestern haben sie auch was vor.“
    „Genau!“ stimmte ihm der kleine Herbert zu. „Ich fang gleich an. Ich könnt heut sowieso nicht schlafen.“
    „Ich auch nicht!“ rief der sonst so stille Werner. „Ich sitz wie auf einer Rakete.“
     
    An diesem Abend redeten sich drüben, auf Schloß Rosenfels, die großen Mädchen die Köpfe heiß.
    „Also, was machen wir jetzt?“ fragte Renate zum dritten Mal.
    Ungeduldig fuhr sich Beatrix durch ihr Wuschelhaar. „Mir fällt heut nichts ein.“
    „Aber wir müssen was machen! Sonst machen die was!“ ereiferte sich Esther. „Denk an die Dolche!“
    Ingrid blitzte Martina wie mit Laserstrahlen an. „Hättest du gestern

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