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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Wochen frei. Ja, das weiß ich.”
    Er
hatte
seine Hausaufgaben gemacht. “Können Sie mir garantieren, dass die Aufgabe in zwei Wochen zu lösen ist?”
    “Nein, aber Sie würden Ihren Job bei Jupiter Oil nicht verlieren. Dafür sorgen wir.”
    Jake nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Wie oft hatte er sich in den letzten Jahren gewünscht, es seinem ehemaligen Kommandeur heimzuzahlen? Van Heusens Leben zu ruinieren, wie er damals seines ruiniert hatte?
    Das ist deine Chance, Jacky-Boy.
    Warum also hinterließ der Gedanke, einen Mann, den er verabscheute, in die Falle zu locken und dem FBI zu übergeben, einen bitteren Nachgeschmack bei ihm?
    Als er seinen Blick wieder Ramirez zuwandte, hatte der sein Glas abgestellt und blätterte durch die Sports Illustrated, die auf dem Tisch gelegen hatte.
    Er legte das Magazin zurück. “Wollen wir die Details Ihres Auftrags besprechen?”
    “Das wird nicht nötig sein.” Jake stand auf. “Meine Antwort ist
nein.”

5. KAPITEL
    R amirez Gesichtsausdruck blieb gelassen. Er sah so aus, als hätte er damit gerechnet, dass Jake ihm eine Absage erteilen würde. Ruhig fragte er: “Darf ich Ihnen etwas zeigen?”
    Bevor Jake antworten konnte, hatte der Agent einen Umschlag aus seinem Aktenkoffer geholt und leerte den Inhalt nun auf den Tisch. Ein Dutzend Fotos fielen heraus. Ramirez verteilte sie auf dem Tisch, damit Jake sie alle sehen konnte. Männer und Frauen lagen auf dem Fußboden einer Hotelhalle, wie es schien. Ihre Körper von Kugeln zerfetzt, ihre Gesichter blutig. Auch ein Kind, nicht älter als sechs oder sieben Jahre, war unter den Opfern.
    “Diese Bilder wurden vor zwei Wochen aufgenommen”, sagte Ramirez, “kurz nachdem Rebellen ein hauptsächlich von Amerikanern besuchtes Hotel in Singapur gestürmt hatten. Es gab keinen Grund für dieses Gemetzel, keine wie auch immer geartete Provokation. Sechs schwer bewaffnete Männer stürmten in die Lobby und eröffneten das Feuer. Neun Amerikaner und zwei Indonesier starben. Nach Aussage einiger Überlebender waren die Männer mit AK-47 und M-16 Automatik-Maschinengewehren ausgerüstet. Genau die Waffen, mit denen Victor van Heusen handeln soll.”
    “Haben Sie Beweise, dass es seine Waffen sind?”
    “Wenn wir die hätten, wäre ich nicht hier, Mr. Sloan”, erwiderte Ramirez mit leichter Schärfe in der Stimme. Jake verstand, warum Ramirez so empfindlich reagierte. Es war schwer, auf diese Bilder zu schauen und sich dabei nicht wütend und frustriert zu fühlen. “Ich habe Ihnen diese Bilder gezeigt, damit Sie aus erster Hand sehen, was passiert, wenn illegale Waffen in die Hände unverantwortlicher Fanatiker gelangen. Was Sie hier sehen, passiert jeden Tag in verschiedenen Regionen dieser Welt. Meistens töten die Rebellen sich gegenseitig, oder sie überfallen ein unbewaffnetes Dorf und töten jeden, der ihnen über den Weg läuft. In letzter Zeit scheinen sie sich vermehrt Ziele auszusuchen, an denen sich Amerikaner aufhalten.”
    Jake konnte seine Augen nicht von dem Bild des Kindes wenden, eines kleinen Jungen, wie er jetzt sah, der im Sterben mit seiner Hand eine Actionfigur fest umklammert hatte.
    “Ich weiß nicht, ob van Heusen für diesen speziellen Überfall verantwortlich ist”, fuhr Ramirez fort. “Vielleicht ist er es nicht. Aber er ist in diesem Geschäft tätig. Ein ehrloses, dreckiges Geschäft, dem er und Dutzende andere internationale Waffenhändler täglich nur aus einem Grund nachgehen – Geld. Wir können nicht jeden Kriminellen stoppen, aber wir haben gute Chancen, diesen hier aufzuhalten. Wenn
Sie
uns helfen. Wenn nicht, wird er fortfahren, jeden mit Waffen zu beliefern, der dafür zahlen kann, ohne auch nur einen Gedanken an die unschuldigen Menschen zu verschwenden, die getötet werden, oder an die Verwandten, die trauernd zurückbleiben.”
    Jake ging hinüber zum Fenster. Den Anblick des toten Kindes konnte er nicht vergessen. Gedankenverloren sah er hinaus. Die Straße unter ihm war ruhig und friedlich. Es war eine Szene, wie er und Millionen von Amerikanern sie jeden Tag erlebten – ein Anblick, den er als selbstverständlich hinnahm, von dem er glaubte, ein Recht darauf zu haben, selbst nach den Ereignissen des 11. September. Aber egal, wie verzweifelt die Amerikaner glauben wollten, dass das Leben wieder in den gewohnten Bahnen lief, nichts würde jemals wieder normal sein. Neunzehn Al-Kaida-Terroristen und ein Mann namens Osama bin Laden hatten dafür gesorgt.
    Er nahm

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