Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
war 2011 und in Anbetracht der Rechenzeit ist der neue Rekord wahrscheinlich schon längst in Arbeit. So viele Nachkommastellen braucht man natürlich nicht, jedes praktische Problem wäre mit den ersten 100 Stellen leicht zu erschlagen. Die Chudnovsky-Brüder sehen in der Erforschung von Pi eine Art der Erforschung des Universums in Heimarbeit [396] . Solche Rekorde sind außerdem ein beliebter Leistungstest für neue (Groß-)Rechner. Muster hat man in Pi bisher noch nicht gefunden, die einzelnen Zahlen sind fast so gut gleichverteilt wie die eines Zufallsgenerators. Ist die Zahl nur lang genug, findet man praktisch alles, selbst, wenn man „verborgene Nachrichten“ sucht, wird man sie finden, das menschliche Gehirn ist so sehr auf Mustererkennung ausgelegt, dass es fast unmöglich ist, Wolken anzusehen, ohne Gesichter in ihnen zu erkennen. Laut Dawkins ist auch diese Mustererkennung maßgeblich für die weite Verbreitung und Akzeptanz religiöser Wahnvorstellungen.
Niemand hat je behauptet, Wissensc haft müsste immer sinnvoll sein, aber vor allem macht sie Spaß und wenn man ihr einmal verfallen ist, gibt sie einen nie wieder frei. Sie können aufhören, Postbote zu sein, Verkäufer, Polizist oder Steuerberater, aber Sie werden niemals aufhören können, ein Wissenschaftler zu sein. Das ist kein Beruf, das ist eine Lebenseinstellung.
Christian Wulff
Während der Bürger sich noch fragt, ob er vo m Schweinejournalismus gegen Wulff oder von der herablassenden Duldungsstarre, mit der Wulff die Affäre gnadenlos aussitzen wollte, mehr genervt ist, verstören mich persönlich eher die Lösungsstrategien deutscher Politiker in Krisenzeiten: Schweigen, nur zugeben, was einem nachgewiesen werden kann, und hoffen, dass sich der Rest in Luft auflöst. Mir fällt jedoch kein einziges Beispiel der jüngeren Zeit ein, mit dem man einen Erfolg dieser Strategie belegen könnte.
Daher schlage ich folgende, politisch inkorrekte Strategie vor, in Anlehnung an deren Großmeister Silvio Berlusconi als „SBS“ bezeichnet: Alles zugeben, dessen man beschuldigt wird, weibliche Reporter darum bitten, weitere Fragen ins Mikrophon zu sprechen, während man sich in den Schritt greift und männliche, zu erklären, was genau sie dagegen tun wollen. Zu frech? Zu dreist? Möglich, aber diese Strategie half Berlusconi über 10 Jahre Regierungszeit und 52 Misstrauensvoten. Herr Wulff, was bieten Sie? Duldungsstarre und politische Korrektheit? Oh, Herr Wulff hat das Gebäude schon längst verlassen.
Nachwort zur 2. Auflage
Zuerst eine persönliche Bitte von mir an Sie. Sie müssen mir nicht glauben, Sie müssen nicht ein Wort von dem glauben, was Sie in diesem Buch gelesen haben. Aber wenn Sie es nicht tun, dann bitte aus den richtigen Gründen. Geben Sie sich nicht mit einem „gefällt mir nicht“, „glaube ich nicht“, „aber alle wissen doch, dass...“ zufrieden. Widerlegen Sie es. Nicht für mich, tun Sie es für sich selbst. Es geht vor allem darum, dass Sie sich mit der politischen Korrektheit in all ihren Facetten auseinandersetzen, die mehr und mehr jede vernünftige Diskussion erstickt. Glauben Sie nicht, Politik sei ein Abstraktum hinter dem Horizont der täglichen Realität wie das Leben von Hollywood-Stars. Dem ist nicht so. Politik betrifft Sie direkt, Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre noch nicht einmal geborenen Kinder. Der Politik kann man nur über Verständnis beikommen. Dennoch müssen Sie kein Spezialist werden, um zu verstehen, worum es geht, Sie müssen nur genug wissen, um einen Idioten zu erkennen, der Ihnen ein X für ein U vormachen will. Das ist einfacher als man denkt.
Fragen wie die Rettung d es Euro, Einwanderung und unser Schulsystem betreffen jeden in Deutschland, auch Sie. Ob sich Paris Hilton von den New York Yankees nach dem Superbowl hat durchrammeln lassen wie ein Hühnchen, betrifft Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Geringsten. Dennoch wissen wir beide, welches von beiden Sie gleich googeln werden.
Ich bitte Sie einfach nur darum, sich mit dem Thema zu beschäftigen und auch einmal (ausländische, vor allem englischsprachige) Zeitungen zu lesen, die nicht dem deutschen Mainstream folgen. Wenn die Süddeutsche Ihr Blatt ist, lesen Sie zum Ausgleich wenigstens auch mal die Welt .
Es ist einfach falsch, das jeder Anflug von Kritik am Islam permanent als „Rassismus“ oder gar „Hassverbrechen“ gebranntmarkt und niedergebrüllt wird. Trotz der unbestreitbaren
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