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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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Samuel wollte er nicht im Stich lassen. Er bellte das widerliche Ding an, das vor ihm stand und das er nicht kannte, und schnappte nach dessen Beinen. Einer der Messerarme schoss hervor, um den Dackel aufzuspießen, aber Boswell sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite und der lange Knochenarm bohrte sich in das Straßenpflaster. Baal wollte sich daraus befreien, aber der Knochenarm steckte fest.
    Als er sah, wie der Dämon sich abmühte, erwachte Samuel aus seiner Erstarrung. Er blickte sich suchend nach einer Waffe um und erspähte einen Ziegelstein, der vom Haus abgebröckelt war, als sich das Portal geöffnet hatte. Er hob ihn auf und wog ihn in der Hand. Es war nicht viel, aber es war besser als nichts.
    Mit großer Anstrengung gelang es Baal, seinen Knochenarm freizubekommen, während Boswell weiter bellte und schnappte. Ein Tentakel, größer als alle anderen, schlang sich um die Brust des kleinen Hundes und schleuderte ihn hoch in die Luft. Die Zangen an den Enden des Tentakels schnappten auf, um den Hund entzweizuschneiden, aber sie verfehlten ihn um Haaresbreite. Boswell fiel auf den Boden und blieb benommen liegen. Er wollte aufstehen, aber er hatte sich eine Pfote gebrochen und schaffte es nicht von selbst. Er jaulte auf vor Schmerz, und dieses Jaulen ging Samuel durch und durch und schürte seine Wut.
    »Du hast meinem Hund wehgetan!«, schrie er. Bisher hatte er geschwankt, ob er mehr Wut oder mehr Angst empfinden sollte. Aber jetzt war es ihm egal. Er hasste das Ding, das da vor ihm stand; er hasste es, weil es Boswell wehgetan hatte; er hasste es für das, was es den Abernathys und ihren Freunden angetan hatte; er hasste es für das, was es der ganzen Welt antun wollte. Hinter ihm sah Samuel das Portal, durch das der Große Verderber immer näher kam, seine Heere teilten sich vor ihm, damit er die Legionen aus der Dunkelheit in sein neues Reich führen konnte.
    Baal beugte sich zu Samuel herunter, umfasste ihn mit seinen Tentakeln und streckte die vier Arme aus, um ihm den Rest zu geben. Sein Schädel klappte auf, und er blies seinen stinkenden Atem zischend auf Samuel, der sein eigenes Spiegelbild in den dunklen, erbarmungslosen Augen erblickte.
    Da schleuderte Samuel den Ziegelstein mitten in das Maul.
    Es war ein echter Volltreffer. Der Brocken landete genau im Rachen des Dämons. Er steckte so tief, dass Baal ihn nicht wieder ausspucken konnte, und er war so groß, dass er ihn auch nicht hinunterschlucken konnte. Baal taumelte zurück, aus seinem Maul sickerten schwarzes Blut und Spucke und er fing an zu würgen. Die Kreaturen, die sich um ihn geschart und den ungleichen Kampf beobachtet hatten und auf das unausweichliche Ende des Jungen warteten, schrien vor Entsetzen wie aus einem Munde auf. Baal griff mit seinen Fangarmen in sein Maul, um den Steinpfropfen zu entfernen, aber sein Schlund war zu eng. Der Dämon stürzte auf die Knie. Sofort kamen kleinere Dämonen angerannt, um ihm zu helfen. Sie kletterten an ihm hinauf, um an sein Maul zu kommen. Vorsichtig erklommen drei von ihnen seinen Unterkiefer und machten sich an dem Ziegelstein zu schaffen, um ihn zu lockern. Samuel spürte, wie er an den Armen gepackt wurde. Zwei Dämonen in goldener Rüstung hatten ihn ergriffen und ließen ihn nicht mehr los, ihre roten Augen funkelten, während sie ihn eisern festhielten. Er wehrte sich, aber sie waren zu stark.
    Plötzlich hörte man ein gewaltiges »Plopp« und irgendetwas landete vor Samuels Füßen.
    Es war der Ziegelstein.
    Samuel blickte auf und sah, wie sich Baal wieder erhob. In den schwarzen Augen des Dämons las er sein eigenes Todesurteil.
    Da kam von hinten ein alter Aston Martin angeprescht, am Steuer eine geisterhafte Gestalt unter einer Decke. Das Auto wurde immer schneller und raste schnurstracks in das Portal hinein. Gleich darauf war nur noch eine Wolke von Auspuffgasen zu sehen und man hörte ein »Auf Wiederseeeeeehen«, das immer leiser wurde.
    Einen Moment lang passierte gar nichts. Alle starrten fassungslos auf das Portal und keiner verstand, was da eben geschehen war. An den Rändern der Pforte zuckten weiße Blitze und der Wirbel, der sich bis jetzt im Uhrzeigersinn gedreht hatte, rotierte nun in entgegengesetzter Richtung. Er entwickelte einen Sog, als hätte man gerade eben einen Staubsauger angeschaltet, aber dieser Sog schien nur Dämonen anzuziehen, nicht jedoch Samuel. Zuerst wurden die kleineren, dann auch die größeren Dämonen von den Beinen gerissen und in das

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