Das Prometheus Projekt
dafür!
„Sie lügen!“, schrie er wutentbrannt. „Ich schwöre Ihnen, ich stecke Sie in ihren eigenen Sarg und nagele den Deckel zu, wenn Sie mir nicht endlich die Wahrheit sagen!“
Nowak klappte müde die Augenlider zu. „Machen Sie, was Sie wollen, Dr. Sykes. Sie werden von mir nichts anderes hören, denn das ist die Wahrheit!“
Adrian schlug mit der Faust donnernd auf die Edelstahlspüle. „Weiter!“
„Sie kamen hierher. Dieselben drei Schlägervisagen, die auch heute Abend da waren. Sie nahmen die Leiche ihrer Frau mit, das war der Deal. Mehr weiß ich nicht.“
„Ist Ihnen etwas an ihnen aufgefallen? Besondere Körpermerkmale, eine Behinderung vielleicht?“
Nowak schüttelte den Kopf. „Nein. Sie sagten nur, Prometheus sei sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Ein paar Tage später war der größte Teil meiner Schulden getilgt.“
„Wer ist dieser Prometheus?“
Nowak wusste es nicht. „Ich habe keine Fragen gestellt, Dr. Sykes. Ich wollte gar nicht wissen, was sie mit der Leiche vorhatten. In der Garage lagen drei Säcke Zement und ein paar Steine, die vom Bau des Hauses übrig geblieben waren. Die habe ich in den Sarg gepackt und den Deckel verschlossen. Dann musste ich nur noch verhindern, dass die Angehörigen einen Blick in den Sarg werfen konnten – was mir bei einem Brandopfer leicht fiel. Das war alles.“
„Warum tauchten die drei Männer heute Abend wieder auf?“, fragte Adrian.
„Sie hatten sich nicht angekündigt. Auf einmal standen sie in der Werkstatt! Sie sagten, die Sache laufe aus dem Ruder und ich müsse damit rechnen, dass die Polizei bei mir aufkreuzt.“
Die Männer waren wiederum gut informiert. Sie kannten nach wie vor jede Einzelheit aus Nowaks Leben. Und so wussten sie auch, dass sich Nowak nichts sehnlicher wünschte, als dem Leben mit seiner verschwenderischen Ehefrau entfliehen zu können.
„Sie wird immer herrischer und unzufriedener. Nichts ist ihr gut genug. Glauben Sie mir, Dr. Sykes: Eine unzufriedene Ehefrau kann einem das Leben zur Hölle machen! Außerdem war der Schuldenberg wieder gewachsen. Die Geschäfte gingen in letzter Zeit schleppend. Wenn ich genau darüber nachdenke, liefen sie auffallend schlecht, was einigermaßen merkwürdig ist. Gestorben wird schließlich immer, und mein Unternehmen hat einen guten Ruf!“
Adrian dachte an Mike Vanderbilt. Auch ihn hatte Wilson fertig gemacht.
„Aber weil dieser Prometheus mit meiner Arbeit zufrieden gewesen war, boten sie mir an, mir eine neue Identität zu besorgen.“
„Sind Sie denn überhaupt nicht misstrauisch geworden?“
Nowak lachte keuchend. „Das Angebot erschien mir wie ein Wink des Himmels. Sie sagten, ich hätte in der Vergangenheit ja bereits erlebt, dass Prometheus nicht knauserig sei. Sie fragten mich, ob ich mir vorstellen könnte, öfter für sie zu arbeiten, auf den Kanaren zum Beispiel. Dabei wurde den Typen nur der Boden unter den Füßen zu heiß.“
„Und dann schrieben Sie Ihren eigenen Abschiedsbrief.“
„Ich war ein solcher Narr. Als sie den Brief hatten, pumpten sie mich mit Schnaps voll, und von da an weiß ich nichts mehr.“
„Sie haben verdammtes Glück gehabt, Nowak. Ich denke, Sie sind mir etwas schuldig!“
„Sie kennen diese Typen nicht, Dr. Sykes. Was soll ich tun, wenn die herausfinden, dass ich noch lebe?“
Adrian wandte sich zur Tür. „Hauen Sie ab. Nutzen Sie die Chance!“ Er schaute den Bestatter prüfend an. „Eine letzte Frage: Wer ist dieser Prometheus? Könnte sich dahinter Dr. Janson verbergen?“
Nowak stutzte. „Sie meinen den Chefarzt der Robert-Koch-Klinik? Das glaube ich nicht. Einer der Männer hat mit diesem Prometheus telefoniert, und er sprach englisch.“
„Wusste Janson von dem Leichendiebstahl?“
Nowak griff mit zitternden Fingern nach der Wasserflasche. „Wer glauben Sie, hat das Feuer gelegt? Die haben das von Anfang an minutiös geplant.“
Adrians Mund wurde zu einem schmalen Strich. Es war gut, seine Feinde zu kennen. „Ich brauche einen Wagen“, sagte er.
Nowak nickte schwach. „Den sollen Sie haben. Schließlich haben Sie mir das Leben gerettet.“ Er griff in seine Hosentasche und reichte Adrian einen Schlüsselbund. Der Wagen meiner Frau steht in der rechten Garage. Mit einem BMW Z3 sollten Sie keine Probleme haben, die Schweine abzuhängen!“
„Ihre Frau wird den Wagen sofort als gestohlen melden!“
Nowak machte ein finsteres Gesicht. „Das wird sie nicht, verlassen Sie sich darauf! Und jetzt
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