Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
Vom Netzwerk:
„Doch, das weiß ich. Und sie werden dafür bezahlen! Ich will jetzt die Wahrheit wissen.“
    Janson zündete sich eine neue Zigarette an. „Dieser Prometheus wusste alles über mich. Er wusste sogar, in welcher Stellung Verena und ich es am liebsten trieben!“ Janson sah plötzlich erschöpft und alt aus.
    „Er hat dich erpresst“, vermutete Adrian.
    „Nein“, antwortete Janson und sog heftig an der Zigarette. „Dieser Mann würde niemals jemanden erpressen. Das passt nicht zu seinen religiösen Moralvorstellungen.“
    „Ich verstehe nicht…“
    Janson lachte trocken. „Er schlug mir einen Handel vor. So nennt man das. Erpressung ist so ein hässliches Wort.“ Er warf wütend die halbgerauchte Zigarette in den See. „Prometheus bat mich um eine kleine Gefälligkeit. Im Gegenzug wollte er die unangenehme Sache mit Verena bereinigen. Für mich war er der rettende Strohhalm.
    Bereits am nächsten Tag kam Verena zu mir und sagte, sie habe sich entschlossen, einen Entzug zu machen. Sie sagte, sie könne nicht länger verantworten, dass ich meine Stellung für sie aufs Spiel setzte.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie war völlig verwandelt. Ich war einfach erleichtert, dass sich mein Problem sozusagen von selbst erledigt hatte. Heute weiß ich, dass sie einfach eine Scheißangst hatte. Keine Ahnung, womit sie Verena unter Druck gesetzt haben, aber es wirkte.“
    Adrian blieb stehen und packte Janson am Kragen. „Damit du dein beschissenes Leben retten konntest, hast du meins zerstört!“
    „Ich wusste nicht, was geschehen würde. Das musst du mir glauben!“
    „Ich habe verdammt große Lust, dir den Schädel einzuschlagen und dich in den See zu schmeißen! Dort kannst du auf dem Grund im Schlamm verrotten. Das passt hervorragend zu dem, was du getan hast!“
    Er ließ Janson los und stieß ihn angewidert von sich. Der Arzt konnte nur mühsam verhindern, dass er ins Wasser stürzte.
    „Ich kann ja verstehen, dass du wütend auf mich bist, aber gib mir wenigstens die Chance, es zu erklären. Deswegen bist du doch hierher gekommen, oder?“
    Adrian schwieg verbittert. „Was verlangte dieser Prometheus von dir?“
    Janson fuhr fort: „Zunächst nicht viel. Ich sollte ihm ungehindert Zugang zur Klinik verschaffen.“
    „Jeder Besucher kann dort einfach reinspazieren.“
    „Nicht auf die Intensivstation.“
    „Was hat er dort gewollt?“
    Janson trat unruhig auf der Stelle. „Ich durfte keine Fragen stellen. Außerdem war ich froh, dass ich Verena vom Hals hatte.“
    Janson schlug die Hände vor das Gesicht. „Ich hatte doch keine Ahnung, was er vorhatte!“
    Adrians Gedanken rasten. Etwas stimmte nicht; ein kleines Detail, dass er übersehen hatte, aber so sehr er sich auch anstrengte, er kam nicht darauf. „Warum hast du es mir nicht erzählt?“
    „Was denn? Dass ich Mist gebaut hatte und erpresst wurde?“
    Janson schüttelte den Kopf. „Alles begann kurz nach Christinas Operation. Es gab plötzlich Komplikationen. Ihr Kreislauf spielte verrückt und brach schließlich zusammen.“
    „Marion Schreier hatte an diesem Tag Dienst. An jenem Abend tauchte dieser Prometheus auf. Er verwickelte mich in ein Gespräch über die moderne Gerätemedizin und seine abstruse Vorstellung, dass wir Gott ins Handwerk pfuschten. Marion piepte mich an, weil Christina zu kollabieren drohte. Sie war mit ihrem Latein am Ende. Ich wollte ihr helfen, aberder Typ hielt mich zurück. Er sagte, ich solle mich nicht einmischen. Man schließt eben keinen Handel mit dem Teufel ab. Aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, womit ich meine Schuld bezahlten sollte. Der Preis für meine Freiheit war ein Menschenleben!“
    „Du hättest dich ihm widersetzen können!“
    Janson fuhr herum. „Ich habe seitdem keine Nacht mehr ruhig geschlafen. Verdammt, du kennst diese Typen nicht!“
    Adrian blickte ihn kalt an. „Daher rührten also deine Versuche, mir zu helfen. Aber in einem Punkt kann ich dein Gewissen beruhigen, Ulrich. Christina lebt, auch wenn sie keine Erinnerung mehr daran hat, wer sie einmal war.“
    Janson blickte ihn erstaunt an. „Aber das ist unmöglich! Du hast sie noch in der Nacht selbst untersucht. Du weißt so gut wie ich, dass in Christina kein Funken Leben mehr war!“
    „Lüg mich nicht an! Du hast Christina in der Notaufnahme wiedererkannt und sofort Prometheus informiert.“
    Jansons Stimme überschlug sich. „Ich war genauso überrascht wie du, verdammt! Ich konnte nicht glauben, was ich

Weitere Kostenlose Bücher