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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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spürte Kieselsteine durch die Sohlen seiner Tennisschuhe. Seine Lungen brannten, sein Herz trommelte ein wildes Stakkato gegen seine Brust. Er sah wieder die Dynamitstange in Brads Händen und tauchte Sekunden später in das kühle Wasser des Sees ein.
    Er schnappte unwillkürlich nach Luft. „Ich habe Brad nicht zum Krüppel gemacht, das hat er selbst getan.“
    Brandt lehnte den Kopf gegen die kalte Steinwand. „Es spielt sowieso keine Rolle mehr für uns.“
    Adrian antwortete nicht. Er schüttelte die Erinnerungen ab und kehrte in die Gegenwart zurück. Er musste sich konzentrieren, musste einen Ausweg finden. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Brad würde Eve nicht töten, sie war sein Geschöpf.
    „Brandt?“
    „Mmm?“
    „Wo sind wir hier überhaupt?“
    „Das ist ein alter Bergwerksstollen. Das Haus war im letzten Jahrhundert Sitz der Schieferbergwerksgesellschaft. Im Zweiten Weltkrieg hat ein der Teil der Stollen als Bunkersystem gedient.“
    Adrian tastete nach der Keramikscherbe. „Drehen Sie mir den Rücken zu, damit sich unsere Hände berühren können.“
    „Werden Sie jetzt nicht sentimental, Sykes!“
    „Halten Sie den Mund und tun Sie, was ich Ihnen sage!“ Adrianbegann sich mit den Beinen im Kreis zu bewegen. Brandt folgte seinem Beispiel und warf einen Blick über die Schulter. „Was haben Sie da in der Hand?“
    „Sagen Sie es mir“, forderte Adrian ihn auf.
    „Die Scherbe von einem Blumentopf. Keramik, sieht ziemlich scharf aus.“
    „Nehmen Sie die Scherbe und schneiden Sie diesen verdammten Strick durch!“
    „Warum befreien Sie mich nicht zuerst? Ich kann Ihnen kaum noch schaden.“
    „Hören Sie auf zu diskutieren, Brandt! Jones kann jeden Moment zurückkommen. Wenn es einer von uns mit ihm aufnehmen kann, dann ich!“
    Brandt setzte sich stöhnend in Bewegung, griff nach der Tonscherbe und begann an dem Hanfseil zu sägen. Nach kurzer Zeit war er schweißüberströmt. „Ich spüre mein Bein überhaupt nicht mehr“, sagte er erschöpft.
    „Beißen Sie die Zähne zusammen und machen Sie weiter, Brandt. Sie werden es überstehen!“ Adrian zerrte an seiner Fessel und drehte die Handgelenke hin und her, um den Strick spröde zu machen. „Ich hab’s gleich“, stieß Brandt hervor.
    In diesem Augenblick hörten sie das Quietschen rostiger Türangeln. Jones kam zurück. Brandt ließ die Scherbe fallen und rutschte von Adrian fort.
    Jones betrat den Stollen. Im Dunkeln glimmte die Glut einer Zigarette auf und beleuchtete sein Gesicht blutrot. In seinem Gürtel steckte eine großkalibrige Smith & Wesson, seine Hand hielt einen Benzinkanister.
    „Stehen Sie auf, Sykes!“, bellte er. Adrian erhob sich langsam. Wäre Jones eine halbe Minute später gekommen, hätte Brandtden Strick durchgeschnitten.
    „Kommen Sie hierher, ganz langsam!“
    Adrian stand auf und ging wachsam mit kleinen Schritten auf den Söldner zu. Jones packte ihn grob an der Schulter und stellte ihm ein Bein. Adrian stolperte und stieß mit der Stirn gegen die Blechtür und blieb auf dem Betonboden liegen.
    Jones drehte den Verschluss vom Kanister und spritzte Brandt mit Benzin voll.
    „Was soll das, Jones?“ Adrian schüttelte benommen den Kopf. Jones drehte grinsend den Kopf, zog die Pistole aus dem Gürtel und feuerte drei Schüsse auf Brandt ab. Ohne einen weiteren Blick auf den Wissenschaftler zu werfen, richtete er die Waffe auf Adrian und sagte: „Abmarsch, Sykes!“
    Adrian kam wankend auf die Beine, die Hände noch immer hinter dem Rücken verborgen. „Warum haben Sie ihn erschossen? Er konnte doch überhau...“
    „Halten Sie die Schnauze, Sykes.“ Jones gab ihm einen Stoß und schnippte die Zigarette in den Stollen. Brandts Leiche fing sofort Feuer. Der Söldner packte Adrian am Kragen und stieß ihn vorwärts.
    „Hat Wilson nicht gefunden, was er wollte?“, fragte Adrian über die Schulter gewandt. Ein Hoffnungsschimmer glomm in ihm auf.
    „Er mag’s nicht, wenn er belogen wird. Den Trick müssen Sie mir noch verraten, bevor ich Ihnen die Lichter ausdrehe.“
    „Was soll das heißen? Sie wissen genau, dass ich nicht lügen konnte. Oder waren Sie so dämlich und haben sich im Waldverirrt?“
    „Halt’s Maul“, brüllte Jones und stieß ihn in den Rücken. Darauf hatte Adrian gewartet. Er taumelte einen Schritt nach vorne und schlug lang auf den Boden, dabei zerriss endlich der Kälberstrick. Adrian rollte sich auf den Rücken, benutzte seine Beine wie eine Schere und brachte

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