Das Prometheus Projekt
war, wollte Wilson mehr. Der ursprüngliche Auftrag der DARPA hatte zum Ziel, den perfekten Soldaten zu erschaffen. Aber das, was Wilson begann, hatten sie sicher nicht im Sinn.“
Adrian stöhnte. „Der beste Soldat denkt nicht nach, er stellt keine Befehle in Frage und besitzt kein Hirn.“
„Falsch. Die perfekte Kampfmaschine lässt sich fernsteuern und tut genau das, was seine Erfinder wollen.“
„Aber was hat diese monströsen Veränderungen ausgelöst?“
„Ich habe ihn nicht gesehen, nur die Opfer, die er zurückgelassen hat.“
„Ich glaube nicht, dass Sie sich wünschen sollten, Adam zu begegnen“, sagte Adrian.
„Sie hatten Probleme mit der Aggressivität.“
Adrian hörte schweigend zu. Es kam ihm vor, als sei die Temperatur im Wagen unter den Nullpunkt gesunken.
„Der Blue-Q-Quantencomputer in Adams Kopf war eine exakte Kopie des ersten Chips – mit einigen Verbesserungen und Leistungssteigerungen. Das Ding war so intelligent, dass seine Schöpfer es mit der Angst zu tun bekamen. Und es machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. So sehr sie sich auch anstrengten, es zeigte keine aggressiven Neigungen.“
Adrian runzelte die Stirn. „Aber hängt das nicht von der Programmierung ab?“
„Ich weiß es nicht. Sie hatten große Schwierigkeiten, diese künstliche Intelligenz unter Kontrolle zu halten. Brandt und Stepford experimentierten dann mit genetisch veränderten Toxoplasmoseviren.“
„Man nimmt an, dass diese Viren bei Menschen zu aggressiven Verhaltensänderungen führen“, murmelte Adrian. „Aber wie konnten sie damit Adams künstliches Gehirn beeinflussen?“
„Das haben sie nicht. Das Ding hat das selbst erledigt. Es hat eine zielgerichtete Evolution in Gang gesetzt. Wilson ist ein moderner Dr. Frankenstein, und ohne jeden Skrupel.“ Sehner atmete schwer in den Hörer. „Sind Sie sicher, dass Ihre Frau im Stützpunkt bei Wilson ist?“, fragte er.
„Nein.“
„Aus Husseks Unterlagen geht hervor, dass Adam eine tiefe Zuneigung für Eve empfand. Aber sie schrie und verkroch sich vor Angst, wenn er sich ihr nur näherte. Hussek schreibt, dass habe Adam wahnsinnig vor Wut gemacht. Die beiden standen in telepathischer Verbindung. Es muss ein Nebeneffekt ihrer künstlichen Gehirne sein, den niemand vorausgesehen hatte.“
„Darum hat er die Burg überfallen“, murmelte Adrian. „Er hatte es nicht auf mich abgesehen, er wollte Eve!“
Adriansah plötzlich Jones kantiges Gesicht vor seinen Augen. „Mister Wilson mag’s nicht, wenn er belogen wird. Den Trick müssen Sie mir noch verraten, bevor ich Ihnen die Lichter ausdrehe“ , hatte er gesagt. Sie waren zum Blockhaus gefahren, aber sie hatten Eve nicht gefunden. Weil Eve nicht dort war. Weil Eve bei Adam war!
Bot Gott ihm eine letzte Wette an? War er auf den Geschmack gekommen?
„Wie sollen wir sie finden?“, fragte Adrian verzweifelt.
Sehners Stimme dröhnte aus dem Handy. „Wir bleiben bei unserem Plan, Dr. Sykes. Warten Sie unter allen Umständen auf mich, bevor Sie in den Stützpunkt gehen! Ich verspreche Ihnen, dass wir Wilson festnageln werden. Und wenn wir ihn haben, finden wir auch Ihre Frau!“
Sehners Stimme drang aus weiter Entfernung an sein Ohr.
„Ich habe Windhagen auf Wilson angesetzt. Er mag nicht viel Erfahrung auf der Straße gesammelt haben, aber er ist ein Ass, wenn es um Recherche geht. Wissen Sie, was die DARPA ist?“
Adrian erwachte aus einem Alptraum, der ihm in die Wirklichkeit folgte. „Ja“, sagte er. „Eine Forschungsabteilung des amerikanischen Verteidigungsministeriums.“
„Wilson hat im Auftrag der DARPA als Beobachter an einem Projekt zur Erforschung künstlicher Intelligenz in Lausanne teilgenommen. Kurz darauf kündigten mehrere Wissenschaftler ihre Stellung in der Schweiz und tauchten unter.“
„Uncle Sam hat eine Menge Geld“, sagte Adrian. „Mehr als Sie sich vorstellen können.“
„Die Leute von der DARPA fielen aus allen Wolken, als sie erfuhren, dass Brad Wilson nicht mehr in der Schweiz ist. Windhagen hat Ihre Landsleute ganz schön aufgescheucht!“
Sehner berichtete, dass Sie vor zwei Stunden einen Rückruf aus den Staaten bekamen und Mitarbeiter des FBI sich für die Zuarbeit bedankten. Dank Windhagens Anfrage konnten sie die Verbindung zu einem Mitarbeiter in der Finanzverwaltung des Verteidigungsministeriums herstellen, der schon längere Zeit unter Verdacht stand, Gelder zu unterschlagen. Der Mann mit Namen Peter Jameson war hoch
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