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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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auf. »Was soll das für eine Krankheit sein, bei der keine Medikamente helfen? Auch wenn Ihr fünfzigtausend Taler für Eure Maschine erhalten habt, Ihr solltet Euer Geld lieber sparen, statt es für Medizin zu verschwenden! Jeden Morgen gieße ich ihr einen Kräutertee auf. Ich sage Euch, das ist besser als all die teure Arznei!«
    Orffyreus erhob sich, begann sein Hemd zuzuknöpfen und warf der Magd einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Ich habe recht!«, fügte sie beleidigt hinzu. »Selbst die Kinder vernachlässigt sie. Ich bin ihnen doch mittlerweile eine bessere Mutter, als Eure Frau es je war!«
    »Du bist bösartig!«, empörte sich Orffyreus und sah sie voll Verachtung an.
    Anne Rosine lächelte und ließ sich wieder nach hinten fallen, wobei sie mit ihren Händen ihr Mieder weitete, sodass ihre Brüste ganz entblößt waren. »Aber das mögt Ihr doch, mein Herr, oder?«
    Orffyreus hielt inne und zögerte kurz. Dann machte er einen schnellen Schritt nach vorn und beugte sich über die Magd. »Wehe, du bist laut!«
    Er zog an ihrem Kleid.
    Anne Rosine stieß einen Lustschrei aus, der im ganzen Haus zu vernehmen war.

117
    Ich tauchte durch einen tiefen See. Aus irgendeinem Grund benötigte ich keinen Sauerstoff. Um mich herum waren prachtvolle Korallen, und ich genoss ihren Anblick. Obwohl ich unter Wasser war, stiegen mir die verschiedensten Düfte in die Nase. Ein Geruch wurde immer intensiver und begann, mich zu stören. Ich wandte mein Gesicht ab und versuchte, dem Gestank auszuweichen. Doch wohin ich auch schwamm, der Geruch wurde stärker.
    »Jetzt kommt er!«, rief eine Stimme.
    Verwirrt blickte ich in das Gesicht eines Mannes. Es kam mir irgendwie bekannt vor. Mit seiner großen, prankenartigen Hand tätschelte er meine Wange.
    »Er ist wieder da«, sagte er und wandte sich von mir ab. »Das mit dem Feuerzeugbenzin war eine gute Idee!«
    Seine Stimme hallte unnatürlich wider. In diesem Moment setzten die Kopfschmerzen ein. Benommen setzte ich mich auf. Am Rücken und Hinterkopf spürte ich eine große Kälte. Ich griff mir ins Gesicht, das klatschnass war, rieb mir die Schläfen und schaute mich um. Überall erblickte ich Marmor. Wo bin ich? , versuchte ich zu fragen, bekam jedoch kein Wort heraus. Mein Kehlkopf brannte. Ich räusperte mich mehrmals. »Wo bin ich?«, brachte ich schließlich krächzend hervor.
    »Wir haben uns schon Sorgen um Sie gemacht!«, sagte eine erleichterte Stimme zu meiner Rechten.
    Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Neben mir stand ein Mann, der eine Wasserflasche in der Hand hielt. Er schien kaum älter als ich zu sein, war schlank und wirkte gepflegt. Seine Jeans und sein schwarzer Pullover sahen recht edel aus. Mit seinem hohen Stirnansatz, seinen hervorstehenden Wangenknochen und den schmalen Lippen machte er auf mich einen slawischen Eindruck.
    Er hielt mir die leere Wasserflasche entgegen und lächelte. »Verzeihen Sie, dass wir Sie nass gemacht haben, aber Sie waren einfach nicht wach zu bekommen. Dimitrij hat offenbar ein wenig übertrieben, als er sie überreden wollte, mit ihm zu kommen.«
    Jetzt erinnerte ich mich an die Szene vor der Patentanwaltskanzlei. Ich drehte den Kopf nach links und erblickte den Mann, der an der Herkules-Statue Julia entführt und vor der Patentkanzlei David und Steve zu Boden geschlagen hatte.
    »Wo ist Julia?«, fragte ich und schaute mich suchend um.
    Der ganze Raum war aus glänzendem Marmor. Der Boden schimmerte fast weiß; die Wände und die Decke, die aus mehreren Kuppeln bestand, waren in Rottönen gehalten. Große Fenster ließen viel Licht herein. In der Mitte versperrte eine mehrere Meter breite Säule den Blick in den restlichen Saal. Überall standen Statuen.
    »Ist sie hier? Ich will sie sehen!«, verlangte ich.
    Ich versuchte aufzustehen, merkte aber, dass meine Beine zitterten und mich nicht trugen, und sank wieder zurück. Ich saß auf einem Vorsprung, der ebenfalls aus Marmor zu sein schien, und lehnte gegen eine der Wände. Ich wandte mich wieder dem Mann mit der Wasserflasche zu.
    »Ist sie hier?«, erkundigte ich mich erneut.
    Er sah mich ratlos an und schaute Hilfe suchend zu dem Mann, der mich offensichtlich hierhergebracht hatte. Ich folgte seinem Blick und sah gerade noch, wie der Mann den Kopf schüttelte. Ich lehnte mich wieder zurück. Der kalte Marmor kühlte angenehm meinen schmerzenden Nacken.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Ich habe Ihnen mithilfe des USB-Internetsticks absichtlich

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