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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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murmelte er.
    Als der staksige Gaukler die Leiter vom
Heuboden herunterkletterte, sagte Lan verdrießlich: »Ist das auch ein Teil des
Großen Musters, Moiraine Sedai?«
    Â»Alles ist ein Teil des Musters, mein
alter Freund«, antwortete Moiraine sanft. »Wir können uns das nicht aussuchen.
Aber wir werden ja sehen.«
    Thom setzte die Füße auf den Boden des
Stalles, drehte sich von der Leiter weg und wischte sich die Strohhalme von dem
Flickenumhang. »Tatsächlich«, sagte er ungezwungen, »könnte man sagen, dass ich
auf Gesellschaft bestehe. Ich habe viele Stunden gebraucht und viele Krüge Bier
geleert, um darüber nachzudenken, wie ich dereinst meine Tage beschließen
werde. Der Kochtopf eines Trollocs tauchte allerdings dabei nicht auf.« Er sah
misstrauisch das Schwert des Behüters an. »Das da ist nicht nötig. Ich bin kein
Käse, den man aufschneidet.«
    Â»Meister Merrilin«, sagte Moiraine, »wir
müssen schnell aufbrechen und befinden uns höchstwahrscheinlich in großer
Gefahr. Die Trollocs sind immer noch da draußen, und wir reiten bei Nacht. Seid
Ihr sicher, dass Ihr mit uns reisen möchtet?«
    Thom betrachtete sie alle mit einem
rätselhaften Lächeln. »Wenn es nicht zu gefährlich für das Mädchen ist, dann
kann es das auch für mich nicht sein. Außerdem, welcher Gaukler nähme nicht
gern ein wenig Gefahr in Kauf, wenn er dafür seine Kunst in Tar Valon zeigen
kann?«
    Moiraine nickte, und Lan schob sein
Schwert in die Scheide zurück. Rand fragte sich plötzlich, was wohl geschehen
wäre, hätte Thom seine Meinung geändert oder Moiraine nicht genickt. Der
Gaukler sattelte sein Pferd, als wären ihm solche Gedanken nie gekommen, aber
Rand bemerkte, dass er Lans Schwert mehr als einmal ansah.
    Â»Nun denn«, sagte Moiraine, »welches
Pferd soll Egwene benutzen?«
    Â»Die Pferde des Händlers sind genauso
schlecht wie die Dhurran-Hengste«, antwortete der Behüter mürrisch. »Kräftig,
aber sie kommen nur langsam voran.«
    Â»Bela«, sagte Rand. Lans Blick traf ihn,
und er wünschte, er hätte seinen Mund gehalten. Aber Egwene war nicht davon
abzubringen, also blieb ihm nichts anderes übrig, als zu helfen. »Bela ist
vielleicht nicht so schnell wie die anderen, aber sie ist kräftig. Ich reite
sie manchmal. Sie kann mithalten.«
    Lan schaute in Belas Box, wobei er leise
vor sich hin fluchte. »Sie ist vielleicht ein wenig besser als die anderen«,
sagte er schließlich. »Ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben.«
    Â»Dann muss es sein«, sagte Moiraine.
»Rand, such bitte einen Sattel für Bela. Schnell jetzt! Wir haben uns schon zu
lange aufgehalten.«
    Rand suchte rasch einen Sattel und eine
Decke im Sattelraum und holte Bela dann aus ihrer Box. Die Stute drehte den
Kopf und sah ihn in schlaftrunkener Überraschung an, als er ihr den Sattel auf
den Rücken legte. Wenn er sie einmal ritt, dann gewöhnlich ohne Sattel; sie war
nicht daran gewöhnt. Er sprach beruhigend auf sie ein, während er den
Sattelgurt befestigte, und sie nahm es mit einem Schütteln der Mähne hin.
    Er nahm Egwene ihr Bündel ab und schnallte
es hinter den Sattel. Derweil stieg sie auf und ordnete ihren Rock. Der war
nicht als Hosenrock geteilt, also konnte man ihre Wollstrümpfe bis zum Knie
sehen. Sie trug die gleichen Schuhe aus weichem Leder wie die anderen Mädchen
aus dem Dorf. Sie waren keineswegs geeignet für eine Reise nach Wachhügel,
geschweige denn nach Tar Valon.
    Â»Ich bin immer noch der Meinung, dass du
nicht mitkommen solltest«, sagte Rand. »Ich habe das mit den Trollocs nicht
erfunden. Aber ich verspreche dir, dass ich auf dich aufpassen werde.«
    Â»Vielleicht muss ich auf dich aufpassen«,
antwortete sie leichthin. Als er sie verzweifelt ansah, lächelte sie und strich
ihm übers Haar. »Ich weiß, dass du auf mich aufpassen wirst, Rand. Wir werden
beide aufeinander aufpassen. Aber jetzt sieh zu, dass du auf dein Pferd
kommst.«
    Er merkte, dass alle anderen bereits
aufgesessen waren und auf ihn warteten. Das einzige Pferd, das noch ohne Reiter
war, war Wolke, ein großer Grauer mit schwarzer Mähne, der Jon Thane gehört
hatte. Rand kletterte in den Sattel, allerdings nicht ohne Schwierigkeiten,
denn der Graue warf den Kopf hoch und tänzelte seitwärts, als er den Fuß in

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