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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aussieht? Ich habe davon genauso lange geträumt wie ihr, und ich
habe nicht vor, diese Gelegenheit zu versäumen.«
    Â»Wie hast du herausgefunden, dass wir
abreisen?«, wollte Rand wissen. »Und außerdem kannst du nicht mitkommen. Wir
gehen ja nicht aus purem Vergnügen fort. Die Trollocs sind hinter uns her.«
    Sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
Er lief rot an und stand ganz steif vor Entrüstung da.
    Â»Zuerst«, erklärte sie ihm geduldig, »sah
ich Mat herumschleichen. Dann sah ich, wie Perrin diese lächerliche Riesenaxt
unter seinem Umhang verbarg. Ich wusste, dass Lan ein Pferd gekauft hatte, und
plötzlich fragte ich mich, wozu er ein weiteres Pferd brauchte. Und wenn er
eines kaufte, konnte er auch noch mehr kaufen. Und da Mat und Perrin herumschlichen
wie Kälber, die vorgeben, Füchse zu sein … Na ja, es gab nur eine Antwort. Ich
bin mir nicht klar darüber, ob ich überrascht bin oder nicht, dich auch hier zu
finden, Rand, nachdem du so oft über deine Tagträume gesprochen hast. Aber wenn
Mat und Perrin in der Sache drinstecken, sollte ich eigentlich wissen, dass du
auch mit von der Partie bist.«
    Â»Ich muss gehen, Egwene«, sagte Rand.
»Wir alle müssen gehen oder die Trollocs kommen zurück.«
    Â»Die Trollocs!« Egwene lachte ungläubig.
»Rand, wenn du dich entschlossen hast, etwas von der Welt sehen zu wollen,
schön und gut, aber tisch mir nicht so ein Märchen auf!«
    Â»Es ist wahr«, sagte Perrin gerade, als
Mat begann: »Die Trollocs …«
    Â»Genug«, sagte Moiraine ruhig, doch das
Gespräch war wie mit einem Messer abgeschnitten. »Hat noch jemand etwas
bemerkt?« Ihre Stimme klang sanft, aber Egwene schluckte und richtete sich auf,
bevor sie antwortete.
    Â»Nach der letzten Nacht denken sie nur
noch an den Wiederaufbau und daran, was zu tun ist, wenn es wieder geschieht.
Sie sehen nichts anderes, es sei denn, man hält es ihnen direkt unter die Nase.
Und ich habe niemandem von meinem Verdacht erzählt. Niemandem!«
    Â»Sehr gut«, sagte Moiraine nach einer
Pause. »Du kannst mit uns kommen.«
    Lans Gesicht zeigte einen Augenblick lang
Überraschung. Dann war sie wieder verflogen, und er blieb äußerlich ruhig, doch
zornig brach es aus ihm heraus: »Nein, Moiraine!«
    Â»Es ist jetzt ein Teil des Großen
Musters, Lan.«
    Â»Das ist lächerlich!«, gab er zurück. »Es
gibt keinen Grund, warum sie mitkommen sollte, und alle Gründe sprechen sogar
dagegen.«
    Â»Es gibt einen Grund dafür«, sagte
Moiraine gelassen. »Ein Teil des Musters, Lan.« Das steinerne Gesicht des
Behüters zeigte keine Regung, doch er nickte langsam.
    Â»Aber Egwene«, sagte Rand, »die Trollocs
werden uns jagen. Wir werden nicht in Sicherheit sein, bevor wir Tar Valon
erreichen.«
    Â»Versuch nicht, mir Angst einzujagen«,
bat sie. »Ich komme mit.«
    Rand kannte diesen Tonfall. Er hatte ihn
nicht mehr vernommen, seit sie zu der Ansicht gekommen war, nur Kinder
kletterten auf die höchsten Bäume, aber er erinnerte sich gut daran. »Wenn du
glaubst, es macht Spaß, von Trollocs gejagt zu werden …«, begann er, aber
Moiraine unterbrach ihn.
    Â»Wir haben keine Zeit mehr für solche
Debatten. Wenn wir sie zurücklassen, Rand, könnte sie das ganze Dorf in Aufruhr
bringen, bevor wir noch eine Meile weg sind, und das würde ganz sicher den
Myrddraal warnen.«
    Â»Das würde ich nicht tun!«, protestierte
Egwene.
    Â»Sie kann auf dem Pferd des Gauklers
reiten«, sagte der Behüter. »Ich werde ihm genug Geld dalassen, damit er ein
anderes Pferd kaufen kann.«
    Â»Das ist kaum möglich«, hallte Thom
Merrilins Stimme vom Heuboden wider. Diesmal fuhr Lans Schwert aus der Scheide,
und er steckte es nicht zurück, als er nach dem Gaukler Ausschau hielt.
    Thom warf eine Deckenrolle hinunter, zog
sich dann die Riemen des Flötenkastens und der Laute über den Rücken und
schulterte pralle Satteltaschen. »Dieses Dorf braucht mich nicht, und
andererseits habe ich meine Künste noch nie in Tar Valon gezeigt. Obwohl ich
für gewöhnlich allein reise, habe ich nach der letzten Nacht nichts mehr gegen
das Reisen in Gesellschaft.«
    Der Behüter sah Perrin scharf an, und
dieser trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe nicht daran
gedacht, auf dem Heuboden nachzusehen«,

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