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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Stalltür steckten sie die
Köpfe zusammen und sprachen leise miteinander.
    Rand schüttelte den Kopf. »Ich weiß
nicht, aber sie hatte Recht damit, dass nur unsere beiden Höfe angegriffen
wurden. Und sie griffen Meister Luhhans Haus und die Schmiede zuerst an, als
sie hier im Dorf waren. Ich habe den Bürgermeister gefragt. Es ist genauso
leicht möglich, dass sie hinter uns her sind wie hinter irgendjemand anderem.«
Plötzlich bemerkte er, dass beide ihn groß ansahen.
    Â»Du hast den Bürgermeister gefragt?«,
entgegnete Mat ungläubig. »Sie sagte doch, dass wir es niemandem erzählen
dürften.«
    Â»Ich habe ihm nicht erzählt, warum ich es
wissen will«, protestierte Rand. »Wollt ihr mir weismachen, ihr habt mit
niemandem darüber gesprochen, dass ihr das Dorf verlasst?«
    Perrin zuckte schuldbewusst die Achseln.
»Moiraine sagte ›niemandem‹.«
    Â»Wir haben Zettel geschrieben«, sagte
Mat. »Für unsere Familien. Sie werden sie morgen früh finden. Rand, meine
Mutter glaubt, Tar Valon käme noch vor Shayol Ghul.« Er lachte ein wenig, um zu
zeigen, dass er ihre Anschauung nicht teilte. Es klang nicht sehr überzeugend.
»Sie würde mich im Keller einsperren, wenn sie wüsste, dass ich auch nur mit
dem Gedanken spiele dorthinzugehen.«
    Â»Meister Luhhan ist so stur wie ein
Felsblock«, fügte Perrin hinzu, »und Frau Luhhan ist noch schlimmer. Wenn ihr
gesehen hättet, wie sie in den Trümmern des Hauses herumgrub und sagte, sie
hoffe, die Trollocs kämen wieder, damit sie sie in die Finger bekäme …«
    Â»Versengen soll mich das Licht, Rand«,
sagte Mat. »Ich weiß, sie ist eine Aes Sedai, aber die Trollocs waren wirklich
hier. Sie sagte, wir sollten es niemandem erzählen. Wenn schon eine Aes Sedai
nicht weiß, was man dagegen tun kann – wer dann?«
    Â»Keine Ahnung.« Rand rieb sich die Stirn.
Sein Kopf schmerzte, und er konnte diesen Traum nicht loswerden. »Mein Vater
glaubt ihr. Zumindest stimmte er zu, dass wir gehen müssten.«
    Plötzlich stand Moiraine in der Tür. »Du
hast mit deinem Vater über diese Reise gesprochen?« Sie war von Kopf bis Fuß in
dunkles Grau gekleidet, mit einem Hosenrock zum Reiten, und nun war der
Schlangenring der einzige Gegenstand aus Gold, den sie noch trug.
    Rand beäugte ihren Wanderstock. Trotz der
Flammen, die er gesehen hatte, sah er keine verkohlten Stellen und nicht einmal
Ruß. »Ich konnte nicht aufbrechen, ohne es ihm zu erzählen.«
    Sie betrachtete ihn einen Moment lang mit
gespitzten Lippen, bevor sie sich an die anderen wandte. »Und habt ihr auch
beschlossen, dass ein Zettel nicht genügt?« Mat und Perrin redeten
durcheinander und versicherten ihr, sie hätten lediglich Zettel hinterlassen,
so wie sie gesagt hatte. Sie nickte, brachte sie mit einer Handbewegung zum
Schweigen und blickte Rand scharf an. »Was geschehen ist, wurde bereits in das
Muster eingewebt. Lan?«
    Â»Die Pferde stehen bereit«, sagte der
Behüter, »und wir haben genügend Proviant dabei, um Baerlon zu erreichen, und
noch etwas als Reserve. Wir können jederzeit aufbrechen. Ich schlage vor:
gleich jetzt.«
    Â»Nicht ohne mich.« Egwene schlüpfte in
den Stall, im Arm ein in ein Tuch gewickeltes Bündel. Rand stolperte beinahe
über die eigenen Füße.
    Lans Schwert war schon halb aus der
Scheide gezogen, doch als er sie erkannte, schob er die Klinge zurück, und
seine Augen wurden ausdruckslos. Perrin und Mat beteuerten, dass sie Egwene
nichts von ihrer Abreise gesagt hätten. Die Aes Sedai beachtete sie nicht; sie
blickte Egwene an und tippte sich gedankenversunken mit einem Finger auf die
Lippen.
    Die Kapuze von Egwenes dunkelbraunem
Umhang war hochgezogen, doch nicht genug, um den trotzigen Gesichtsausdruck zu
verbergen, mit dem sie Moiraine in die Augen sah. »Ich habe hier alles, was ich
brauche, einschließlich Verpflegung. Und ich werde nicht hier bleiben. Ich habe
vielleicht nie wieder eine Möglichkeit, die Welt jenseits der Zwei Flüsse
kennen zu lernen.«
    Â»Das wird kein Picknickausflug zum
Wasserwald, Egwene«, grollte Mat. Er trat einen Schritt zurück, als sie ihn mit
zusammengezogenen Augenbrauen anblickte.
    Â»Danke, Mat. Ohne dich hätte ich das gar
nicht bemerkt. Glaubt ihr, ihr drei wärt die Einzigen, die wissen wollen, wie
es draußen

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