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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Kopf.
»Keine Zeit«, murmelte er in sich hinein. »Beeil dich, hat sie gesagt.«
    Schnell schritt er hinüber, wo die fünf
Pferde aufgezäumt und gesattelt im dämmrigen Lichtkreis standen. Zwei davon
waren der schwarze Hengst und die weiße Stute, die Rand schon zuvor gesehen
hatte. Die anderen waren wohl nicht so groß und geschmeidig, schienen aber zum
Besten zu gehören, was die Zwei Flüsse aufbieten konnten. Lan überprüfte die
Sattelgurte und die Lederriemen, die ihre Satteltaschen, Wasserschläuche und
Deckenrollen hinter den Sätteln festhielten.
    Rand und seine Freunde lächelten sich
unsicher an, und er bemühte sich sehr, den Eindruck zu erwecken, als könne er
den Aufbruch gar nicht erwarten.
    Zum ersten Mal bemerkte Mat das Schwert
an Rands Seite, und er zeigte darauf. »Wirst du jetzt auch ein Behüter?« Er
lachte, hielt aber gleich mit einem schnellen Seitenblick auf Lan inne. Der
Behüter hatte offensichtlich nichts bemerkt. »Oder zumindest Leibwächter eines
Kaufmanns?«, fuhr Mat mit einem Grinsen fort, das ein wenig gezwungen wirkte.
Er hob seinen Bogen. »Die Waffe eines ehrlichen Mannes ist nicht gut genug für
ihn.«
    Rand überlegte, ob er sein Schwert
schwenken sollte, aber Lans Anwesenheit hielt ihn davon ab. Der Behüter blickte
nicht einmal in ihre Richtung, aber er war sicher, dass er alles aufnahm, was
um ihn herum geschah. Also sagte er beiläufig: »Es könnte nützlich sein«, als
sei das Tragen eines Schwerts nichts Besonderes.
    Perrin versuchte, etwas unter seinem
Umhang zu verbergen. Rand erhaschte einen Blick auf einen breiten Ledergürtel
um die Taille des Schmiedlehrlings. Der Stiel einer Axt steckte in einer
Gürtelschlaufe.
    Â»Was hast du denn da?«, fragte er.
    Â»Noch ein Leibwächter«, johlte Mat.
    Der junge Mann mit dem struppigen Haar
sah Mat mit einem Stirnrunzeln an, das darauf hindeutete, dass er schon mehr
als einmal Ziel von Mats Spott gewesen war. Dann seufzte er tief und öffnete
den Umhang weit genug, um seine Axt zu enthüllen. Es war keine gewöhnliche
Holzfälleraxt. Mit einer breiten halbmondförmigen Schneide auf einer Seite und
einem gekrümmten Haken auf der anderen wirkte sie genauso fremdartig wie Rands
Schwert. Doch Perrins Hand ruhte mit einer gewissen Vertrautheit auf dem Stiel.
    Â»Meister Luhhan hat sie vor etwa zwei
Jahren für den Leibwächter eines Wollaufkäufers gemacht. Aber als sie fertig
war, wollte der Bursche den vereinbarten Preis nicht zahlen, und Meister Luhhan
gab sie nicht für weniger her. Er hat sie mir gegeben, als …« Er räusperte sich
und sah Rand genauso warnend an wie vorher Mat. »… als er sah, wie ich damit
übte. Er sagte, ich könne sie haben, weil er sowieso nichts damit anfangen
könne.«
    Â»Ãœben«, spöttelte Mat, bewegte aber die
Hände in einer beruhigenden Geste, als Perrin den Kopf hob. »Wie du sagst. Es
ist gut, wenn einer von uns mit einer richtigen Waffe umgehen kann.«
    Â»Dieser Bogen ist eine richtige Waffe«,
sagte Lan unvermittelt. Er stützte einen Arm auf den Sattel seines großen
Rappen und betrachtete sie ernst. »Auch die Steinschleudern, mit denen ich die
Dorfjungen gesehen habe. Es macht keinen Unterschied, dass ihr bisher nur
Kaninchen gejagt oder Wölfe vertrieben habt. Alles kann zu einer Waffe werden,
wenn man den Willen und die Kraft dazu hat. Von den Trollocs einmal abgesehen,
solltet ihr euch daran erinnern, bevor wir die Zwei Flüsse verlassen, wenn ihr
Tar Valon lebendig erreichen wollt.«
    Perrin verzog das Gesicht und verbarg die
Axt unter seinem Umhang. Mat blickte auf seine Füße hinunter und schob mit den
Zehen Strohhalme beiseite. Der Behüter brummte und wandte sich wieder seiner
Überprüfung zu. Das Schweigen zog sich in die Länge.
    Â»Es ist nicht gerade so wie in den
Geschichten«, sagte Mat schließlich.
    Â»Ich weiß nicht«, meinte Perrin mürrisch.
»Trollocs, ein Behüter, eine Aes Sedai. Was wollt ihr denn noch?«
    Â»Aes Sedai«, flüsterte Mat, der sich
anhörte, als fröre er.
    Â»Glaubst du ihr, Rand?«, fragte Perrin.
»Ich meine, was können die Trollocs von uns wollen?«
    Gleichzeitig sahen sie alle den Behüter
an. Lan schien sich auf den Sattelgurt der weißen Stute zu konzentrieren. Die
drei zogen sich ein Stück von ihm zurück. An der

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