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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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– was würde sie tun, wenn sie es wüsste?
    Er bemerkte, dass ihn die Leute im
Vorübergehen anstarrten und dass er Selbstgespräche führte. Er strich seinen
Mantel glatt und richtete sich auf. Er musste mit jemandem sprechen. Die Köchin
hatte gesagt, einer der anderen sei nicht ausgegangen. Es kostete ihn Mühe,
nicht zu rennen.
    Als er an die Tür des Zimmers klopfte, in
dem die anderen Jungen geschlafen hatten, und schließlich den Kopf
hineinsteckte, war nur Perrin da, der noch im Bett lag. Er verdrehte den Kopf
auf dem Kissen, um Rand anzusehen, und schloss die Augen wieder. Mats Bogen und
Köcher standen in einer Ecke.
    Â»Ich hörte, dass du dich nicht wohl
fühlst«, sagte Rand. Er trat ein und setzte sich auf das danebenstehende Bett.
»Ich wollte nur reden …« Er wusste nicht, wie er anfangen sollte. »Wenn dir
schlecht ist«, sagte er halb im Aufstehen, »solltest du vielleicht besser
schlafen. Ich kann ja gehen.«
    Â»Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder
schlafen werde«, seufzte Perrin. »Ich hatte einen schlimmen Traum, wenn du es
schon wissen willst, und ich konnte danach nicht mehr einschlafen. Mat wird es
dir bestimmt auch erzählen. Er lachte heute Morgen, als ich den anderen
erzählte, warum ich zu müde war, um mit ihnen auszugehen, aber er hat auch
geträumt. Ich habe ihm in der Nacht zugehört, denn er wälzte sich im Bett hin
und her und sprach im Schlaf, und keiner kann mir weismachen, dass er gut
geschlafen hat.« Er hielt sich einen starken Arm vor die Augen. »Licht, bin ich
vielleicht müde! Wenn ich ein oder zwei Stunden hier bleibe, fühle ich mich
vielleicht wohler und kann aufstehen. Mat wird es mir nie verzeihen, wenn ich
Baerlon wegen eines Traums nicht anschaue.«
    Rand leckte sich die Lippen und fragte:
»Hat er eine Ratte getötet?«
    Perrin senkte den Arm und blickte ihn an.
»Du auch?«, fragte er schließlich. Als Rand nickte, fügte er hinzu: »Ich
wünschte, ich wäre wieder zu Hause. Was sollen wir tun? Hast du es schon
Moiraine erzählt?«
    Â»Nein, noch nicht. Vielleicht lasse ich
es auch bleiben. Wie steht’s mit dir?«
    Â»Er sagte … Blut und Asche, Rand, ich
weiß es nicht.« Perrin stützte sich auf den Ellbogen. »Glaubst du, dass Mat den
gleichen Traum hatte? Er lachte, aber es klang gezwungen, und er schaute mich
so komisch an, als ich erzählte, ich hätte wegen eines Traums nicht mehr
geschlafen.«
    Â»Vielleicht träumte er das Gleiche«,
sagte Rand. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass er sich so erleichtert
fühlte, nicht der Einzige mit Albträumen zu sein. »Ich wollte Thom um Rat
fragen. Er hat viel von der Welt gesehen. Du … du denkst wohl auch, wir sollten
es Moiraine nicht erzählen, oder?«
    Perrin ließ sich in die Kissen
zurückfallen. »Du hast gehört, was man sich über die Aes Sedai erzählt. Glaubst
du, wir können Thom vertrauen? Wenn wir überhaupt jemandem vertrauen können.
Rand, wenn wir lebend aus dieser Sache herauskommen, wenn wir jemals heimkommen
und du hörst mich sagen, ich wolle Emondsfelde wieder verlassen – auch wenn es
nur für eine Reise nach Wachhügel ist –, dann gib mir einen Tritt. Klar?«
    Â»So solltest du nicht sprechen«, sagte
Rand. Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln, so gut gelaunt, wie er es gerade
fertig brachte. »Natürlich kehren wir wieder heim. Komm, steh auf! Wir sind in
einer Stadt und haben einen ganzen Tag Zeit, sie anzusehen. Wo sind deine
Kleider?«
    Â»Geh du nur. Ich will noch eine Weile
liegen bleiben.« Perrin legte den Arm wieder über die Augen. »Geh du nur vor.
Ich komme in ein oder zwei Stunden nach.«
    Â»Du wirst es bereuen«, sagte Rand beim
Aufstehen. »Denk mal daran, was du alles versäumst.« Er blieb an der Tür noch
einmal stehen. »Baerlon. Wie oft haben wir darüber gesprochen, dass wir eines
Tages Baerlon sehen wollten!« Perrin lag mit bedeckten Augen da und sagte kein
Wort. Kurz darauf verließ Rand das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Im Flur lehnte er sich an die Wand. Sein
Lächeln verflog. Sein Kopf schmerzte schlimmer als zuvor. Er konnte nicht mehr
viel Begeisterung für Baerlon empfinden. Er konnte überhaupt keine Begeisterung
für irgendetwas aufbringen.
    Ein Zimmermädchen kam mit einem Arm
voller Bettlaken an ihm

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