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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ecken der Welt reiten die
Jäger, zu den acht Säulen des Himmels, wo der Wind der Zeit weht und das
Schicksal die Kleinen wie die Großen bei der Stirn packt. Nun ist Rogosch von
Talmour, Rogosch Adlerauge, berühmt am Hof des Hochkönigs, gefürchtet an den
Hängen des Shayol Ghul, der größte aller Jäger …« Die Jäger waren immer
gefürchtete Helden – allesamt.
    Rand machte seine beiden Freunde aus und
zwängte sich neben Perrin an das Ende einer Sitzbank. Küchengerüche, die durch
den Raum zogen, erinnerten ihn an seinen Hunger, doch sogar die Leute, die ihr
Essen vor sich stehen hatten, beachteten es kaum. Die Kellnerinnen, die
eigentlich hätten bedienen sollen, standen verzaubert da, die Hände in die
Schürzen verkrampft, und sahen den Gaukler an. Niemand schien etwas dagegen zu
haben. Zuhören war besser als essen, ganz gleich, wie gut das Essen auch sein
mochte.
    Â»â€¦Â seit dem Tag ihrer Geburt hat der
Dunkle König Blaes als sein Eigen betrachtet, aber nie wird er ihre Zustimmung
gewinnen. Blaes von Matuchin ist keine Schattenfreundin! Stark wie eine Esche
steht sie da, biegsam wie der Zweig einer Weide, schön wie eine Rose.
Goldhaarige Blaes. Bereit, zu sterben, um nicht nachgeben zu müssen. Doch
lauscht! Von den Türmen der Stadt klingt das Schmettern von Trompeten, ehern
und kühn. Ihre Herolde verkünden die Ankunft eines Helden an ihrem Hof.
Trommelklang rollt, und Beckenschläge erklingen! Rogosch Adlerauge kommt, um
ihr zu huldigen …«
    â€ºRogosch Adlerauges Handel‹ neigte sich
dem Ende zu, aber Thom unterbrach die Erzählung nur, um seine Kehle aus einem
Bierkrug zu befeuchten, und dann erklang ›Lians Wehr‹. Dem folgte dann ›Der
Fall von Aleth-Loriel‹ und ›Gaidal Cains Schwert‹ und ›Der letzte Ritt von Buad
von Albhain‹. Als sich der Abend hinzog, wurden die Pausen länger, und als Thom
schließlich die Laute weglegte und zur Flöte griff, wusste jeder, dass die
Erzählung für diesen Abend beendet war. Zwei Männer begleiteten Thom auf einer
Trommel und einem Hackbrett, aber sie saßen neben dem Tisch, während er noch
immer auf ihm stand.
    Die drei jungen Männer aus Emondsfelde
begannen bei den ersten Tönen von ›Der Wind, der die Weide beugt‹
mitzuklatschen, und sie waren nicht die Einzigen. Es war ein besonders
beliebtes Lied, sowohl in den Zwei Flüssen wie auch in Baerlon, schien es. Hier
und da fielen Stimmen ein, und sie klangen nicht so falsch, dass man sie hätte
zum Schweigen bringen müssen.
    Â»Meine Liebe ist fort, weggeweht,
    vom Wind, der die Weide beugt,
    und alles Land wird niedergedrückt
    vom Wind, der die Weide beugt.
    Doch will ich sie halten, fest und
treu, in meiner Erinnerung,
    ihre Kraft macht meine Seele stark, ihre Liebe wärmt mein Herz.
    So steh ich, wo wir einst uns liebten,
    trotz des Winds, der die Weide beugt.«
    Das zweite Lied war nicht so
traurig. ›Nur einen Eimer Wasser‹ schien im Gegensatz dazu sogar noch
fröhlicher als sonst üblich, und das hatte der Gaukler vielleicht auch bezweckt.
Die Leute beeilten sich, Tische wegzuschieben und eine Tanzfläche freizumachen.
Bald warfen sie die Beine im Takt, bis die Wände wackelten von all dem Stampfen
und Wirbeln. Der erste Tanz endete. Lachende Tänzer verließen die Tanzfläche
und hielten sich die Seiten. Neue Tänzer nahmen ihre Plätze ein.
    Thom spielte die ersten Takte von ›Der
Flug der Wildgänse‹ und wartete dann, bis die Leute ihre Plätze in den Reihen
eingenommen hatten.
    Â»Ich glaube, ich probier’s auch mal«,
sagte Rand und stand auf. Perrin schoss sofort auch hoch. Mat bewegte sich als
Letzter, und so musste er zurückbleiben und auf die Umhänge, Rands Schwert und
Perrins Axt aufpassen.
    Â»Denkt daran, dass ich auch mal tanzen
will!«, rief Mat ihnen nach.
    Die Tänzer stellten sich in zwei langen
Reihen gegenüber auf, die Frauen auf der einen und die Männer auf der anderen
Seite. Zuerst gab die Trommel den Rhythmus an, dann fiel das Hackbrett ein, und
alle Tänzer begannen, im gleichen Takt die Knie zu beugen. Das Mädchen
gegenüber Rand – sie trug die dunklen Haare in Zöpfen und erinnerte ihn an die
Heimat – lächelte ihn erst schüchtern an und dann zwinkerte sie ihm gar nicht
mehr schüchtern zu. Thoms Flöte schwang sich

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