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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»Ich will doch gar kein Schwertmeister werden.«
    Â»Es ist das Schwert eines Meisters,
Schafhirte.«
    Â»Ich will nur, dass mein Vater stolz auf
mich ist.« Seine Hand verkrampfte sich um das raue Leder des Schwertgriffs. Ich will doch nur, dass Tam mein Vater ist. Er schob das Schwert klatschend in die Scheide. »Und außerdem
habe ich nicht einmal ein paar Wochen Zeit.«
    Â»Dann bist du nicht von deinem Entschluss
abgewichen?«
    Â»Würdest du das?« Lans Gesichtsausdruck
hatte sich nicht verändert – sein Gesicht wirkte, als könne sich da gar nichts
verändern. »Du wirst nicht versuchen, mich aufzuhalten? Oder wird Moiraine
Sedai es versuchen?«
    Â»Du kannst machen, was du willst,
Schafhirte, oder was das Muster für dich webt.« Der Behüter richtete sich auf.
»Ich werde dich jetzt verlassen.«
    Rand drehte sich um, damit er Lan beim
Weggehen beobachten konnte, und sah, dass Egwene dort stand.
    Â»Von deinem Entschluss abgewichen – worum
geht es denn, Rand?«
    Er schnappte sich sein Hemd und den
Mantel, da er mit einem Mal die Kälte spürte. »Ich gehe fort, Egwene.«
    Â»Wohin?«
    Â»Irgendwohin. Ich weiß nicht.« Er mied
ihren Blick, konnte aber auch nicht aufhören, sie anzusehen. Sie hatte sich
rote Heckenrosen ins Haar gebunden, das ihre Schultern umschmeichelte. Sie
hielt ihren Umhang mit der Hand zu. Er war dunkelblau und am Saum mit einer
feinen Linie weißer Blumen umhäkelt, wie es in Shienar Mode war. Die Blumen
zeigten in einer geraden Linie auf ihr Gesicht. Sie waren auch nicht blasser
als ihre Wangen. Ihre Augen waren groß und dunkel. »Fort.«
    Â»Ich bin sicher, dass Moiraine Sedai
etwas dagegen haben wird, wenn du so einfach weggehst. Nach dem … was du getan
hast, hast du eine Belohnung verdient.«
    Â»Moiraine weiß nicht einmal, dass ich
überhaupt ein lebendiger Mensch bin. Ich habe getan, was sie wollte, und damit
Schluss. Sie spricht nicht einmal mit mir, wenn ich zu ihr gehe. Nicht, dass ich
versucht hätte, in ihrer Nähe zu bleiben, aber sie hat mich gemieden. Es wird
ihr gleich sein, wenn ich gehe, und es interessiert mich nicht, was sie davon
hält.«
    Â»Moiraine ist immer noch nicht ganz
gesund, Rand.« Sie zögerte. »Ich muss nach Tar Valon gehen, meiner Ausbildung
wegen. Nynaeve kommt auch mit. Und Mat muss immer noch von dem geheilt werden,
was ihn an diesen Dolch fesselt, und Perrin möchte Tar Valon sehen, bevor er …
irgendwo hingeht. Du könntest mit uns kommen.«
    Â»Und darauf warten, dass eine andere Aes
Sedai herausfindet, was ich bin, und mir Beschränkungen auferlegt?« Seine
Stimme klang rau und beinahe höhnisch; er konnte es nicht ändern. »Willst du
das?«
    Â»Nein.«
    Er wusste, er würde nie in der Lage sein,
ihr zu sagen, wie dankbar er dafür war, dass sie ohne zu zögern geantwortet
hatte.
    Â»Rand, hast du keine Angst …« Sie waren
allein, aber sie blickte sich trotzdem um und senkte die Stimme. »Moiraine
Sedai sagt, du musst die Wahre Quelle nicht unbedingt berühren. Wenn du Saidin nicht berührst, wenn
du nicht versuchst, die Macht anzuwenden, dann bist du sicher.«
    Â»Oh, ich werde sie ganz gewiss nie mehr
berühren. Und wenn ich mir zuerst die Hand abhacken muss.« Und was ist, wenn ich nicht damit aufhören kann? Ich habe mich
niemals bemüht, sie zu lenken, nicht mal am Auge. Was ist, wenn ich nicht
aufhören kann?
    Â»Wirst du heimgehen, Rand? Dein Vater
wartet bestimmt sehnsüchtig darauf, dich wiederzusehen. Selbst Mats Vater
dürfte allmählich Sehnsucht nach seinem Sohn haben. Ich werde nächstes Jahr
nach Emondsfelde zurückkommen. Jedenfalls für kurze Zeit.«
    Er rieb mit der Handfläche über den Griff
seines Schwerts und fühlte deutlich den Bronzereiher. Mein Vater. Heimat. Licht, wie gern würde ich … »Nicht nach Hause.« Irgendwohin, wo
es keine Menschen gibt, denen ich wehtun kann, falls ich mich nicht beherrsche.
Ich muss allein sein. Plötzlich war es
eisig kalt auf dem Balkon. »Ich gehe fort, aber nicht nach Hause.« Egwene, Egwene, warum musstest du zu denen gehören, die …? Er legte die Arme um sie und flüsterte in ihr Haar: »Niemals
mehr nach Hause.«
    In Agelmars privatem Garten unter einer Laube, die von
weißen Blüten übersät war, drehte sich Moiraine auf ihrer Liege herum.

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