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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie noch länger fliegen zu lassen. Er
schüttelte den Kopf und ging in die Hocke, um mit ihr zu sprechen. Er war immer
so ernst. Er lachte nicht oft.
    Plötzlich wurde sich Egwene bewusst, dass
da noch jemand war, der Perrin beobachtete. Cilia Cole, ein Mädchen mit rosigen
Wangen, das ein paar Jahre älter als sie war. Sie stand mit einem dämlichen
Grinsen im Gesicht nur ein paar Schritte weit entfernt und himmelte ihn an. Und
er musste bloß den Kopf wenden, um sie zu sehen! Egwene verzog angeekelt das Gesicht. Sie würde
niemals so dumm sein und wie ein Wollkopf mit großen Augen einen Jungen
anstarren. Davon abgesehen war Perrin nicht mal ein Jahr älter als Cilia. Drei
oder vier Jahre älter, das war am besten. Egwenes Schwestern mochten keine Zeit
haben, sich mit ihr zu unterhalten, aber sie hörte anderen Mädchen zu, die alt
genug waren, um Bescheid zu wissen. Perrin warf Egwene und Cilia einen Blick zu
und fuhr dann fort, leise mit Deselle zu sprechen. Egwene schüttelte den Kopf.
Cilia mochte vielleicht blöd sein, aber sie hätte er zumindest zur Kenntnis
nehmen können.
    Eine Bewegung auf den Ästen der großen
Wassereiche hinter Cilia erregte ihre Aufmerksamkeit, und sie zuckte zusammen.
Dort oben saß der Rabe, und er schien noch immer alles zu beobachten. Und auf
der hohen Kiefer saß noch ein Rabe, und auf dem Nebenbaum auch, und auf dem
Walnussbaum und … Sie konnte neun oder zehn Raben sehen, und sie alle schienen
etwas zu beobachten. Aber das konnte nur ihre Einbildung sein. Nur ihre …
    Â»Warum starrst du ihn an?«
    Erschrocken zuckte Egwene zusammen und
drehte sich so schnell um, dass sie sich den Eimer gegen das Knie schlug. Gut,
dass er fast leer war, sonst hätte sie sich eine Beule geholt. Sie suchte sich
einen festen Stand und wünschte, sie hätte sich das Knie reiben können. Adora
stand vor ihr und schaute mit verblüffter Miene zu ihr hoch, aber sie konnte
unmöglich überraschter sein als Egwene.
    Â»Wen meinst du, Adora?«
    Â»Perrin, natürlich. Warum hast du ihn
angestarrt? Alle sagen, dass du Rand al’Thor heiraten wirst. Wenn du älter
bist, meine ich, und dein Haar als Zopf trägst.«
    Â»Was soll das heißen, alle sagen das?« Egwene
bemühte sich um einen drohenden Tonfall, aber Adora kicherte bloß. Es war zum
Verzweifeln. Heute klappte nichts, wie es sollte.
    Â»Perrin sieht natürlich gut aus. Das
sagen viele Mädchen, das habe ich gehört. Und viele Mädchen sehen ihn an, so
wie du und Cilia gerade.«
    Egwene blinzelte und schaffte es, die
letzten Worte in Gedanken von sich zu weisen. Sie hatte ihn nicht so wie Celia
angesehen! Aber Perrin, ein gut aussehender Junge? Perrin? Sie blickte über die
Schulter, um zu sehen, ob sie an ihm etwas Gutaussehendes entdecken konnte. Er
war weg! Sein Vater stand noch da, seine Mutter und Paetram und Deselle auch,
aber Perrin war nirgendwo in Sicht. Verflixt! Sie hatte ihm folgen wollen.
    Â»Fühlst du dich ohne deine Puppen nicht
einsam, Adora?«, sagte sie zuckersüß. »Ich glaube nicht, dass du das Haus
jemals ohne mindestens zwei Stück im Arm verlässt.«
    Adoras wütender Blick war ziemlich
befriedigend.
    Â»Entschuldigung«, sagte Egwene und schob
sich an ihr vorbei. »Einige von uns sind alt genug, um Pflichten zu haben.« Sie
schaffte es, auf dem Weg zum Fluss nicht zu humpeln.
    Diesmal blieb sie nicht stehen, um den
Männern bei der Schafwäsche zuzusehen, und sie bemühte sich, nicht nach einem
Raben Ausschau zu halten. Sie untersuchte ihr Knie, aber es war nicht mal ein
blauer Fleck da. Als sie den gefüllten Eimer zurück zur Wiese schleppte,
weigerte sie sich zu humpeln. Es war nur ein kleiner Zusammenstoß gewesen.
    Sie hielt vorsichtshalber nach ihren
Schwestern Ausschau und blieb nur dann mit ihrem Eimer stehen, wenn jemand eine
Kelle voll trinken wollte. Und sie sah sich nach Perrin um. Mat wäre genauso
gut wie Perrin gewesen, aber ihn konnte sie ebenfalls nicht entdecken.
Verflixte Adora! Sie hatte kein Recht, solche Dinge zu behaupten!
    Als Egwene zwischen den Tischen
vorbeiging, auf denen die Frauen die Wolle sortierten, blieb sie wie
angewurzelt stehen. Da war ihre jüngste Schwester. Sie hoffte, dass Loise in
die andere Richtung sah, nur einen Augenblick lang. Das hatte sie nun davon,
dass sie außer nach ihren Schwestern auch nach Perrin und Mat Ausschau

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